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10.11.2005 13:17

Erfolgreiche Hochwasser-Kooperation im Weißeritzgebiet

Dr. Carsten Kolbe-Weber Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e. V.

    Unter dem Eindruck des Augusthochwassers 2002 haben sich die Kommunen und Fachbehörden im Flussgebiet der Weißeritz entschlossen, neue Wege der Zusammenarbeit zu gehen. Nach der Beseitigung der akutesten Hochwasserschäden ist im März 2004 die Initiative "Weißeritz-Regio" gegründet worden. Ziel ist eine intensive Abstimmung der Hochwasservorsorge über Gebietsgrenzen und Fachressorts hinweg. Seit dem März 2004 arbeiten nun 26 Institutionen enger zusammen, um die Hochwasservorsorge im Flussgebiet der Weißeritz zu verbessern. Dazu gehören Städte und Gemeinden, Fachverwaltungen und diverse Verbände.

    Anlässlich der 4. Mitgliederversammlung von Weißeritz-Regio am 10. November im Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung in Dresden wurden erste Ergebnisse der Zusammenarbeit präsentiert. Dazu gehört eine Broschüre für die Bürgerinnen und Bürger im Weißeritzgebiet. Sie enthält alle wichtigen Angaben für die private Hochwasservorsorge, wie beispielsweise den Schutz von Gebäuden und das Verhalten während eines Hochwasserereignisses. Die Broschüre kann über die Kommunen kostenfrei bezogen werden. Ein weiteres Ergebnis ist das Informationssystem "Weißeritz-Info". Es beinhaltet Karten und Daten zum Flussgebiet der Weißeritz und zum Thema Hochwasserrisiko. Unter www.ioer.de/weisseritz ist es im Internet öffentlich zugänglich.

    Warum eine solche Zusammenarbeit? Die Aufgaben der Hochwasservorsorge sind gesetzlich genau geregelt. Für die so genannten Gewässer 1. Ordnung - hierzu gehören die großen Gewässer einschließlich der Weißeritz - ist der Freistaat zuständig, die Zuflüsse bzw. Gewässer 2. Ordnung gehören dagegen zum Zuständigkeitsbereich der Gemeinden. Die Bewirtschaftung der 383 km² großen Fläche des Weißeritz-Flussgebiets ist schließlich Aufgabe einer Vielzahl von privaten und öffentlichen Akteuren. Dies sind vor allem Land- und Forstwirtschaft, Städte und Gemeinden, Naturschutz, Umweltschutz. Damit sind eigentlich alle Aufgaben gut verteilt. Die Praxis zeigt allerdings, dass für den wechselseitigen Informationsaustausch und die gemeinsame Abstimmung bislang eine geeignete Plattform fehlte. Deshalb wurde der Kooperationsverbund "Weißeritz-Regio" gegründet. "Wir kommen nur voran, wenn die betroffenen Kommunen am Ober- und Unterlauf der Weißeritz enger zusammenarbeiten und Informationen von Behördenseite auf direktem Wege erhalten", so der Sprecher von Weißeritz-Regio, Ulrich Kretzschmar, hauptamtlich 2. Bürgermeister der Stadt Freital.

    Wie arbeitet Weißeritz-Regio? Bei der Initiative handelt es sich um eine freiwillige Kooperation, die gesetzlich nicht vorgeschrieben ist. Grundlage ist die Unterzeichnung einer gemeinsamen Erklärung zur Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Hochwasservorsorge. Der Verbund verfügt weder über ein eigenes Budget noch über kommunale Entscheidungskompetenzen. Die Zusammenarbeit basiert darauf, Informationen auszutauschen und zu einer Abstimmung zwischen den Mitgliedern zu gelangen. In der "Mitgliederversammlung" ist dazu jede Institution durch einen Repräsentanten vertreten. Daneben gibt es mehrere Arbeitsgruppen. "Sie befassen sich gegenwärtig mit den Themen Hochwasser und Wald, Hochwasser und Landwirtschaft, Informationssystem und Öffentlichkeitsarbeit", so Dr. Peter Wirth vom IÖR.

    Zu den 26 Mitgliedern der Initiative gehören neben den Städten und Gemeinden im Flussgebiet sowie dem Weißeritzkreis u. a. die Landestalsperrenverwaltung, mehrere Forstämter, die Regionalplanung sowie der Landschaftspflegeverband, der Bauernverband und die Grüne Liga. Die wissenschaftliche Begleitung liegt beim Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR) in Dresden.

    Sprecher der Initiative: Ulrich Kretzschmar
    2. Bürgermeister der Stadt Freital
    E-Mail: 2.bm@freital.de
    Tel.: +49 (0)3521-6476184

    Wissenschaftliche Projektleitung: Dr. Peter Wirth
    Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e.V.
    E-Mail: P.Wirth@ioer.de
    Tel.: +49 (0)351-4679232

    Ansprechpartner in Sachen Presse: Dr. Carsten Kolbe-Weber
    Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e.V.
    Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation
    Telefon: (03 51) 46 79-241
    E-Mail: C.Kolbe@ioer.de


    Weitere Informationen:

    http://www.ioer.de/weisseritz


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Bauwesen / Architektur, Biologie, Geowissenschaften, Gesellschaft, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
    regional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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