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1. September 1999
Für seine wissenschaftlichen und ärztlichen Leistungen auf dem Gebiet der Chirurgie und Transplantation und für sein umfangreiches ehrenamtliches Engagement ist der Mediziner Prof. Dr. Friedrich Wilhelm Eigler mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland geehrt worden.
Eigler studierte Medizin in Marburg, Freiburg, München und Gießen. Seine chirurgische Ausbildung erhielt er in Köln unter seinem Lehrer Professor Georg Herberer. 1971 kam Eigler als ordentlicher Professor an die damalige Essener Medizinische Fakultät der Universität Bochum, wo er als Direktor die Abteilung "Allgemeine Chirurgie" übernahm. Knapp ein Jahr später, am 5. Juli 1972, transplantierte er die erste Niere am Universitätsklinikum und setzte damit einen entscheidenden Punkt für die Transplantationsmedizin in Essen. Neben der Transplantation von Nieren führte Eigler 1987 die erste Lebertransplantation in Essen durch, 1990 folgten die kombinierte Transplantation sowohl von Niere und Bauchspeicheldrüse als auch - in Zusammenarbeit mit dem Herzchirurgen J. Christoph Reidemeister - von Niere und Herz.
Mit seiner Abteilung, der Klinik für Allgemeine Chirurgie, trat Eigler schon früh dem Eurotransplant-Verbund bei, war ihm doch die Notwendigkeit eines internationalen Organaustauschs bewusst. In diesem Verbund, der sich um die Verwaltung von Organspenden in Österreich, Luxemburg, Deutschland, Belgien und den Niederlanden kümmert, übernahm er seit 1992 wichtige Funktionen: zunächst als Board Member der Eurotransplant Foundation Leiden (Niederlande), seit 1996 als Mitglied der Ethikkommission von Eurotransplant.
Darüber hinaus engagierte sich Eigler für die Belange der Chirurgie und der Transplantation als Präsidiumsmitglied des Kuratoriums für Heimdialyse und Transplantation (1976 - 1995), als Vorsitzender der Vereinigung Niederrheinisch-Westfälischer Chirurgen (1977) und als deren Schriftführer (seit 1984), als Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Essen (1981 - 1983), als Beiratsmitglied der Deutschen Stiftung Organtransplantation (1984 - 1996), als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Transplantationszentren (1990 - 1994), als Vorsitzender des Beirats des Instituts für Wissenschaft und Ethik der Universitäten Bonn und Essen (seit 1994), als Mitglied der Ständigen Kommission Organtransplantation der Bundesärztekammer und als Vorsitzender der Fort- und Weiterbildungskommission der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie.
27 Jahre war Eigler an der Universität Essen tätig, bevor er 1998 emeritiert wurde. Unter seiner Leitung hat sich das Klinikum zu einem führenden Transplantationszentrum in Deutschland entwickelt. Daneben setzte er mit der interdisziplinären Behandlung und nachhaltigen Betreuung von Krebspatienten einen weiteren Schwerpunkt in seiner Arbeit. So war er auch federführend bei der Neustrukturierung des Westdeutschen Tumorzentrums Essen beteiligt, dessen Vorsitz er von 1995 - 1998 inne hatte.
Für sein Wirken ist Friedrich Wilhelm Eigler mehrfach ausgezeichnet worden. 1965 erhielt er zusammen mit K. F. Albrecht und W. Lohmann den Curt-Adam-Preis, 1968 den von Haberer-Preis der Vereinigung Niederrheinisch-Westfälischer Chirurgen und 1991 die Ernst von Bergmann-Medaille der Bundesärztekammer. 1993 ernannte ihn die Valencianische Chirurgengesellschaft zum Ehrenmitglied.
Redaktion: Karin Kirch, Telefon (02 01) 1 83-20 85
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Personalia
Deutsch
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