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02.11.2005 11:10

Arbeiten in der Dienstleistungswirtschaft - IAT-Forschungsprojekt

Claudia Braczko Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Institut Arbeit und Technik

    Neue Beschäftigungs- und Arbeitszeitformen in Europa: mehr soziale Ungleichheit schafft noch keine Arbeitsplätze

    Hohe Einkommensunterschiede und mehr soziale Ungleichheit nach dem Vorbild der USA sind durchaus kein Allheilmittel, um den "Jobmotor" Dienstleistungswirtschaft auf Touren zu bringen. Europäische Länder wie Schweden, Dänemark, Norwegen und Finnland können auf ein teilweise sogar stärkeres Dienstleistungs-Beschäftigungswachstum als in den USA verweisen - bei geringerer sozialer Ungleichheit, stärker regulierten Arbeitsmärkten und kürzeren Arbeitszeiten. Das zeigen die Ergebnisse eines dreijährigen EU-Forschungsprojektes, das vom Institut Arbeit und Technik (IAT/Gelsenkirchen) koordiniert wurde. Arbeitsmarkt- und Dienstleistungsspezialisten aus zehn EU-Ländern haben die Veränderungen der Beschäftigungs- und Arbeitszeitformen in der Dienstleistungswirtschaft unter die Lupe genommen. Die Projektergebnisse sind jetzt als Buch erschienen.

    In allen EU-Ländern liefert der Dienstleistungssektor den größten Beitrag zum Beschäftigungswachstum. Der europäische Vergleich zeigt jedoch, dass für das weitere Dienstleistungswachstum nicht die so genannten "einfachen" Dienstleistungen entscheidend sind. Die wichtigsten Triebkräfte für stärkeres Beschäftigungswachstum in Dienstleistungen sind vielmehr der anhaltende Trend zu wissensintensiver Qualitätsproduktion in der Industrie sowie vor allem der zunehmende Bedarf an hochwertigen Dienstleistungen im Erziehungswesen, der Altenpflege und in der Kinderbetreuung. Hier sind die Unterschiede zwischen den europäischen Ländern besonders groß. In Deutschland werden in sozialen derartigen Dienstleistungen pro Kopf der Erwerbsbevölkerung rund 30 vH weniger Arbeitsstunden geleistet als in Dänemark und Schweden (s. Tabelle).

    Insbesondere die sozialstaatliche Flankierung der Erwerbstätigkeit von Frauen erhöht die Nachfrage nach begleitenden Dienstleistungen (s. Abbildung). Zugleich fördert sie das Angebot an Arbeitskräften, die an der Aufnahme einer Tätigkeit in diesen Bereichen interessiert sind

    Bosch, Gerhard / Lehndorff, Steffen (eds.), 2005: Working in the service sector: a tale from different worlds. Oxford: Oxford Univ. Press. Routledge studies in business organizations and networks, vol. 32. ISBN 0-415-28322-1

    Für weitere Fragen stehen
    Ihnen zur Verfügung:

    Prof. Dr. Gerhard Bosch
    Durchwahl: 0209/1707-157
    Dr. Steffen Lehndorff
    Durchwahl: 0209/1707-146

    Pressereferentin
    Claudia Braczko
    Munscheidstraße 14
    45886 Gelsenkirchen
    Tel.: +49-209/1707-176
    Fax: +49-209/1707-110
    E-Mail: braczko@iatge.de
    info@iatge.de
    WWW: http://www.iatge.de


    Weitere Informationen:

    http://iat-info.iatge.de/aktuell/veroeff/2005/bosch03.html (Buchinfo)


    Bilder

    Umfang der Dienstleistungstätigkeiten in ausgewählten europäischen Ländern in vier Dienstleistungsgruppen, gemessen in geleisteten Arbeitsstunden pro Kopf der Erwerbsbevölkerung (1999)*
    Umfang der Dienstleistungstätigkeiten in ausgewählten europäischen Ländern in vier Dienstleistungsgr ...
    Quelle: European Labour Force Survey, Institut Arbeit und Technik
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    Frauenerwerbstätigkeit und gesellschaftsorientierte/soziale Dienstleistungen in ausgewählten EU-Ländern (1999, abhängig Beschäftigte)
    Frauenerwerbstätigkeit und gesellschaftsorientierte/soziale Dienstleistungen in ausgewählten EU-Länd ...
    Quelle: European Labour Force Survey, Institut Arbeit und Technik
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Politik, Recht, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Umfang der Dienstleistungstätigkeiten in ausgewählten europäischen Ländern in vier Dienstleistungsgruppen, gemessen in geleisteten Arbeitsstunden pro Kopf der Erwerbsbevölkerung (1999)*


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    Frauenerwerbstätigkeit und gesellschaftsorientierte/soziale Dienstleistungen in ausgewählten EU-Ländern (1999, abhängig Beschäftigte)


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