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14.11.2005 12:54

WR - Leistungsfähigkeit der Universitätsmedizin durch Sicherung der Mittel und effiziente Ressourcennutzung steigern

Dr. Christiane Kling-Mathey Geschäftsstelle
Wissenschaftsrat

    "Um im internationalen Vergleich den Sprung in eine andere Liga zu schaffen, müssen in Deutschland an besonders leistungsfähigen Standorten der Universitätsmedizin alle Kräfte mobilisiert und Mittel fokussiert werden", so der Vorsitzende des Wissenschaftsrates, Professor Karl Max Einhäupl. "Dafür muss jeder einzelne Standort aber erst einmal genau wissen, wofür er welche Ressourcen einsetzt."

    Deshalb hat der Wissenschaftsrat in seiner "Stellungnahme zu Leistungsfähigkeit, Ressourcen und Größe universitätsmedizinischer Einrichtungen" Input- und Outputgrößen der Universitätsmedizin erstmals systematisch einander gegenübergestellt. Dabei ist er weit über das bisherige Bemessungskriterium der Bettenzahl hinausgegangen. Ziel dieser Bestandsaufnahme und Analyse ist es, aus den Ergebnissen Orientierungspunkte für die Länder, die Medizinischen Fakultäten und ihre Universitätsklinika abzuleiten. Mit ihrer Hilfe soll es den hochschulmedizinischen Einrichtungen erleichtert werden, sich im Spannungsfeld von Forschung, Lehre und Krankenversorgung effizienter auszurichten.

    Um ein differenziertes Gesamtbild erstellen zu können, sind Medizinische Fakultäten mit Universitätsklinika in staatlicher Trägerschaft detailliert betrachtet worden. Die Daten von 34 hochschulmedizinischen Standorten wurden aufwändigen Analysen unterzogen. Sie zeigen, dass zwischen den Standorten erhebliche Unterschiede in ihren Ausstattungen und Leistungen und auch hinsichtlich der Pro-Kopf-Relationen existieren. Es wird zudem deutlich, dass mit wachsender Größe der Einrichtungen nicht nur die absoluten Zahlen steigen, sondern auch die Pro-Kopf-Leistungen zunehmen. Dies gilt insbesondere für die Forschung.

    Mit Blick auf die Anforderungen, welche die neue Ärztliche Approbationsordnung an die Ausbildung der Studierenden stellt, hält der Wissenschaftsrat als Untergrenze für eine Medizinische Fakultät rund 60 humanmedizinische Professoren für erforderlich. Mit diesen können knapp 200 Studienanfänger pro Jahr ausgebildet werden. Für die klinische Ausbildung einer solchen Fakultät sollten mindestens 1.100 Planbetten zur Verfügung gestellt werden, von denen in der Regel mindestens 850 im Klinikum der Universität anzusiedeln sind.

    Um die Standorte zu herausragenden Forschungsleistungen, innovativer Lehre und höheren Absolventenzahlen zu befähigen, sind allerdings über die Untergrenze deutlich hinausgehende Ressourcen notwendig. Besonders forschungsstarke Standorte haben fast alle mehr als 80 hauptamtliche Professoren.

    Während der Datenerhebung hat sich gezeigt, dass Daten der medizinischen Meldestellen und Aggregationsniveaus auf Länder- und Bundesebene bei den Ärztekammern und den zuständigen Gesundheits- und Wissenschaftsministerien sowie den Statistischen Ämtern oft noch unklar sind. "Die Hochschulmedizinstatistik in Deutschland weist gravierende Missstände auf und muss dringend verbessert werden", erklärt Einhäupl. Er mahnt an, widersprüchliche Datenlagen aufzulösen und Erfassungsmethoden bundesweit zu vereinheitlichen. Die Studierenden-, Absolventen-, Approbations- und Ärztestatistiken müssen als verlässliche Grundlage für die Zukunftssicherung dienen können. Bibliometrische Kennzahlen und Drittmittelstatistiken müssen ebenso standardisiert werden und differenzierte Leistungsvergleiche der Standorte ermöglichen.

    Hinweis: Die "Stellungnahme zu Leistungsfähigkeit, Ressourcen und Größe universitätsmedizinischer Einrichtungen" (Drs. 6913/05) wird im Netz http://www.wissenschaftsrat.de als Volltext veröffentlicht, sie kann aber auch bei der Geschäftsstelle des Wissenschaftsrates per E-Mail post@wissenschaftsrat.de angefordert werden.


    Weitere Informationen:

    http://www.wissenschaftsrat.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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