Qualität in der Pflege soll mit einem Pflegeinformationszentrum weiter verbessert werden
(Jena) "Qualität in der Pflege ist ein Thema, das pflegebedürftige Menschen sowie ihre Familie und Pflegefachleute gleichermaßen interessiert", fasst Prof. Dr. Stephan Dorschner die Erfahrungen des 3. Thüringer Pflegetages zusammen. "Vor allem auch vor dem Hintergrund, wie diese Qualität trotz immer knapper werdender Mittel erhalten werden kann." Dazu müssten auch "alte Zöpfe" in der Pflege neuen Konzepten und Ideen weichen, so eines der Ergebnisse der in Jena von Fachhochschule und Universitätsklinikum (UKJ) gemeinsam veranstalteten Fachtagung.
"Wir stehen vor der spannenden Aufgabe, die wachsende Zahl der neuen Ergebnisse der Pflegeforschung in die Praxis umzusetzen", erklärt Joerg-Dieter Storsberg, Pflegerischer Vorstand am UKJ. "Dazu müssen teilweise ganz neue Herangehensweisen entwickelt werden." So sei beispielsweise das vor kurzem am Uniklinikum Jena eingeführte Entlassungsmanagement ein solcher neuer Ansatz: Bereits bei der Aufnahme des Patienten beginnen die Planungen für seine Entlassung, so dass alle notwendigen Dinge von langer Hand und umfassend vorbereitet werden. Stationäre und nachfolgende ambulante Behandlung werden so besser verknüpft, ein Bruch in der Versorgung verhindert. "Der Patient fällt nach der Entlassung aus der Klinik nicht in ein Pflegeloch, sondern wird nahtlos weiterbetreut", so Storsberg. Die Planungen umfassen neben der Versorgung mit Hilfsmitteln, der Vermittlung eines ambulanten Pflegedienstes oder eines Heimplatzes auch die Beratung der Angehörigen.
Gerade in diesem Bereich haben die Pflege-Profis einen großen Informationsbedarf ausgemacht, auch angesichts der großen Zahl pflegender Angehöriger. "In Thüringen leben ca. 63.600 Menschen, die pflegebedürftig im Sinne des Pflegeversicherungsgesetzes sind, mit 73,5 Prozent ist der Anteil der Zuhause betreuten Pflegebedürftigen im Bundesvergleich sehr hoch", erläutert Prof. Dorschner, der an der Fachhochschule Jena Theorie und Praxis der Pflege lehrt. "Da stellt sich uns die Frage, wie wir als professionell Pflegende diese Familien immer wirkungsvoller unterstützen können."
Ein Ergebnis ist das gemeinsame Projekt von Fachhochschule und Universitätsklinikum zur Einrichtung eines Pflegeinformationszentrums, wo sich Angehörige, aber auch Pflegemitarbeiter beraten und informieren lassen können. "Es ist geplant, in diesem Anlaufpunkt neben Beratungsgesprächen auch Schulungen und praktische Kurse anzubieten", so Joerg-Dieter Storsberg. "Das könnten Themen sein wie die geeignete Körperpflege, richtige Lagerung oder auch die Nutzung von Hilfsmitteln."
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Stephan Dorschner
Fachbereich Sozialwesen, Pflege/Pflegemanagement, Fachhochschule Jena
Tel.: 03641/205853
E-Mail: stephan.dorschner@fh-jena.de
Joerg-Dieter Storsberg
Pflegerischer Vorstand, Universitätsklinikum Jena
Tel.: 03641/9320201
E-Mail: joerg-dieter.storsberg@med.uni-jena.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
regional
Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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