Gründungssymposium des Zentrums für Biosystemanalyse
In den Lebenswissenschaften Biologie und Medizin hat es in den letzten Jahren eine Revolution gegeben: Die vollständige Entschlüsselung der Erbsubstanz biomedizinisch wichtiger Lebewesen durch die Genomanalyse hat zur Identifizierung fast aller Gene und der aus diesen abgelesenen Proteinen geführt. Damit verschiebt sich das Forschungsinteresse von der Untersuchung der Funktion einzelner Gene hin zum Verständnis von Genregelkreisen und Proteinnetzen mit vielen Bausteinen.
Das vom Rektor der Universität gegründete Zentrum für Biosystemanalyse (ZBSA) positioniert die Universität Freiburg als eine der führenden deutschen Forschungsuniversitäten im internationalen Spitzenbereich der neuartigen Analyse von Regelnetzwerken in biologischen Systemen, die im Englischen als "Systems Biology" bezeichnet wird. In der neuen fakultätsübergreifenden Einrichtung bearbeiten Wissenschaftler der Fakultäten für Biologie, Medizin, Chemie/Pharmazie, Mathematik/Physik, Forst-/Umweltwissenschaften und Angewandte Wissenschaften gemeinsam grundlegende Probleme biologischer Systeme. Als Systeme werden Schaltkreise in einzelnen Zellen, aber auch Regelnetzwerke in Organen und Tieren oder Pflanzen untersucht. Bereits jetzt hat die Universität Freiburg durch die einzigartige Kombination exzellenter Lebenswissenschaften mit einer technischen Fakultät die Mikrosystem-Messtechniken beisteuert, eine Spitzenposition in der "Systems Biology".
Die Eröffnung des ZBSA findet heute im Rahmen eines internationalen wissenschaftlichen Symposiums im "Haus zur lieben Hand" der Universität statt. Unter den Teilnehmern und Rednern sind unter anderem Vertreter der Universitäten Straßburg und Basel. Nachdem bereits in der Biotechnologie und den Neurowissenschaften erfolgreiche trinationale Netzwerke aufgebaut worden sind, sollen auch in der "Systems Biology" Forschung und Lehre mit den europäischen Nachbarn koordiniert werden, um das Bio Valley als Forschungsstandort weiter zu stärken.
Das ZBSA wird vorerst ein "virtuelles" Zentrum sein - ein interdisziplinäres Netzwerk von Forschern. Aber bereits am 14. Oktober 2005 wurde der Grundstein für einen Forschungsneubau mit über 3000 Quadratmeter Nutzfläche an der Habsburger Strasse gelegt. Land und Bund unterstützen mit 21 Millionen Euro Bau und Ausstattung des Zentrums im Rahmen der Zukunftsoffensive III - Junge Generation. Das ZBSA ist das erste eigenständig der Grundlagenforschung gewidmete Forschungszentrum der Universität Freiburg, das steuerrechtlich gemeinnützigen Zielen dient. In diesem Zentrum werden die zur Datengewinnung notwendigen so genannten Kernkompetenzen untergebracht sein.
Das Konzept des ZBSA wurde durch eine Initiative der Landesregierung aus dem Jahre 2001 möglich gemacht, in der die Universitäten Baden-Württembergs aufgefordert wurden, visionäre Konzepte für die Lebenswissenschaften zu entwickeln. Unter der Leitung von Prof. Wolfgang Driever hat ein Arbeitskreis der Universität das erfolgreiche ZBSA Konzept ausgearbeitet und die Gründung des Zentrums vorbereitet. In den letzten beiden Jahren hat die Universität vier neue Professoren in den Bereichen Systems Biology, Bioinformatik und mathematischer Modellbildung berufen, und damit die neue Forschungsrichtung etabliert. Einer der Neuen, Prof. Ralf Baumeister, wurde heute zum ersten Direktor des ZBSA ernannt.
Kontakte:
Prof. Ralf Baumeister
Geschäftsführender Direktor, ZBSA
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Institut für Biologie III
Schänzlestrasse 1
D-79104 Freiburg
Tel. 0761-203 8350
Fax 0761-203 8351
E-mail: baumeister@celegans.de
Prof. Wolfgang Driever
Tel. 0761-203 2587
Fax 0761-203 2597
E-mail: driever@biologie.uni-freiburg.de
ZBSA Sekretariat
Tel. 0761-203 8457
Fax 0761-203 8456
E-mail: zbsa@biologie.uni-freiburg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Informationstechnik
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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