Forschungszentrum Karlsruhe übernimmt Technikfolgen-Beratung des Europäischen Parlamentes
Zwischen dem Europäischen Parlament und dem Forschungszentrum Karlsruhe ist soeben in Brüssel ein Vertrag zur Technikfolgen-Beratung unterzeichnet worden. Demnach wird das Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse des Forschungszentrums Karlsruhe - als federführende Institution einer Gruppe von fünf europäischen Einrichtungen - das EU-Parlament in Fragen der sozialen, ökonomischen und ökologischen Auswirkung neuer wissenschaftlich-technischer Entwicklungen beraten.
Angesichts der wachsenden Bedeutung der europäischen Wissenschafts- und Technologiepolitik will das Europäische Parlament seine Kompetenzen in diesem Bereich durch die feste Einbindung ausgewiesener wissenschaftlicher Institutionen stärken. Im Frühjahr 2005 erfolgte deshalb eine europaweite Ausschreibung für Beratungsdienstleistungen im Bereich Wissenschaft und Technik. Mit einem auf die Bedürfnisse des Parlamentes zugeschnittenen Angebot konnte sich das Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) des Forschungszentrums Karlsruhe bei den Abgeordneten durchsetzen. Dabei trat das ITAS als federführender Partner einer Gruppe von Beratungseinrichtungen des britischen, dänischen, flämischen und niederländischen Parlamentes auf.
Für die Qualität des Karlsruher Angebots sprechen die ausgewiesenen Kompetenzen der fünf Partnereinrichtungen auf dem Gebiet der Technikfolgenabschätzung, vor allem jedoch ihre langjährige Erfahrung in der Beratung der jeweiligen nationalen Parlamente. So betreibt das ITAS bereits seit 1990 das Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag. Ein weiterer Garant dafür, dass bei der wissenschaftlichen Beratung der EU-Abgeordneten eine weite europäische Perspektive angelegt werden wird, ist die langjährige Kooperation der Antragsteller im "European Parliamentary Technology Assessment Network" sowie die bei Bedarf mögliche Einbindung weiterer, europaweit ausgewiesener Institutionen.
Mit der Diskussion eines Arbeitsprogramms für das kommende Jahr hat der Einstieg in die Beratungsarbeit bereits begonnen. Zurzeit werden Themenvorschläge aus den Bereichen Verkehr, Energie, Gesundheit und europäische Forschungspolitik, aber auch Projektideen zu aktuellen Technologiefeldern wie der Nanotechnologie geprüft. Auftraggeber und Adressat der Technikfolgenforscher aus Karlsruhe und ihrer Partner wird das seit den 1980er Jahren bestehende, so genannte STOA-Panel (Science and Technological Options Assessment) sein, in dem 15 Abgeordnete des Europäischen Parlamentes vertreten sind.
Das Forschungszentrum Karlsruhe ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, die mit ihren 15 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 2,1 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands ist. Die insgesamt 24000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Helmholtz-Gemeinschaft forschen in den Bereichen Struktur der Materie, Erde und Umwelt, Verkehr und Weltraum, Gesundheit, Energie sowie Schlüsseltechnologien.
Joachim Hoffmann 26. Oktober 2005
Merkmale dieser Pressemitteilung:
fachunabhängig
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Organisatorisches
Deutsch
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