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03.09.1999 13:25

Bombenfeste Plomben

Beate Koch Kommunikation
Fraunhofer-Gesellschaft

    Damit eine Zahnfüllung hält, trägt der Zahnarzt vorher eine Art Kleber - ein Bond - auf. Jetzt gibt es ein Füllmaterial und einen Haftkleber auf Basis eines sehr gut verträglichen Werkstoffes. Beides ist perfekt aufeinander abgestimmt und verbindet sich optimal mit dem Zahn.

    »Und der Zahnarzt hat gar nicht gebohrt«, das können leider die wenigsten Leute sagen, wenn sie vom Zahnarzt kommen. Oft findet der ein Loch und das muß dann geschlossen werden. Seit Amalgam ins Gerede gekommen ist, wird weltweit nach einem geeigneten Ersatzmaterial für Zahnfüllungen gesucht. Eine Alternative sind Materialien auf ORMOCER®-Basis. Dieser Werkstoff enthält anorganische und organische Bestandteile. Die anorganischen Silikate sorgen dafür, daß er gegen Abrieb sehr widerstandsfähig ist, die organischen Polymere machen ihn flexibel. Das Fraunhofer-Institut für Silicatforschung ISC in Würzburg stellt aus ORMOCER®en maßgeschneiderte Werkstoffe her. Bislang beschichtete man damit vor allem Kunststoffgläser, um sie kratzfest zu machen. Jetzt werden sie auch in dreidimensionaler Form eingesetzt.

    Seit April diesen Jahres vertreibt die Firma VOCO unter dem Namen Admira® und Admira® Bond ein neues Füllungsmaterial und ein neuartiges Bond auf ORMOCER®-Basis. Bonds sorgen dafür, daß die Füllung am Zahn haftet. »Weil beides perfekt aufeinander abgestimmt ist, verbindet sich die Plombe besonders gut mit dem Zahn. Das Risiko einer Spaltbildung zwischen Füllung und Zahn ist im Vergleich zu herkömmlichen Kunststoffen wesentlich geringer«, betont Dr. Herbert Wolter aus dem ISC. Der gute Randschluß wurde von Professor Bernd Haller von der Universität Ulm durch Temperaturwechsellasttests bestätigt. Bei diesen Tests wird die Füllung großen Temperaturschwankungen ausgesetzt. Bildet sich kein Riß hält die Füllung länger und die Gefahr, daß kariesverursachende Bakterien in den Zahn eindringen, sinkt.

    So funktioniert die Reparatur des Zahnes: Der Arzt bohrt in den kaputten Zahn ein Loch, ätzt es mit Gel an, saugt das Gel wieder ab. Dann pinselt er Admira® Bond auf den Zahnschmelz und das darunterliegende Zahnbein. 30 Sekunden muß der Haftkleber wirken, dann härtet ihn der Arzt mit einem Halogenlicht. Dann stopft er den lichthärtenden Füllstoff Admira in das Loch. Weil der gesundheitlich unbedenklich Werkstoff auf ORMOCER®-Basis eine zahnähnliche Farbe hat, fällt er kaum auf. Da macht es dann nicht so viel aus, wenn der Zahnarzt doch einmal bohren muß.

    Ansprechpartner:
    Dr. Herbert Wolter
    Telefon 09 31/41 00-5 10
    Telefax 09 31/41 00-5 59
    email: wolter@isc.fhg.de

    Fraunhofer-Institut für Silicatforschung ISC
    Neunerplatz 2
    D-97082 Würzburg
    Pressekontakt:
    Beatrix Dumsky
    Telefon 09 31/41 00-1 06
    Telefax 09 31/41 00-3 99
    email: dumsky@isc.fhg.de


    Weitere Informationen:

    http://www.isc.fhg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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