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02.09.1999 13:33

1000. Nierentransplantation in Ulm

Peter Pietschmann Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Ulm

    Neue Hoffnung und Lebensqualität
    1000. Nierentransplantation in Ulm

    Am 23. Juli 1999 konnte im Transplantationszentrum Ulm die 1000. Nierentransplantation durchgeführt werden. Empfängerin war eine 46 Jahre alte Patientin. Die stattliche Bilanz zeugt von einem unermüdlichen Einsatz des gesamten ärztlichen und pflegerischen Teams und verdankt sich nicht zuletzt der guten Zusammenarbeit mit Eurotransplant in Leiden (Niederlande). Auch die Unterstützung durch die Krankenkassen und die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) ist hier hervorzuheben.

    Besonderer Dank gebührt den Familien, die im Augenblick eines unermeßlichen Verlustes Organspende möglich werden ließen und damit den Empfängern neue Hoffnung und Lebensqualität geschenkt haben. Diese Haltung verdient nicht nur Anerkennung, sondern Hochachtung. Die Organspende ist die Grundlage dafür, daß die Möglichkeiten einer hochentwickelten Transplantationsmedizin den Patienten zugute kommen können. Ärzte und Patienten hoffen gleichermaßen darauf, daß auch in Zukunft die Spendenbereitschaft und das Verständnis der Angehörigen die dringend erforderliche Organgewinnung ermöglichen. Außerordentlich wichtig ist dabei die Kooperation mit den peripheren Krankenhäusern, ohne deren Engagement auf dem Gebiet der postmortalen Organspende die Arbeit des Transplantationszentrums nicht denkbar wäre. So konnten in Ulm bislang insgesamt 147 Herzen, 118 Lebern, 21 Lungen, 51 Bauchspeicheldrüsen und 959 Nieren für die Transplantation gewonnen werden.

    Die Organtransplantation ist schon seit Jahren aus der Zone des Spektakulären und Außergewöhnlichen herausgetreten und zu einem Stück klinischer Normalität geworden. Über 90 % Ein-Jahres-Überlebenszeit für Transplantate sind Standard und haben die Nierentransplantation zum Behandlungsverfahren der Wahl für die chronische terminale Niereninsuffizienz gemacht. Daraus resultiert auch die große Nachfrage. Mehr als 300 Patienten warten allein in Ulm auf eine Niere, Tendenz steigend. Besonderes Augenmerk wird daher der Aufklärung der Bevölkerung gewidmet mit dem Ziel, die Spendenbereitschaft zu erhöhen. Zudem wurde ein Programm für die Lebendspende neu aktiviert. Das Ulmer Transplantationszentrum hofft so die unzuträglich langen Wartezeiten reduzieren zu können. Seit Inkrafttreten des Transplantationsgesetzes vom 1.12.1997 ist die Lebendspende - zunächst vorläufig - geregelt. Danach kommen als Spender Verwandte ersten und zweiten Grades sowie dem Empfänger emotional nahestehende Personen in Frage. Die anonyme Spende ist nicht möglich.

    Eine neue Niere zu bekommen, bedeutet für den Niereninsuffizienten, wieder ein weithin normales Leben führen zu können. Auch bleiben ihm die mit einer andauernden Dialysepflicht möglicherweise verbundenen gesundheitlichen Folgeschäden erspart. Daneben hat die Nierentransplantation einen ökonomischen Aspekt. Sie kostet etwas mehr als die einjährige Dialysebehandlung und deshalb insgesamt sehr viel weniger, auch wenn man die Nachsorgekosten berücksichtigt. Prof. Dr. Dietmar Abendroth, Leiter der Organisationszentrale des Transplantationszentrums im Universitätsklinikum Ulm, errechnet vor diesem Hintergrund Einsparungen seit Beginn der Nierentransplantationen 1970 in Ulm in Höhe von mehr als 503 Mio. DM. Diese Kosten wären rechnerisch dann entstanden, wenn die Transplantatempfänger sämtlich hätten dauerhaft dialysiert werden müssen.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Organisatorisches
    Deutsch


     

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