Am vergangenen Samstag verlieh Kulturstaatsministerin Christina Weiss die Trophäen des Deutschen Kurzfilmpreises 2005. Gastgeberin der Preisverleihung, die von nun an immer an einer anderen deutschen Filmhochschule stattfinden soll, war in diesem Jahr die Hochschule für Film und Fernsehen "Konrad Wolf".
Die beeindruckende Gala in der Regie von HFF-Absolvent Sven Stäglich setzte Maßstäbe. Das Atrium der Hochschule, multimedial illuminiert, war kaum wiederzuerkennen und gleich zwei der drei nominierten HFF-Studierenden behaupteten sich mit ihren Filmen gegen die Konkurrenz und konnten sich über eine Lola samt 30.000 € Preisgeld freuen.
In der Kategorie "Spielfilme mit einer Laufzeit bis 7 Minuten" ging die Lola an Daniel Langs FEMALE / MALE. "Die Momentaufnahme nähert sich dem gesellschaftlich sensiblen Thema der Sexualität alter Menschen auf stilistisch eindrucksvolle Weise. Von einer an einen Scherenschnitt erinnernden Komposition ausgehend, nähern sich die beiden Charaktere einander. Die zunächst zweidimensionale Darstellung wird um die dritte erweitert, die Kamera folgt den Körpern und ihrer Begegnung bis zur Hautnähe. Die Würde dieser Intimität und Körperlichkeit wird vom Autor Daniel Lang mit sorgsam reduzierten Mitteln wirkungsvoll inszeniert", befand die Jury.
Till Passow erhielt die Lola in der Kategorie "Dokumentarfilme mit einer Laufzeit bis 30 Minuten" für seinen Diplomfilm MAST QALANDAR. In der Jurybegründung heißt es: "Der Film beobachtet muslimische Pilger auf der Suche nach Ekstase. Er legt Zeugenschaft ab ohne Kommentar und Wertung. Auf diese Weise lernen wir eine fremde und verstörende Welt von Glaube, Grenzüberschreitung und Gewalt kennen."
Mit Befremden nahm das Publikum die Juryentscheidung zur Kenntnis, in der Kategorie "Animationsfilm mit einer Laufzeit bis 30 Minuten" auf die Vergabe der Lola zu verzichten. Beide nominierten Filme wären von gleicher Qualität und absolut ebenbürtig, so der Juryvorsitzende Lars Henrik Gass, dass sich die Jury außerstande sah, eine Entscheidung zu treffen. Diese Begründung traf weitgehend auf Unverständnis und wurde während des Abends heiß diskutiert. Eigentlich hätte der Preis JAM SESSION von Izabela Plucinska (HFF) zugestanden, so die einhellige Meinung. Schließlich war der zweite nominierte Film ("Counter" von Volker Schreiner) gar kein Animationsfilm, sondern streng genommen eine Realfilm-Kompilation. Leider verzichten die Förderrichtlinien des BKM hier auf eine genaue begriffliche Bestimmung, was dringend nachgebessert werden sollte.
http://www.deutscherkurzfilmpreis.de/
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Deutsch
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