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10.11.2005 07:00

Auf Kurs - wie die ersten Seekarten und Leuchtfeuer den Weg wiesen

Constanze Steinke Pressearbeit
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

    Einladung zum Exkurs durch die Geschichte der Seekartographie

    Wie bekommt man das weite Meer auf eine Karte? Und mit welchen Hilfsmitteln konnten Seeleute bereits vor Jahrhunderten sicher den fernen, unbekannten Hafen ansteuern? Diesen und weiteren spannenden Fragen widmet sich Sammlungskonservatorin Hannelore Sattler vom Institut für Geographie der Universität Greifswald in ihrem Vortrag "Vom Portolan zum Leuchtfeuerverzeichnis, ein Exkurs durch die Geschichte der Seekartographie". Im Rahmen der Ringvorlesung "Sammlungen, Sammler und Museen" wird die Kustodin am Mittwoch, dem 16. November 2005, um 18.00 Uhr im Vortragssaal der neuen Universitätsbibliothek ihre Ausführungen mit antiken und modernen Seekarten veranschaulichen. Alle Seekartenliebhaber und Freunde der Seefahrt sind recht herzlich zu einem Rundgang durch die Geschichte der Seekarten und Leuchtfeuerverzeichnisse eingeladen.

    Seekarten sind graphische Darstellungen der Meere und einzelner Meeresteile mit den angrenzenden Küsten. Sie enthalten für die Schifffahrt unabdingbare nautische Informationen über Seewege, Tiefen, Untiefen und Fahrrinnen. Die Maßstäbe reichen von etwa 1 : 25.000 bis 1 : 100.000 für großmaßstäbige Küstenkarten und bis 1 : 2 Millionen für kleinmaßstäbige Ozeankarten. Für Seefahrer stellen sie noch heute ein unentbehrliches Hilfsmittel zur Orientierung und Festlegung des Kurses auf dem Wasser dar.

    Die ältesten Seekarten mit Abbildungen aller Häfen und Ankerplätze stammen aus dem 13. Jahrhundert. Daher leitet sich auch der Begriff "Portolan" (lat. portus, "Hafen") ab. In der Blütezeit der Hanse gab es im Nord- und Ostseeraum noch keine Seekarten, dafür aber geschriebene Seebücher. Sie vermittelten nautische Informationen über Landmarken, Leuchttürme, Strömungen und Hafenverhältnisse. Ab dem 16. Jahrhundert erweiterte sich die Begriffsbedeutung und umfasste fortan nicht nur den Text, sondern auch die ihn begleitenden Seekarten. Die Niederlande waren als bedeutende Seemacht zu dieser Zeit marktbeherrschend in der Kartenproduktion. Der erste Seeatlas erschien 1584. Diese Karten enthielten neben dem Küstenverlauf auch schon Profile markanter Küstenabschnitte. Den Seeatlanten folgen später großformatige Einzelblätter ohne beschreibenden Text. Im 19. Jahrhundert bezeichnete "Portolan" alle alten Seekarten.

    Der Orientierung auf See dienten neben den Seekarten auch Gezeitentafeln und Leuchtfeuerverzeichnisse. Leuchtfeuer, die größtenteils durch Leuchttürme ausgesendet werden, dienen zur Markierung von Hafeneinfahrten, um den ankommenden Schiffen eine Orientierungshilfe zu bieten. Durch die Hinwendung zur Motorschifffahrt und den Einsatz der "neuen" Hilfsmittel konnten in der Schifffahrt auch zunehmend nachts Fahrten unternommen werden.

    Weitere Veranstaltungen im PROGRAMM ZUR RINGVORLESUNG
    "Sammler, Sammlungen und Museen"

    Mittwoch, 30. November 2005, 19.00 Uhr
    "Vom Sammlungsobjekt zum Patenkind." Die Fundraising-Kampagne "Mein Museum für Naturkunde.
    Pate werden. Jetzt!" sichert den Erhalt der wertvollen naturhistorischen Sammlungen.
    Annette Kinitz, Museum für Naturkunde, Humboldt-Universität zu Berlin
    Großer Hörsaal im Institut für Physik, Domstraße 10 a, Greifswald

    Mittwoch, 07. Dezember 2005, 19.00 Uhr
    "Sammler: Vom Jäger zum Gejagten. Die Entstehung eines Museums"
    Russalka Nikolov, Wissenschaftliches Institut für Schifffahrts- und Marinegeschichte Hamburg
    Großer Hörsaal im Institut für Physik, Domstraße 10 a, Greifswald

    Mittwoch, 14. Dezember 2005, 19.00 Uhr
    "Historische Buchbestände der Universitätsbibliothek Greifswald"
    Dr. Peter Wolff, Direktor der Universitätsbibliothek Greifswald
    Vortragssaal der neuen Universitätsbibliothek, Friedrich-Ludwig-Jahn-Str. 14 a, Greifswald

    Mittwoch, 4. Januar 2006, 19.00 Uhr
    "Eleganz und Raffinesse im Pflanzenreich - die Sammlungen des Botanischen Gartens"
    Dr. Peter König, Kustos Botanischer Garten, Universität Greifswald
    Großer Hörsaal, Botanisches Institut , Grimmer Str. 88, Greifswald

    Mittwoch, 11. Januar 2006, 19.00 Uhr
    "Die medizinhistorische Sammlung der Universität Greifswald"
    Dr. Mariacarla Bondio-Gadebusch, Direktorin des Institut für Medizingeschichte, Universität Greifswald
    "Krankheiten und Krankheitsbilder - die Moulagen der Ernst-Moritz-Arndt Universität Greifswald"
    Dr. Erik Riebe, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universität Greifswald
    Großer Hörsaal im Institut für Physik, Domstraße 10 a, Greifswald

    Mittwoch, 18. Januar 2006, 19.00 Uhr
    "Mäzene, Schenker, Stifter der Universität Greifswald - kulturgeschichtliche Spaziergänge
    im Pommerschen Landesmuseum Greifswald"
    Dr. Birgit Dahlenburg, Leiterin Kustodie der Universität Greifswald
    Rakower Straße 9, Greifswald

    Mittwoch, 1. Februar 2006, 19.00 Uhr
    "Zur Geschichte der Greifswalder Anatomie und ihrer Sammlungen"
    Anschließend Besichtigung der Anatomischen Sammlung
    Prof. Dr. Jochen Fanghänel, ehemaliger Direktor des Instituts für Anatomie
    Hörsaal des Instituts für Anatomie, Friedrich-Loeffler-Straße 23 c, Greifswald

    Mittwoch, 8. Februar 2006, 18.00 Uhr
    "Die Grawitz-Sammlung des Instituts für Pathologie"
    Anschließend Besichtigung der Sammlung
    Prof. Dr. Gerd Lorenz, Direktor des Instituts für Pathologie
    Hörsaal des Instituts für Anatomie, Friedrich-Loeffler-Straße 23 e, Greifswald

    Ansprechpartner an der Universität Greifswald
    Fundraising & Alumni/Universitätsjubiläum 2006
    Leiterin: Sabine Große-Aust
    J.-S.-Bach-Straße 27, 17487 Greifswald
    T +49 (0)3834/86 11 74
    F +49 (0)3834/86 11 43
    M +49 (0) 160-90 31 70 20
    E fundraising@uni-greifswald.de
    http://www.wissen-lockt.de
    http://www.schau-haus.de
    http://www.rubenow-denkmal.de
    http://www.uni-greifswald.de

    Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
    Dipl.-Lehrerin Hannelore Sattler, Sammlungskonservatorin
    Friedrich-Ludwig-Jahn-Str. 16, 17487 Greifswald
    T +49 (0)3834/86 45 29
    F +49 (0)3834/86 45 02
    E sattler@uni-greifswald.de
    http://www.uni-greifswald.de/~geograph/karto_gis/mitarbeiter.htm


    Bilder

    Seekarte der livländischen Ostseeküste bei Reval (Altstadt von Tallinn) aus dem ältesten Seeatlas von 1584.
    Seekarte der livländischen Ostseeküste bei Reval (Altstadt von Tallinn) aus dem ältesten Seeatlas vo ...

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Verkehr / Transport
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

    Seekarte der livländischen Ostseeküste bei Reval (Altstadt von Tallinn) aus dem ältesten Seeatlas von 1584.


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