Biochips ermöglichen die schnelle Bestimmung von DNA-Sequenzen. Sie liefern eine schnelle und genaue Information über die genetische Zusammensetzung der jeweiligen Proben. Mit einem optischen Lesegerät lassen sich bis zu 1 000 Sequenzen gleichzeitig analysieren.
Biochips ermöglichen die schnelle Bestimmung von DNA-Sequenzen. Sie liefern eine schnelle und genaue Information über die genetische Zusammensetzung der jeweiligen Proben. Damit lassen sich Erbkrankheiten ebenso ermitteln wie Krankheitserreger oder genmanipulierte Inhaltsstoffe in Lebensmitteln. Forscher am Fraunhofer-Institut für Physikalische Messtechnik IPM in Freiburg entwickelten ein optisches Lesegerät für Biochips. Damit lassen sich innerhalb von wenigen Minuten 1 000 Sequenzen gleichzeitig analysieren.
Das Prinzip der DNA-Analyse mit einem Biochip ist einfach: Trägermaterial sind Blättchen oder Glasplatten, wie sie auch für mikroskopische Untersuchungen verwendet werden. Dort wird dann auf einer daumennagelgroßen Fläche in regelmäßigen Abständen Erbmaterial mit bekanntem Aufbau aufgebracht. Diese vorbereiteten Meßpunkte enthalten beispielsweise die DNA-Sequenz von genmanipuliertem Mais, von Ecoli-Bakterien oder Salmonellen. Dann werden aufbereitete DNA-Proben eines Lebensmittels in wäßriger Lösung auf den Chip geträufelt. Komplementäre DNA-Sequenzen finden zueinander. Die chemische Anbindung läßt sich mit Hilfe von Markern - die vorher an die DNA-Proben angebunden werden - nachweisen.
Um sichtbar zu machen, ob die Lebensmittelprobe Ecoli, Salmonellen oder genmanipulierten Mais enthält, schiebt der Laborant den Chip einfach in den optischen Biochip-Reader. Die angebundenen Farbstoffmoleküle werden mit Laserlicht bestrahlt. Dadurch strahlen diese Licht einer charakteristischen Wellenlänge ab. Eine Kamera detektiert dieses Licht. Die Auswerte-Software zeigt, an welchen Stellen die markierten Punkte liegen und ordnet sie. »Biochips sind überall dort einsetzbar, wo Gene eine Rolle spielen«, berichtet Dr. Albrecht Brandenburg aus dem IPM. »Ihre Anwendung reicht weit über Medizin und Pharmazie hinaus. Sie können in der Lebensmittelindustrie beispielsweise dafür eingesetzt werden, um gentechnisch veränderte Produkte zu ermitteln oder im Umweltschutz, um die Bakterien in Klärschlämmen zu analysieren.« Die Forscher stellen das Lesegerät für Biochips auf der BioTechnica 99 (Halle 4 Stand H12) vom 5. bis 7. Oktober 1999 vor.
Ansprechpartner:
Dr. Albrecht Brandenburg
Telefon 07 61/88 57-3 06
Telefax 07 61/88 57-2 24
email: brandenb@ipm.fhg.de
Fraunhofer-Institut für
Physikalische Messtechnik IPM
Heidenhofstraße 8
D-79110 Freiburg
Pressekontakt:
Doris Banzhaf
Telefon 07 61/88 57-1 29
Telefax 07 61/88 57-2 24
email: banzhaf@ipm.fhg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse
Deutsch
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