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02.11.2005 13:30

Europäisches Forschungsprojekt: Neue Steuerungsinstrumente für die Forstpolitik

Marietta Fuhrmann-Koch Öffentlichkeitsarbeit
Georg-August-Universität Göttingen

    Neue Planungs- und Steuerungsinstrumente in der Forstpolitik sind Gegenstand eines europäischen Forschungsprojekts, in dem das Institut für Forstpolitik, Forstgeschichte und Naturschutz der Georg-August-Universität seit Anfang dieses Jahres mit Partnern aus neun weiteren Ländern zusammenarbeitet. Ziel der Forschungsarbeiten ist die vergleichende Analyse und systematische Bewertung so genannter Governance-Prozesse auf dem Gebiet der nachhaltigen Waldwirtschaft. Die Federführung für das Projekt "New Modes of Governance for Sustainable Forestry in Europe" (GoFOR) liegt bei der Universität für Bodenkultur (BOKU) in Wien (Österreich). Das Vorhaben wird von der Europäischen Kommission mit 1,8 Millionen Euro gefördert. Rund 200.000 Euro fließen bis Ende 2007 an die Göttinger Wissenschaftler, die unter der Leitung von Prof. Dr. Max Krott die politische Steuerung im Bereich integrierte ländliche Entwicklung und Forst untersuchen.

    Pressemitteilung
    Göttingen, 2. November 2005 / Nr. 363/2005

    Europäisches Forschungsprojekt: Neue Steuerungsinstrumente für die Forstpolitik
    Experten aus zehn Ländern untersuchen Governance-Prozesse in der nachhaltigen Waldwirtschaft

    (pug) Neue Planungs- und Steuerungsinstrumente in der Forstpolitik sind Gegenstand eines europäischen Forschungsprojekts, in dem das Institut für Forstpolitik, Forstgeschichte und Naturschutz der Georg-August-Universität seit Anfang dieses Jahres mit Partnern aus neun weiteren Ländern zusammenarbeitet. Ziel der Forschungsarbeiten ist die vergleichende Analyse und systematische Bewertung so genannter Governance-Prozesse auf dem Gebiet der nachhaltigen Waldwirtschaft. Die Federführung für das Projekt "New Modes of Governance for Sustainable Forestry in Europe" (GoFOR) liegt bei der Universität für Bodenkultur (BOKU) in Wien (Österreich). Das Vorhaben wird von der Europäischen Kommission mit 1,8 Millionen Euro gefördert. Rund 200.000 Euro fließen bis Ende 2007 an die Göttinger Wissenschaftler, die unter der Leitung von Prof. Dr. Max Krott die politische Steuerung im Bereich integrierte ländliche Entwicklung und Forst untersuchen.

    "In der politikwissenschaftlichen Forschung wird der Bedarf an einem neuen Planungsverständnis in der Politik mit dem Begriff ,Governance' umschrieben. Er bezieht sich auf einem Perspektivwechsel, mit dem hierarchische Verfahren des Regierens zunehmend durch kooperative Regierungsformen ersetzt werden", so Prof. Krott. Governance-Prozesse zeichnen sich durch die gleichberechtigte Partnerschaft und Kooperation aller Beteiligten aus. Neben staatlichen Vertretern sollen insbesondere nicht-staatliche Akteure in die Konsens- und Entscheidungsfindung eingebunden werden. Weitere Merkmale sind die Abstimmung von Prozessen und Aktivitäten in "benachbarten" Wirtschaftssektoren und die Integration verschiedener politischer Entscheidungsebenen. "Zugleich wird Planung nicht als einfacher Akt der Zielfindung verstanden, sondern als ein sich wiederholender Annäherungsprozess. Dabei soll größtmögliches Expertenwissen eingebunden werden, wobei aber gesellschaftliche Pluralität und ethische Integrität gewahrt bleiben", betont Prof. Krott.

    Die Idee von "Governance" ist Bestandteil zahlreicher politischer Programme und hat auch in die Waldpolitik Eingang gefunden. "Bislang gibt es aber keine fundierten wissenschaftlichen Untersuchungen darüber, inwieweit diese neuen Formen des Regierens tatsächlich umgesetzt werden und welche Wirkung sie haben", betont Prof. Krott. "Das Projekt GoFOR unternimmt erstmals den Versuch einer vergleichenden Analyse und systematischen Bewertung in verschiedenen europäischen Ländern. Wir wollen damit einen Beitrag zum Verständnis grundlegender Strukturen von Politikprozessen im Bereich der nachhaltigen Waldwirtschaft leisten und Empfehlungen für Entscheidungsträger liefern." Das Göttinger Institut untersucht dabei die Bedeutung so genannter verantwortungsfähiger Expertise für Governance-Prozesse in der Waldpolitik. Dazu wurde mit der BOKU Wien ein theoretischer Analyserahmen entwickelt. Zudem führt das Institut eine Fallstudie durch, die den Stellenwert der verschiedenen Governance-Aspekte in der Politik zur Entwicklung ländlicher Räume aufzeigen soll.

    Das GoFOR-Forschungsteam setzt sich aus Wissenschaftlern führender forstpolitischer Institute in Dänemark, Deutschland, Frankreich, Griechenland, den Niederlanden, Norwegen, Österreich, Rumänien, Spanien und Ungarn zusammen. Ihre Arbeit wird von National Advisory Panels begleitet. Das Institut für Forstpolitik, Forstgeschichte und Naturschutz konnte dafür sieben Experten im Bereich Waldpolitik und ländliche Entwicklung gewinnen. Dem Göttinger Team unter Leitung von Prof. Krott gehören der Politikwissenschaftler Michael Böcher und der Forstwissenschaftler Lukas Gießen an. Voraussichtlich im November treffen sich die Mitglieder der deutschen Expertengruppe und die Projektmitarbeiter zu einem Workshop an der Georg-August-Universität.

    Informationen im Internet sind unter der Adresse http://www.boku.ac.at/gofor erhältlich.

    Kontaktadresse:
    Michael Böcher
    Georg-August-Universität Göttingen
    Fakultät für Forstwissenschaften und Waldökologie
    Institut für Forstpolitik, Forstgeschichte und Naturschutz
    Büsgenweg 3, 37077 Göttingen
    Telefon (0551) 39-19393, Fax (0551) 39-3415
    e-mail: mboeche@uni-goettingen.de
    Internet: http://www.fona.uni-goettingen.de


    Weitere Informationen:

    http://www.fona.uni-goettingen.de
    http://www.boku.ac.at/gofor


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Politik, Recht, Tier / Land / Forst
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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