Das Deutsche Krebsforschungszentrum hat als erste Forschungseinrichtung Deutschlands einen Ethischen Kodex zur Ablehnung von Tabakindustriegeldern verabschiedet. Stiftungsvorstand und wissenschaftlicher Rat haben einstimmig entschieden, dass das Zentrum und seine Mitarbeiter jegliche finanziellen Mittel der Tabakindustrie für Forschungsförderung, Gutachterhonorare, Vortragshonorare, Reisekosten, Wissenschafts- und andere Preise ablehnen. Ferner wird die Mitwirkung an Veranstaltungen der Tabakindustrie oder Dritter, die von der Tabakindustrie maßgeblich gesponsert werden, ebenso abgelehnt.
Diese Entscheidung der größten Gesundheitsforschungseinrichtung Deutschlands ist auch verbunden mit dem Wunsch der Wissenschaftler, dass andere Forschungszentren und Gesundheitsinstitutionen dem Beispiel folgen. Die Tabakindustrie kann kein Partner für die Gesundheitsforschung sein, denn sie ist die einzige Industrie, die Produkte herstellt, vertreibt und bewirbt, die bei bestimmungsgemäßem Gebrauch einen großen Teil der Konsumenten süchtig und krank machen sowie vorzeitig versterben lassen. An den Folgen des Tabakkonsums sterben jährlich in Deutschland allein weit über 100.000 Menschen. Dies sind mehr Todesfälle als durch Alkohol, illegale Drogen, Verkehrsunfälle, AIDS, Morde und Selbstmorde zusammen.
Das Deutsche Krebsforschungszentrum hat die Aufgabe, die Mechanismen der Krebsentstehung systematisch zu untersuchen und Krebsrisikofaktoren zu erfassen. Die Ergebnisse dieser Grundlagenforschung sollen zu neuen Ansätzen in Vorbeugung, Diagnose und Therapie von Krebserkrankungen führen. Das Zentrum wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren e.V.
http://www.dkfz.de
http://www.tabakkontrolle.de/
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
überregional
Organisatorisches, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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