Für seine herausragenden Arbeiten über das Bakterium Bartonella henselae und die Induktion der Neubildung von Blutgefäßen hat die Robert-Koch-Stiftung am 28. Oktober in Berlin Dr. med. Volkhard A. J. Kempf vom Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene des Universitätsklinikums Tübingen mit dem Postdoktoranden-Preis 2005 für Mikrobiologie ausgezeichnet.
Die Preisträger der renommierten Auszeichnung werden vom Wissenschaftlichen Beirat der Robert-Koch-Stiftung ausgewählt, auf Vorschlag der Deutschen Gesellschaften für Hygiene und Mikrobiologie, Immunologie und Virologie. Kürzlich erst wurde Dr. Volkhard Kempf mit dem Förderpreis der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie (DGHM) ausgezeichnet.
Zwei weitere, jeweils mit 2 500 Euro dotierte "Postdoktorandenpreise" gingen an Dr. Anne Krug, München und Dr. Thomas Pietschmann, Abteilung Molekulare Virologie des Universitätsklinikums Heidelberg. Die Vergabe fand anlässlich der Verleihung des angesehenen Robert-Koch-Preises statt.
Volkhard A .J. Kempf, 1969 in Würzburg geboren, studierte Medizin in Würzburg und Oxford, und war Arzt im Praktikum am Max-von-Pettenkofer-Institut der Universität München, wo er 1999 mit der Note summa cum laude promovierte. Seine Promotionsarbeit befasste sich mit der Immunbiologie einer Gruppe von Bakterien, die als Yersinien bezeichnet werden. Zwei Jahre später folgte er seinem Betreuer Prof. Ingo Autenrieth, der die Leitung des Instituts für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene am Universitätsklinikum Tübingen übernahm.
Die Stiftung zeichnet Dr. Kempf für seine originellen Arbeiten über das Bakterium Bartonella henselae aus. Dieser Krankheitserreger hat die einzigartige Eigenschaft, die Neubildung von Blutgefäßen zu induzieren. Die Arbeiten von Herrn Kempf befassen sich mit der Wirkweise der Faktoren, welche für die Induktion des Wachstums von Blutgefäßen verantwortlich sind. Er konnte zeigen, dass der Wachstumsfaktor VEGF von den infizierten Zellen sezerniert wird, und dieses Molekül stimuliert das Wachstum der Endothelzellen, welche kleine Blutgefäße von innen auskleiden. Darüber hinaus erwies sich, dass das Programm zum Gefäßwachstum über einen eigenen Genregulator ausgelöst wird, der als HIF-1 bezeichnet wird. HIF-1 wird durch ein Bakterienprotein induziert, das die Arbeitsgruppe als Bartonella- Adhäsin A bezeichnet. Die Erkenntnis, dass Bakterien-Bestandteile die Aktivierung eines Gefäß-Wachstumsprogramms auslösen können, trägt zum tieferen Verständnis von Infektions-, Entzündungs- und Gefäßwachstums-Prozessen wesentlich bei. Dies könnte erwarten lassen, dass solche Substanzen auch für den Einsatz in neuen Behandlungskonzepten bei Durchblutungsstörungen geeignet sein könnten und die Beobachtungen dürften Bedeutung für die künftige Therapie bakterieller Infektionserkrankungen haben.
Ansprechpartner für nähere Informationen
Universitätsklinikum Tübingen
Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene
Dr. med. Volkhard A. J. Kempf
Elfriede-Aulhorn-Str. 6
D-72076 Tübingen, Germany
Tel. 07071/29-8 15 26
Fax 07071/29-54 40
E-mail: volkhard.kempf@med.uni-tuebingen.de
Anlage: Porträtfoto Dr. med. Volkhard A. J. Kempf
Dr. med. Volkhard A. J. Kempf, Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene Tübingen
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse, Personalia
Deutsch
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