Historiker, Politikwissenschaftler, Germanisten und Juristen untersuchen das Phänomen von Kriegsgräueln anhand neuer Forschungsergebnisse
(Mainz, 26. Oktober 2005) Vom 3.-5. November 2005 treffen sich Historiker, Politikwissenschaftler, Germanisten und Juristen aus Deutschland, Großbritannien, Frankreich und der Schweiz in Mainz und untersuchen auf Grundlage neuester Forschungsergebnisse epochenübergreifend das Phänomen von Kriegsgräueln.
Die öffentliche Debatte um Völkerrechtsverletzungen in Kriegen ist in den letzten Jahren von den Diskussionen um die Verbrechen der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg, aber auch von aktuelleren Vorkommnissen, etwa im Irak, bestimmt gewesen. Die Tagung will einen Beitrag dazu leisten, die Gräueltaten der Kriege des 20. Jahrhunderts wieder in einen größeren historischen Zusammenhang zu stellen und sie nicht isoliert von ihren historischen Wurzeln zu betrachten.
Die Tagung untersucht vom Mittelalter bis zur Zeitgeschichte Norm- und Rechtsverletzungen an der Front und im Hinterland, zwischen den kämpfenden Heeren selbst sowie zwischen regulären Kombattanten und anderen Gruppen wie etwa Partisanen oder auch wehrlosen Zivilisten, insbesondere Frauen und Kindern. Sie fragt nach den vom Völkerrecht bzw. nationalen Kriegsrecht, Gewohnheitsrecht oder den vom Kriegsbrauch vorgegebenen Grenzen für den Umgang mit feindlichen Soldaten und Zivilisten. Sie fragt weiterhin danach, von wem, in welcher Form, unter welchen Umständen und aus welchem Anlass diese Grenzen überschritten wurden. Dabei wird im Einzelfall klarzustellen sein, welche Taten sich von der "normalen" Gewalt des Krieges abhoben.
Die Tagung ist eine Veranstaltung des Arbeitskreises Militärgeschichte e. V. und des Historischen Seminars Abt. IV der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Sie ist öffentlich und die Teilnahme kostenlos. Ort der Veranstaltung ist der Ratssaal der Stadt Mainz, Jockel-Fuchs-Platz 1.
Anmeldung und nähere Informationen:
Prof. Dr. Sönke Neitzel
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Historisches Seminar Abt. IV
Tel. 06131 39-22776 / 06128 853651
Fax 06131 39-25480
E-Mail: sneitzel@uni-mainz.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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