idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
01.11.2005 11:44

MHH stellt drei neue Klinikleitungen vor

Dr. Arnd Schweitzer, Stefan Zorn Stabsstelle Kommunikation
Medizinische Hochschule Hannover

    Frauenklinik, Neugeborenenmedizin und kindliche Lungenerkrankungen sowie Zahnärztliche Prothetik neu besetzt

    Mit Beginn des neuen Monats nehmen gleich drei neue Klinikleitungen in der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) ihre Arbeit auf: Professorin Dr. med. Gesine Hansen (40) tritt die Nachfolge von Professor Dr. Horst v. der Hardt an und übernimmt die Leitung der Abteilung Kinderheilkunde, Pädiatrische Pneumologie und Neonatologie. Privatdozent Dr. med. Peter Hillemanns (43) wird Direktor der Abteilung Allgemeine Gynäkologie und Geburtshilfe und löst Privatdozent Dr. Alexander Scharf ab, der nach dem Weggang von Professor Dr. Christof Sohn die kommissarische Leitung inne hatte. Schließlich übernimmt die bisherige Leitende Oberärztin Privatdozentin Dr. med. dent. Meike Stiesch-Scholz (36) von Professor Dr. Albrecht Roßbach die Leitung der Abteilung Zahnärztliche Prothetik.

    Für MHH-Präsident Professor Dr. Dieter Bitter-Suermann ist dies ein besonderer Erfolg: "Wir konnten nicht nur alle drei Positionen hochkarätig besetzen - die Nachfolgerin von Professor Roßbach ist sogar die einzige weibliche Abteilungsleiterin einer zahnärztlichen Prothetik in den deutschen Universitätskliniken. Deshalb freuen wir uns sehr, dass bei drei Neuberufungen zwei Frauen ausgewählt werden konnten."

    Dr. Andreas Tecklenburg, MHH-Vizepräsident für das Ressort Krankenversorgung, hält fest: "Der Schwerpunkt von Professor Hillemanns passt ausgezeichnet in den onkologischen Schwerpunkt - nicht nur der Frauenklinik, sondern der gesamten MHH. Er ist ein breit ausgebildeter Gynäkologe und Geburtshelfer und wird in der Krankenversorgung und in der Forschung und Lehre neue Impulse setzen können. Professorin Hansen ist eine auf ihrem Fachgebiet hoch renommierte Forscherin und Ärztin. Unter ihrer Leitung wird die Zusammenarbeit zwischen der Pädiatrischen Pneumologie und den anderen Abteilungen im Kinderzentrum weiter ausgebaut. Auch die Zusammenarbeit mit den Fächern der Pneumologie und der Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie für die Erwachsenen wird von ihrer Arbeit profitieren. Und mit Professorin Stiesch-Scholz ist es der MHH gelungen, eine hervorragende Ärztin und Forscherin in Hannover zu halten. Sie wird das Fachgebiet der Zahnärztlichen Prothetik an der Hochschule nicht nur kompetent weiterführen, sondern neue und moderne Aspekte des Fachgebietes nach Hannover holen."

    Und Holger Baumann, MHH-Vizepräsident für das Ressort Wirtschaftsführung und Administration, ergänzt: "Mit den drei Neuberufungen wird es nicht nur gelingen, das medizinische Leistungsangebot noch weiter abzurunden, sondern auch die dafür notwendige ökonomische Basis herzustellen."

    Zu Professorin Dr. med. Gesine Hansen:

    Gesine Hansen wurde am 8. Oktober 1965 in Witten geboren. Zum Studium der Humanmedizin ging sie an die Universität Bochum, wo sie 1992 am Institut für Mikrobiologie und Virologie promovierte. Nach einem Jahr als "Junior House Officer" in der Abteilung Plastische Chirurgie an der "Charing Cross and Westminster Medical School" in London, Großbritannien, absolvierte Dr. Gesine Hansen von 1993 bis 1997 ihre Facharztausbildung für Kinderheilkunde an der Universität Düsseldorf, ging dann zwei Jahre mit einem Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) als Postdoctoral Fellow an die Stanford University, USA. Hier arbeitete sie in den Abteilungen für Kinderheilkunde, Allergologie, Immunologie und Transplantationsbiologie. Nach ihrer Rückkehr ging sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an das Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin der Universität Halle-Wittenberg. 2001 habilitierte sich Dr. Gesine Hansen in Halle für das Fach "Pädiatrie" mit dem Thema "Modulation der T-Zell-Polarisation beim allergischen Asthma bronchiale". Seit August 2001 war Professorin Hansen Oberärztin im Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin, seit November 2003 ist sie stellvertretende Klinikleiterin. Im Juni 2004 nahm sie hier eine C3-Professur für Pädiatrische Pulmonologie und Allergologie an und lehnte zwei weitere Rufe an die Charité und an die Universität Bonn ab. Professorin Dr. Gesine Hansen kann bereits auf zahlreiche Preise verweisen, unter anderem den International Pharmacia Allergy Research Award (2003), den Adalbert Czerny-Preis der Deutschen Gesellschaft für Kinderheilkunde (2002) und den Johannes-Wenner-Preis der Gesellschaft für Pädiatrische Pneumologie (2001). Seit 2001 leitet sie eine vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Forschergruppe zur Entwicklung neuer Strategien in der Asthmatherapie. Seit zwei Jahren leitet sie die Arbeitsgemeinschaft "Grundlagenforschung in der pädiatrischen Pneumologie". Seit einem Jahr ist sie gewähltes Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Pädiatrische Pneumologie (GPP).

    Ihre klinischen Schwerpunkte:
    Professorin Hansen beschäftigt sich vor allem mit der Diagnostik und Therapie von Kindern mit pulmonologischen, allergologischen und immunologischen Erkrankungen. Dazu gehören beispielsweise Kinder mit chronischem Asthma bronchiale, Mukosviszidose, schweren Infektionen der Lunge, Erkrankungen des Lungengerüstes, angeborenen Lungenfehlbildungen, Neurodermitis, Bienen- und Wespengiftallergie, Nesselsucht oder Kinder mit angeborenen oder erworbenen Immunschwächen wie beispielsweise AIDS. Weitere, bereits gut etablierte und anerkannte Schwerpunkte der MHH-Abteilung sind die Neugeborenenmedizin, wo besonders unreife Neugeborene oder Neugeborene mit Anpassungsstörungen und Fehlbildungen versorgt werden, und die Rheumatologie.

    Ihre Forschungsschwerpunkte:
    Die Entwicklung neuer Strategien zur Therapie des allergischen Asthma bronchiale. Ziel ist die Entwicklung von immunmodulatorischen Therapien, die eine Chance auf langwirksame therapeutische Effekte oder sogar eine Heilung dieser häufigen chronischen Erkrankung haben. Im Mittelpunkt der Forschung steht das Immunsystem und dort besonders die T-Zelle. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Mikrochip-basierte Genexpressions-Untersuchung von Geweben und einzelnen Zellen, die bei pulmonologischen und immunologischen Erkrankungen eine Rolle spielen.

    Ihre Schwerpunkte in der Lehre:
    Allergologie, Pulmonologie, Immunologie. Wichtig ist ihr eine praxisorientierte Ausbildung mit viel Patientenkontakten - hier sammelte sie selbst gute Erfahrungen in England und den USA. Wichtig auch: interdisziplinäres Lernen, bei dem beispielsweise ein Organ wie die Lunge den Studierenden gemeinsam von Anatomen, Physiologen, Internisten, Pädiatern und Chirurgen nahe gebracht wird.

    Zu Professor Dr. med. Peter Hillemanns:

    Peter Hillemanns wurde am 23. Juli 1962 in Freiburg im Breisgau geboren. Nach seinem Studium der Humanmedizin in Freiburg, Wien und München erhielt er 1988 die Approbation als Arzt. Nach seiner Promotion an der Universität Freiburg ging er im Oktober 1990 als Forschungs-Stipendiat des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) nach New York, USA, und arbeitete dort am Department of Obstretics and Gynecological Pathology der Columbia University. Mit Beginn des Jahres 1992 nahm er seinen Dienst als Arzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Klinikum Großhadern der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München auf, wo er erste Erfahrungen auf einer Frühgeborenen-Intensivstation sammelte. Es folgten zwei weitere Forschungsaufenthalte in New York, 1998 bestand Dr. Hillemanns die Facharztprüfung für Frauenheilkunde und Geburtshilfe. Als klinischer Oberarzt ging er im Jahr 1999 zurück nach München, wo er zwei Jahre später die Leitung der "Gynäkologischen Onkologie" übernahm und sich im Jahr 2001 mit Arbeiten zur Diagnostik und Therapie von Gebärmutterhalskrebs habilitierte ("Neue Ansätze in Diagnostik und Therapie intraepithelialer Neoplasien des unteren Genitaltrakts"). Er absolvierte zwei Weiterbildungen: zur speziellen operativen Gynäkologie (2001) und in der speziellen Geburtshilfe und Perinatalmedizin (2002). Seit Juli 2004 war er kommissarischer Leiter der Klinik für Frauenheilkunde der Universität Jena.
    Seine klinischen Schwerpunkte: die operative und konservative Therapie von gynäkologischen Tumor- und Brustkrebs-Erkrankungen mit klassisch-offener und mit "Schlüsselloch"-Chirurgie (minimal invasiv), wie beispielsweise die endoskopische Lymphknotenentfernung (pelvine und paraaortale Lymphonodektomie). Künftig wird er in der MHH auch die organerhaltende Operation von Frühstadien des Gebärmutterhalskrebses im kombiniert endoskopisch-vaginalen Ansatz anbieten - eine Operation, die nur in wenigen Zentren Europas durchgeführt wird. Seine Erfahrungen in der Etablierung von zertifizierten Tumor- und Brustkrebszentren möchte er gern in das interdisziplinäre Tumorzentrum der MHH einbringen.

    Seine Forschungsschwerpunkte:
    Professor Hillemanns forscht vor allem an der Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs. Dazu hat er bereits mehrere Studien geleitet, zahlreiche Fachartikel veröffentlicht und erhielt unter anderem den Wissenschaftspreis der Bayerischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe 2000 sowie den Heinz Spitzbart Preis 2003 der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe. Seit dem Jahr 2002 leitete er zudem die Projektgruppe "Uterusmalignome" des Tumorzentrums München.

    Seine Schwerpunkte in der Lehre:
    Im Rahmen des neuen Lehrsystems an der LMU München in Zusammenarbeit mit der Harvard Medical School qualifizierte sich Professor Hillemanns als Harvard-Munich Educational Alliance-Tutor für moderne Lernmethoden in der studentischen Ausbildung. Weiterhin engagierte er sich für die Etablierung einer digitalen Foto- und Videothek zur akademischen Fortbildung von Studenten, Assistenz- und Gastärzten.

    Zu Professorin Dr. med. dent. Meike Stiesch-Scholz:

    Meike Stiesch wurde am 6. Januar 1969 in Hannover geboren. Das Studium der Zahnmedizin absolvierte sie von 1988 bis 1994 am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, wo sie 1994 in der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie promovierte. Anschließend ging sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin in die Abteilung für Zahnerhaltungskunde und Parodontologie der Universität Kiel. Dort baute sie ein Forschungsprojekt zum Einsatz des Er:YAG-Lasers in der Zahnheilkunde auf. Im Mai 1998 wechselte sie an die MHH. Das Postgraduate-Programm "Oral rehabilitation and implantology" führte sie zwischen den Jahren 1998 und 2000 für mehrmonatige Forschungsaufenthalte an die New York University, USA. Im Jahr 2001 wurde sie zur "Qualifiziert fortgebildeten Spezialistin für Prothetik" der Deutschen Gesellschaft für zahnärztliche Prothetik und Werkstoffkunde e.V. (Diplomate of the German Society of Prosthodontics and Dental Materials) ernannt. Im selben Jahr wurde sie zur Oberärztin der Abteilung für Zahnärztliche Prothetik der MHH bestellt. 2002 habilitierte sie sich im Fach Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde mit dem Thema "Gelenkferne intraorale versus gelenknahe extraorale elektronische Erfassung der Unterkieferfunktion" und wurde zur Leitenden Oberärztin der Abteilung für Zahnärztliche Prothetik ernannt. Sie unterhält vielfältige Kooperationsforschungsprojekte, zum Beispiel mit dem Institut für Werkstoffkunde der Universität Hannover, dem Laserzentrum Hannover und der Technischen Universität Braunschweig. Das Ziel: neue dentale Werkstoffe zu entwickeln, die biologisch verträglich sind.

    Ihre klinischen Schwerpunkte:
    Hierzu gehört die Versorgung von Patienten mit komplexer Implantatprothetik. Im interdisziplinären Umfeld der MHH, in dem Patienten im Sinne eines Gesamttherapiekonzeptes bestmöglich behandelt werden können, bezieht sie mit ihrem Team neben der computerassistierten Diagnostik und Behandlungsplanung auch die rechnergestützte Herstellung von Zahnersatz in die Implantatversorgung mit ein.
    Einen weiteren Schwerpunkt ihrer klinischen Tätigkeit stellen Sanierungen mit vollkeramischen Restaurationen dar. Hier kommen moderne Materialien und Technologien (Computer-Aided Design-/Computer-Aided-Manufacturing-Verfahren, CAD/CAM, und Hochleistungskeramiken) zur Anwendung, um funktionell und ästhetisch hochwertigen Zahnersatz herzustellen.

    Ihre Forschungsschwerpunkte:
    Computergestützte Analyseverfahren zur Diagnostik von Funktionsstörungen der Kiefergelenke (craniomandibuläre Dysfunktionen) sowie experimentelle und Finite Elemente Analysen von Hochleistungskeramiken (Y-TZP-Zirkoniumdioxid-Keramiken). Darüber hinaus hat sie in Hannover ein interdisziplinäres Forschungsprojekt zur Biofilmbildung auf chemisch und physikalisch modifizierten Implantatoberflächen aufgebaut. Zu diesen Themen hat sie bereits zahlreiche internationale Vorträge gehalten und Fachartikel veröffentlicht.

    Ihre Schwerpunkte in der Lehre:
    Dentale Implantologie, vollkeramische Werkstoffe, CAD/CAM-Verfahren. In der studentischen Lehre sind ihr neue Lehrmethoden wie E-Learning und die frühe Integration interdisziplinärer Lehrkonzepte in die praktischen Behandlungskurse sehr wichtig. Sie führt die Studierenden über einen forschungsbezogenen Unterricht an wissenschaftliche Projekte heran und betreut eine große Anzahl von Doktoranden.

    Fotos schicken wir Ihnen auf Anfrage gerne zu.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Organisatorisches, Personalia
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).