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29.06.1999 00:00

Verläßlicher Partner der Wissenschaft

Dr. Werner Boder Stabsreferat Kommunikation
VolkswagenStiftung

    Volkswagen-Stiftung legt Jahresbericht vor
    Über 182 Millionen Mark für Forschung und Lehre

    Hannover (vws) Soeben hat die Volkswagen-Stiftung in Hannover der Öffentlichkeit ihren neuen Jahresbericht vorgelegt, mit dem sie über ihre wirtschaftliche Entwicklung und ihre Fördertätigkeit im Jahr 1998 informiert. Mit einem Bewilligungsvolumen von insgesamt 182,5 Millionen Mark bewegt sich die Stiftung auf dem Niveau der Vorjahre und erweist sich weiterhin als finanziell starker und verläßlicher Partner der Wissenschaft. Die Stiftung erwirtschaftet ihre Fördermittel aus ihrem Kapital von über 3,5 Milliarden Mark.

    Als Partner der Wissenschaft versteht sich die Volkswagen-Stiftung keineswegs nur in ihrer Rolle als Geldgeber. Sie registriert kontinuierlich die Erwartungen, die sich in einer Zeit der zunehmenden Globalisierung und angesichts der neuen Möglichkeiten der elektronischen Kommunikation auf die Wissenschaft richten, und entwickelt immer wieder neue Förderinitiativen, mit denen sie Wissenschaftler anregen will, sich neue Forschungsfelder zu erschließen. Die Bearbeitung zukunftsträchtiger Themen erfordert heute in vielen Fällen die Kooperation über disziplinäre und staatliche Grenzen hinweg. Nicht von ungefähr bietet die Stiftung in zahlreichen Förderangeboten ausdrücklich die Zusammenarbeit von fachübergreifend zusammengesetzten Arbeitsgruppen an und wendet sich auch immer wieder an junge Wissenschaftler.

    In diesem Zusammenhang ist auch der Schwerpunkt "Konformationelle Kontrolle biomolekularer Funktionen" zu sehen, den die Stiftung 1998 eingerichtet hat. Sie will damit Akzente in einem Forschungsgebiet setzen, das ganz am Anfang seiner Entwicklung steht und einen Brückenschlag zwischen Biologie und Chemie voraussetzt. Inzwischen fördert die Stiftung in diesem Bereich mit insgesamt 5,4 Millionen Mark sieben Projekte, an denen 20 Arbeitsgruppen beteiligt sind (Seite 85).

    Mit dem ebenfalls neu eingerichteten Programm "Schlüsselthemen der Geisteswissenschaften" bietet die Stiftung den Geisteswissenschaften Anreize und entsprechende Fördermöglichkeiten für eine inhaltliche und zugleich strukturelle Weiterentwicklung. Durch die Bearbeitung von Problemstellungen, die auch jenseits der Wissenschaft auf Resonanz rechnen können, haben die Geisteswissenschaften zugleich die Chance, auch in der Öffentlichkeit mehr Kontakt, Beachtung und Profil zu gewinnen. Eine Reihe solcher Vorhaben, die erhebliche Vorarbeiten erfordern, nähern sich der Entscheidungsreife (Seite 129).

    Die Zukunftsfähigkeit der Gesellschaft wird nicht zuletzt davon abhängen, inwieweit es ihr gelingt, erstklassig qualifizierten Nachwuchs heranzubilden, der auf der Basis neuester Erkenntnisse der Grundlagenforschung in der Lage ist, sich auf die rapiden Veränderungen einzustellen, sie aktiv mitzugestalten und Führungsaufgaben zu übernehmen (Seite 9).

    Zu den erfolgreichsten (und finanziell aufwendigsten) Förderinitiativen der Stiftung gehört das Programm "Nachwuchsgruppen an Universitäten", das Nachwuchswissenschaftlern und -wissenschaftlerinnen die Chance gibt, auf zukunftsträchtigen Gebieten zu forschen und zu lehren sowie Forschungsarbeiten eigenverantwortlich im Team zu organisieren. Mit der diesjährigen Ausschreibung nimmt die Stiftung auch Selbstbewerbungen junger Wissenschaftler an (Seite 130).

    Den Eckdaten über die wirtschaftliche Entwicklung im Jahr 1998 (Seite 168ff.) ist zu entnehmen, daß die Zahlen für den Überschuß aus Vermögensbewirtschaftung (264,9 Mio DM) und den Jahresertrag (248,4 Mio DM) nach außergewöhnlichen Steigerungen im Vorjahr zurückgegangen sind, aber wiederum erheblich über dem Niveau von 1996 liegen. Die Schwankungen in diesem Bereich sind auf die allgemeine Börsenentwicklung - insbesondere im Bereich der Aktien - zurückzuführen.

    Dennoch hat die Stiftung ihre Mittel für die Förderung insgesamt erhöht. Von dem auf 182,5 Millionen Mark gestiegenen Gesamtbewilligungsvolumen entfielen 118,8 Millionen Mark auf allgemeine Fördermittel, 63,7 Millionen Mark wurden im Rahmen des Niedersächsischen Vorab bewilligt (Seite 159, 144ff.); über diese Mittel entscheidet das Kuratorium auf Vorschlag der Niedersächsischen Landesregierung.

    Die Bewilligungsquoten (47,8 Prozent nach der Zahl der Anträge; 29,6 Prozent nach den bewilligten Summen) sind nahezu identisch mit denen der Vorjahre (Seite 160, 167). Auch die auslandsbezogene Förderung behauptete ihren Anteil. Für 182 Projekte wurden 16,1 Millionen Mark bewilligt. Davon entfielen auf das europäische Ausland 10,7 Millionen, auf das außereuropäische 5,4 Millionen Mark. Ein Viertel der Auslandsförderung ging in die Geistes- und Gesellschaftswissenschaften, drei Viertel betrafen die Bio-, Natur- und Ingenieurwissenschaften (Seite 159).

    Die Verteilung nach Wissenschaftsbereichen ergibt das folgende Bild:
    Geistes- und Gesellschaftswissenschaften: 56,4 Mio DM für 255 Vorhaben,
    Naturwissenschaften und Mathematik: 23,6 Mio DM für 146 Vorhaben,
    Ingenieurwissenschaften: 8,8 Mio DM für 33 Vorhaben,
    Biowissenschaften einschließlich Medizin: 26,6 Mio DM für 91 Vorhaben,
    Fachgebietskombinationen: 5,5 Mio DM für 13 Anträge (Seite 163).

    Stellvertretend für die zahlreichen Bewilligungen des Jahres 1998 - im Bericht sind sie aufgelistet nach Schwerpunkten und Programmen - soll hier nur auf einige wenige hingewiesen werden:

    - Am Beispiel Sachsens, das in diesem Jahrhundert zweimal eine totalitäre Herrschaft über sich ergehen lassen mußte, werden Diktaturdurchsetzung, Diktaturformen und Diktaturerfahrung in sieben Einzelprojekten untersucht, die die Jahre von 1933 bis 1961 umfassen. Die Stiftung hat für dieses Verbundprojekt dem Historischen Seminar der Universität Leipzig (Prof. Dr. G. Heydemann und Prof. Dr. U. von Hehl) sowie dem Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung an der TU Dresden (Prof. Dr. K.-D. Henke) in ihrem Schwerpunkt zur Diktaturenforschung 1,2 Millionen Mark zur Verfügung gestellt (Seite 32).

    - Außerhalb der Förderinitiativen wurden dem Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin, Hamburg, 2,1 Millionen Mark bewilligt. Das Institut wird in Zusammenarbeit mit Instituten in Ghana, Guinea, Indien und Vietnam Erkrankungen untersuchen, die für diese Länder von schwerwiegender Bedeutung sind (Seite 25).

    - Entscheidende Aufschlüsse zur Erforschung der Wirtschafts- und Sozialgeschichte im Nahen Osten könnten in Archiven levantinischer Handelshäuser erarbeitet werden - wenn sie sich der Wissenschaft öffneten. Einen Anfang dazu könnte ein Projekt "Sicherung und Auswertung von Firmenarchiven des 18. bis 20. Jahrhunderts in Aleppo (Syrien)" machen, für das die Stiftung dem Orientalischen Seminar der Universität Tübingen (Prof. Dr. H. Gaube, Dr. R. Klein) 2,5 Millionen Mark bereitgestellt hat (Seite 29).

    - Warum sind Frauen in mathematischen akademischen Positionen bei gleicher Qualifikation wie Männer deutlich unterrepräsentiert? Sind ihre Karrierechancen vielleicht an bestimmte mathematische Gebiete geknüpft? - Um das Thema "Frauen in der Mathematik" geht es in einem Projekt, für das die Volkswagen-Stiftung dem Fachbereich Mathematik der Universität Kaiserslautern (Prof. Dr. H. Neunzert) und dem Institut für Psychologie I der Universität Erlangen-Nürnberg (Prof. Dr. Andrea Abele-Brehm) 691.000 Mark außerhalb ihrer Förderinitiativen bewilligt hat (Seite 27).


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Forschungsprojekte, Organisatorisches
    Deutsch


     

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