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28.10.2005 18:00

Exzellenzpreis für binationale Absolventen

Ulrike Reimann Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsch-Französische Hochschule DFH

    Absolventen binationaler Studiengänge mit Preis ausgezeichnet

    Die Deutsch-Französische Hochschule (DFH) ehrte am Freitag, 28. Oktober 2005, in Straßburg die besten Absolventinnen und Absolventen des Studienjahres 2004/2005. Den vom Club des Affaires Saar-Lorraine gestifteten und mit insgesamt 3.000 Euro dotierten Exzellenzpreis erhielten:

    Sonja Hauschild, Absolventin des binationalen Studiengangs "Grenzüberschreitende deutsch-französische Studien" der Universität des Saarlandes und der Universität Paul Verlaine Metz,
    Stéphane Lacalmette, Absolvent im Fach "Ingenieurwissenschaften" der Universität Stuttgart und der Ecole Centrale Paris sowie
    Verena Bezold, Absolventin im Fach "BWL" der Hochschule Reutlingen und der CESEM Reims,
    Martin Kippling erhielt für seine Leistungen im Studiengang "Politik- und Sozialwissenschaften" der FU Berlin und des IEP Paris einen nicht dotierten Ehrenpreis der Jury.

    "Mit diesem Preis stellen wir jene Absolventen heraus, die ihre fachliche und interkulturelle Exzellenz in einem von der DFH geförderten integrierten Studiengang durch hervorragende Studienabschlüsse unter Beweis gestellt haben", betonte DFH-Präsident Albert Hamm. Gemeinsam mit Klaus Neubert, dem deutschen Botschafter in Frankreich, dem Stellvertretenden Generaldirektor für internationale Zusammenarbeit im französischen Außenministerium, Jerôme Pasquier, und dem Präsidenten des Club des Affaires Saar-Lorraine, Jacques Renard, überreichte Albert Hamm im Rahmen des Deutsch-Französischen Forums in Straßburg die jeweils 1.000 Euro Preisgeld.

    Als deutsch-französischer Wirtschaftsclub fördert der Club des Affaires Saar-Lorraine die binationalen Beziehungen zwischen beiden Ländern, auch im Hochschulbereich. Deshalb soll der im Jahr 2002 erstmals ins Leben gerufene Preis künftig zusammen mit der Deutsch-Französischen Hochschule jährlich verliehen werden. Jacques Renard: "Absolventen mit Doppeldiplom haben auf dem sich zunehmend globalisierenden Arbeitsmarkt bessere Berufsaussichten. Sie verfügen neben den fachlichen auch über interkulturelle Kompetenzen. Diesen Mehrwert des Studiums zu würdigen, ist der Grundgedanke unseres Preises".

    Absolventen für den europäischen Arbeitsmarkt

    Untersuchungen der Deutsch-Französischen Industrie- und Handelskammer in Paris, des Instituts der Deutschen Wirtschaft in Köln und des französischen Außenministeriums belegen, dass Deutsch nach dem Englischen die meistverlangte Sprache auf dem europäischen Arbeitsmarkt ist. Während es in Frankreich rund 4.000 freie Stellen für leitende Angestellte mit Deutschkenntnissen gäbe, würden vor allem große deutsche Unternehmen qualifizierte französische Mitarbeiter suchen. Dabei ist die interkulturelle Kompetenz neben der reinen Fremdsprachenkenntnis ein wichtiges Einstellungskriterium. Vor diesem Hintergrund werden integrierte deutsch-französische Studiengänge, an deren Ende ein binationales Doppel-Diplom steht, immer wichtiger.

    Umfrage unter DFH-Absolventen
    Wie aus einer ersten Absolventenumfrage der DFH hervorgeht, würde der überwiegende Teil der Absolventen integrierter deutsch-französischer Studiengänge sich wieder für einen Doppeldiplom-Studiengang entscheiden.
    Demnach haben Doppelt-Diplomierte auf dem europäischen Arbeitsmarkt und darüber hinaus gute Chancen, weil ihr Profil offensichtlich dem Bedarf dieses Marktes entspricht. So haben fast zwei Drittel der Absolventen innerhalb von drei Monaten nach Studienabschluss eine Anstellung gefunden. Weitere zehn Prozent konnten ihre Arbeitssuche innerhalb von sechs Monaten erfolgreich abschließen. Am Leichtesten hatten es dabei die Ingenieure und die Betriebswirte. Über 46 Prozent der Befragten verdienen zwischen 2.000 und 4.000 €, fast 15 Prozent bereits zwischen 4.000 und 6.000 €; ein Großteil arbeitet in Deutschland. Es gibt aber auch Absolventen, die in angelsächsischen und spanischsprachigen Ländern - bis Mexiko, Chile und Australien - Arbeit gefunden haben. In den persönlichen Einschätzungen der Absolventen werden die Qualität der Studiengänge wie auch der Ruf der Partnerhochschulen, die Praktika in beiden Ländern und die vertiefte Kenntnis der Kultur des jeweils anderen Landes als Erfolgsfaktoren hervorgehoben.

    Die Preisträger
    Stéphane Lacalmette,
    Ingenieurwissenschaften, Universität Stuttgart - Ecole Centrale Paris
    24 Jahre, Heimatort: Livry-Gargan (Ile de France), Frankreich
    Thema der Abschlussarbeit: "Variantenvielfaltsgerechte Konzeption einer schlanken Montageanlage für Kraftfahrzeugkomponenten"
    Stéphane Lacalmette: "Meine Arbeitssuche war aufgrund meiner Erfahrungen und des Doppelstudiengangs sehr fruchtbar. Ich habe bereits 5 konkrete Jobangebote erhalten und mich entschieden, für die Robert Bosch GmbH in der Nähe von Stuttgart als Produktionsingenieur zu arbeiten.
    Meine Jobsuche hat ungefähr anderthalb Monate gedauert. Der integrierte Studiengang hat mir bei der Arbeitssuche durch meine Fähigkeit, mich interkulturell zu adaptieren, sehr geholfen. Sowohl für die Firmen, die mich in Deutschland einstellen wollten als auch für die internationalen Programme war dies eines der Hauptargumente."

    Verena Bezold,
    BWL, Hochschule Reutlingen - CESEM Reims
    23 Jahre, Heimatort: Wernau bei Stuttgart, Deutschland
    Thema der Abschlussarbeit: "Entwicklung der Energiesektoren Frankreichs und Deutschlands mit Fokus auf Nuklearenergie und erneuerbare Energien?"

    Verena Bezold: "In meinen Augen stellt der integrierte Studiengang, den ich absolviert habe, ein großes Plus bei der Arbeitssuche dar. Nur wenige andere können ganze zwei Jahre Auslandserfahrung aufweisen. Auch die Sprachkenntnisse, die ich während meiner Zeit in Frankreich erworben habe, sind eine große Hilfe.
    Was mir von meinem Studium wohl am lebhaftesten in Erinnerung bleiben wird, ist der Grad der Internationalität. Ich habe Studenten aus der ganzen Welt kennen gelernt und mit ihnen zusammengearbeitet. Dadurch wird einem sehr deutlich, welche kulturellen Unterschiede und daraus resultierende Probleme es gibt, aber auch, dass über alle Nationen hinweg Gemeinsamkeiten auftreten."

    Sonja Hauschild,
    Grenzüberschreitende Deutsch-Französische Studien, Universität des Saarlandes - Université Paul Verlaine Metz
    25 Jahre, Heimatort: Regensburg, Deutschland
    Thema der Abschlussarbeit: "Propheten oder Störenfriede? Sowjetische Dissidenten in der Bundesrepublik Deutschland und Frankreich und ihre Rezeption bei den Intellektuellen (1974-1977)"

    Sonja Hauschild: "Im Rahmen der "Grenzüberschreitenden Deutsch-Französischen Studien" habe ich sicherlich mehr über Frankreich und die kleinen kulturellen und alltäglichen Unterschiede gelernt als bei einem "normalen" Romanistikstudium. Besonders die deutsch-französische Studiengruppe der "DGDFS" garantiert intensiven Kontakt mit französischen Studenten auch in Deutschland. Außerdem ermöglicht ein integrierter Studiengang ein zweijähriges Studium im Ausland und dadurch vertiefte Sprachkenntnisse ohne eine nennenswerte Verlängerung der Studienzeit. Dies ermöglicht es mir auch, jetzt noch weiter zu studieren. Trotz meines Doppelabschlusses habe ich noch nicht genug vom Studium: zu diesem Wintersemester habe ich ein Aufbaustudium "Osteuropastudien" an der Ludwig-Maximilians-Universität in München angefangen."

    Ehrenpreis der Jury
    Martin Kipping, Politik- und Sozialwissenschaften, FU Berlin - IEP Paris
    28 Jahre, Heimatort: Bonn, Deutschland
    Thema der Abschlussarbeit: "Wasserkonflikte und Wasserkooperationen am Senegalfluss"

    Martin Kipping: "Als besonders positiv habe ich den integrierten Charakter des Studienzyklus' erlebt, d.h. die Möglichkeit, in einer deutsch-französischen Studierendengruppe über insgesamt 3 Jahre jeweils gemeinsam den Studienort zu wechseln und in den gemeinsamen Seminaren des Studienzyklus' intensiv zusammenzuarbeiten. Spannend und bereichernd war außerdem die Komplementarität der beiden Hochschulen: das stark auf Wissensvermittlung und Berufsvorbereitung ausgerichtete IEP einerseits und das wissenschaftlicher und kritischer aufgestellte Otto Suhr Institut der FU Berlin andererseits. Nach dem Abschluss des Studienzyklus' habe ich einen postgraduierten Ausbildungskurs am Deutschen Institut für Entwicklungspolitik absolviert und danach eine Stelle als Referent im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gefunden. Da ich dort viel mit den frankophonen Entwicklungsländern Afrikas und im Rahmen europäischer Harmonisierungsbemühungen mit französischen Kollegen zu tun habe, kommt mir mein deutsch-französisches Studium eigentlich täglich zugute."


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Personalia, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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