Symposium in der Kinderchirurgie des Jenaer Universitätsklinikums stellt aktuelle Goldstandard-Methode mit Live-Operationen vor
(Jena) Fortschritt misst sich in der Chirurgie mitunter in Zentimetern: Wo früher Narben von 30 Zentimeter Länge kindliche Brustkörbe verunzierten, reichen heute zwei kleine seitliche Schnitte von je drei Zentimetern. Diese genügen jetzt, um die volkstümlich als "Hühnerbrust" bekannte Verformung des kindlichen Brustbeins minimalinvasiv zu korrigieren. Diese aktuell als "Goldstandard" in der Kinderchirurgie geltende OP-Methode zur Korrektur der so genannten Trichterbrust ist Thema des am 4. und 5. November stattfindenden "2. European NUSS-Symposium" der Kinderchirurgen am Universitätsklinikum Jena.
An einer Trichterbrust leiden etwa 0,5 bis 2 Prozent aller Kinder, wobei Jungen häufiger betroffen sind als Mädchen. Die angeborene Verformung des Brustkorbes, bei der das Brustbein aus bisher ungeklärten Gründen zwischen den Rippenbögen einsinkt, hat in der Regel keine lebensbedrohlichen Folgen, da Organe kaum in Mitleidenschaft gezogen werden. "Es handelt sich eher um ein ästhetisches Problem", erläutert der Jenaer Kinderchirurg Dr. Micha Bahr. "Umso weniger ist es ja auch einzusehen, warum bei einer eher kosmetischen Operation wie der Korrektur der Trichterbrust der Patient große Schnitte erdulden muss", erläutert Bahr die Vorteile des minimalinvasiven Eingriffs.
Zu dem OP-Symposium erwarten die Jenaer Prof. Donald Nuss aus Norfolk, USA, den Vater der nach ihm benannten minimalinvasiven Trichterbrust-Operation. Prof. Nuss wird gemeinsam mit weiteren Kollegen in Live-Operationen das von ihm entwickelte Verfahren des Einführens und Entfernens eines speziellen Korrektur-Metallbügels über zwei kleine Schnitte demonstrieren. Die Eingriffe werden aus dem minimalinvasiven Operationssaal des Klinikums, der als einer der modernsten gilt, zu den Zuhörern in den Hörsaal übertragen.
Gleichzeitig wird eine Neuerung mit lokalem Bezug vorgestellt - die Einbeziehung einer an der Jenaer Klinik entwickelten Saugglocke in die Operation. "Wir freuen uns sehr, mit Prof. Nuss den auf diesem Gebiet erfahrensten Kinderchirurgen bei unserer Tagung begrüßen zu können", so Dr. Micha Bahr, der das Symposium leitet. "Und besonders stolz sind wir darauf, dass er die hier entstandene Saugglocke in die Weiterentwicklung seiner Methode einbezogen hat."
Zu der zweitägigen Tagung werden ca. 50 Kinderchirurgen aus Italien, Spanien, Frankreich, Skandinavien und Deutschland erwartet.
"2nd European Nuss Symposium", 4.-5. November 2005
Klinik für Kinderchirurgie, Universitätsklinikum Jena
Ansprechpartner:
Dr. Micha Bahr
Klinik für Kinderchirurgie, Universitätsklinikum Jena
Tel.: 03641/9322701
E-Mail: micha.bahr@med.uni-jena.de
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Fortschritt misst sich in der Chirurgie mitunter in Zentimetern: Wo früher Narben von 30 Zentimeter Länge kindliche Brustkörbe verunzierten, reichen heute zwei kleine seitliche Schnitte von je drei Zentimetern. Diese genügen jetzt, um die volkstümlich als "Trichterbrust" bekannte Verformung des kindlichen Brustbeins minimalinvasiv zu korrigieren. Diese aktuell als beste Methode in der Kinderchirurgie geltende OP-Methode zur Korrektur der so genannten Trichterbrust ist Thema des am 4. und 5. November stattfindenden "2. European NUSS-Symposium" der Kinderchirurgen am Universitätsklinikum Jena.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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