Für die Technik- und Unternehmensgeschichte von der Antike bis zum ersten Drittel des 20. Jahrhunderts bieten die neu erschlossene "Sammlung Feldhaus" sowie die historischen Bestände der Universitätsbibliothek Kassel - Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel eine in Deutschland herausragende Forschungsgrundlage. Bei der Sammlung Feldhaus handelt es sich um etwa 11.000 technikhistorische Publikationen, die zwischen dem ausgehenden 18. und Mitte des 20. Jahrhunderts erschienen sind. Da ein wichtiger Teil dieser Bestände in keiner deutschen Bibliothek vorhanden ist, hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft die Katalogisierung der technikhistorischen Sammlung Feldhaus für sechs Jahre mit 100.000 € gefördert. Der jetzt fertig gestellte Katalog ist online für die nationale und internationale technikhistorische Forschung verfügbar.
Kassel. Für die Technik- und Unternehmensgeschichte von der Antike bis zum ersten Drittel des 20. Jahrhunderts bieten die neu erschlossene "Sammlung Feldhaus" sowie die historischen Bestände der Universitätsbibliothek Kassel - Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel eine in Deutschland herausragende Forschungsgrundlage. Bei der Sammlung Feldhaus handelt es sich um etwa 11.000 technikhistorische Publikationen, die zwischen dem ausgehenden 18. und Mitte des 20. Jahrhunderts erschienen sind. Da ein wichtiger Teil dieser Bestände in keiner deutschen Bibliothek vorhanden ist, hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft die Katalogisierung der technikhistorischen Sammlung Feldhaus für sechs Jahre mit 100.000 € gefördert. Der jetzt fertig gestellte Katalog ist online für die nationale und internationale technikhistorische Forschung verfügbar.
Feldhaus, ein besessener Sammler
Franz Maria Feldhaus (1874-1957) hat zahlreiche technikhistorische Schriften ab dem Jahr 1900 gesammelt. Der exzessive Sammler und Archivar benutzte diese Werke als Grundlage für eigene Publikationen. Von ihm selbst wurden ca. 60 Bücher und etwa 3000 Aufsätze in Zeitungen und Zeitschriften veröffentlicht. Seine Bibliothek war ihm die Quelle für technikwissenschaftliche Forschung, die von der Geschichte der Wärmflasche oder der Geschichte der Drahtfedern bis zur umfassenden Darstellung der Technik in Antike und Mittelalter reichten. Sein Sammeleifer umfasste auch Schriften, die damals von Bibliotheken nicht gesammelt wurden und heute außerordentlich selten sind. Hierzu gehören Firmenkataloge, Schriften zu Firmenjubiläen usw., die nur noch in der Universitätsbibliothek Kassel vorhanden sind. Technik- und Industriehistoriker aus ganz Deutschland finden hier wichtige Quellen für ihre aktuellen Forschungen. Franz Maria Feldhaus schenkte seine Sammlung 1937 der damaligen Provinz Hessen-Kassel als Grundstock für das neu zu gründende Landesamt für Kulturgeschichte der Technik, das 1939 seine Arbeit am Königsplatz in Kassel aufnahm. Durch Auslagerung 1942 vor der Zerstörung verwahrt wurde diese Sammlung nach dem Krieg in die Landesbibliothek Kassel integriert. Der Forschung war sie bis vor wenigen Jahren nicht zugänglich, weil sie nicht katalogisiert war.
Namhafte Technikhistoriker setzten sich ab Mitte der 90er Jahre angesichts der Seltenheit und des großen Umfangs des historischen Bestandes vehement für die Katalogisierung des Bestandes ein, insbesondere Prof. Dr. Helmuth Schneider, Fachgebiet Alte Geschichte der Universität Kassel. Er war mit Prof. Dr. Ulrich Troitzsch (Hamburg) Gutachter bei der DFG-Beantragung. Der Kasseler Universitätsbibliotheks-Direktor Dr. Axel Halle sorgte für die bibliothekarische Arbeit.
Erst der weltweite Nachweis im Bibliothekskatalog ermöglicht die Nutzung durch die Forschung. Zwischen 1999 und 2004 konnten Mitarbeiterinnen der Universitätsbibliothek Kassel durch die Drittmittel der Deutschen Forschungsgemeinschaft die 11.000 Bände elektronisch erfassen. Anschließend wurden die teilweise stark beschädigten Bände für mehr als 10.000 € restauriert.
Die Sammlung Feldhaus befindet sich nach Abschluss dieser umfangreichen Arbeiten in der Universitätsbibliothek Kassel am Standort Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel, Brüder-Grimm-Platz 4a, 34127 Kassel. Diese Bücher sind nicht ausleihbar, können aber im Lesesaal eingesehen werden, s. auch unter
http://www.uni-kassel.de/bib/ub_bb07/LAKGT/7_landesamt.html
Folgendes Bildmaterial steht Ihnen kostenfrei zur Verfügung:
Bild 1: http://www.uni-kassel.de/presse/pm/bilder/turmbauBabel.jpg
Bild 2: http://www.uni-kassel.de/presse/pm/bilder/bilderbuch.jpg
Bild 3: http://www.uni-kassel.de/presse/pm/bilder/einband.jpg
Bild 4: http://www.uni-kassel.de/presse/pm/bilder/feldhausbuch.jpg
Bild 5: http://www.uni-kassel.de/presse/pm/bilder/struempfe.jpg
Bild 1: Die Universitätsbibliothek Kassel verfügt über große technikhistorische Bestände: Diese Darstellung des Turmbaus zu Babel entstammt der "Weltchronik" von Rudolf von Ems aus dem Jahr 1385; Signatur: 2° Ms. theol. 4, 28r. Foto: Unibibliothek Kassel/G. Liebergesell
Bild 2: 11.000 Publikationen umfasst die Sammlung Feldhaus, darunter das "Bilderbuch der Erfindungen" für Kinder verfasst. Foto: Unibibliothek Kassel/G. Liebergesell
Bild 3: Franz Feldhaus, ein begeisterter Sammler, verfasste selber ein Werk zur "Geschichte des Lötens". Foto: Unibibliothek Kassel/G. Liebergesell
Bild 4: Das "Feldhausbuch der Erfindungen". Foto: Unibibliothek Kassel/G. Liebergesell
Bild 5: Feldhaus sammelte exzessiv, darunter Firmenmagazine und andere Raritäten wie hier "Das Ideal der Frau - der Strumpf aus Bemberg Seide". Foto: Unibibliothek Kassel/G. Liebergesell
AH/p
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Info
Dr. Axel Halle
Universitätsbibliothek
tel (0561) 804 3726
fax (0561) 804 2125
e-mail halle@bibliothek.uni-kassel.de
Universität Kassel
Prof. Dr. Helmuth Schneider
Fachbereich Gesellschaftswissenschaften
tel (0561) 804 3645
fax (0561) 804 3464
e-mail SchneiderAG@uni-kassel.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Elektrotechnik, Energie, Maschinenbau
überregional
Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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