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14.11.2005 13:00

Wissenschaftsrat - Trotz Spitzenleistungen Reformbedarf in der Medizin der LMU

Dr. Christiane Kling-Mathey Geschäftsstelle
Wissenschaftsrat

    Der Wissenschaftsrat würdigt die hohe Leistungsfähigkeit der Medizin an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU). Drittmittel- und Publikationsleistungen charakterisieren die Medizinische Fakultät der LMU als eine der forschungsintensivsten Fakultäten Deutschlands. Hervorragende Arbeitsgruppen tragen wesentlich zum internationalen Ansehen der Fakultät bei. Anerkennung verdient das langjährige Engagement zur Verbesserung der Lehre. Auch in der Patientenversorgung wird den Medizinern der LMU in vielen Fachgebieten eine hohe Qualität auf internationalem Niveau bescheinigt. "Dieses umfassende Leistungspotenzial zu erhalten und weiter für den weltweiten Wettbewerb auszubauen, ist eine große Herausforderung", erklärt Professor Karl Max Einhäupl, Vorsitzender des Wissenschaftsrates. Der Wissenschaftsrat hält hierfür zahlreiche Reformen erforderlich:

    So sollen die meisten Klinken der Innenstadt an den Hauptstandort des Universitätsklinikums nach Großhadern verlagert werden. Betroffen sind die Chirurgie, die Innere Medizin und die Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie. Für die traditionsreiche Frauenheilkunde in der Maistraße und die Kinderheilkunde im Dr. von Haunerschen Kinderspital soll in Großhadern ein modernes Eltern-Kind-Zentrum entstehen. Außerdem werden umfangreiche Sanierungsmaßnahmen in Großhadern befürwortet. Dem Neubau eines Biomedizinischen Zentrums wird die höchste Priorität in der Ausbauplanung zugewiesen. Mit ihm soll zahlreichen forschungsintensiven Instituten der Umzug von der Innenstadt auf den Forschungscampus nach Großhadern ermöglicht werden. So soll unter anderem die Zusammenarbeit mit den ebenfalls dort angesiedelten naturwissenschaftlichen Instituten der LMU (Genzentrum, Biozentrum) und den außeruniversitären Einrichtungen der Max-Planck-Gesellschaft erleichtert werden. Die Forschung soll durch die Schaffung interdisziplinär nutzbarer Laborflächen, Ressourcenumverteilung und die Etablierung eines Zentrums zur Koordination klinischer Studien weiter gestärkt werden. Verbesserungsbedarf wird auch in der Lehre gesehen. So sollten besonderes Lehrengagement honoriert und Innovationen in der Lehre gefördert werden. Engpässe bei den Unterrichtsräumen müssen im Rahmen eines Gesamtkonzeptes überwunden werden. Der Wissenschaftsrat rät von einer Absenkung der Studienanfängerzahlen ab.

    Der Wissenschaftsrat spricht sich für eine Neuorientierung der Münchener Universitätsmedizin aus mit dem Ziel, eine kostentreibende Konkurrenz der beiden medizinischen Fakultäten und Universitätsklinika zugunsten einer Gesamtstrategie aufzulösen. Die medizinischen Einrichtungen beider Universitäten sollen daher einen Verbund bilden und eine gemeinsame Struktur- und Entwicklungsplanung vorlegen. Der Verbund soll ein gemeinsames Gremium erhalten, das die beiden Fakultäten und die beiden Klinika beratend unterstützt und die Struktur- und Entwicklungsplanung beschließt. Darüber hinaus soll es eine Reihe weiterer Aufgaben übernehmen, um die entsprechenden Voraussetzungen für den Erfolg des Unternehmens zu schaffen.

    Hinweis: Die "Stellungnahme zur weiteren Entwicklung der Medizinischen Einrichtungen der Ludwig-Maximilians-Universität München" (Drs. 6901/05) wird im Netz http://www.wissenschaftsrat.de als Volltext veröffentlicht, sie kann aber auch bei der Geschäftsstelle des Wissenschaftsrates per E-Mail post@wissenschaftsrat.de angefordert werden.


    Weitere Informationen:

    http://www.wissenschaftsrat.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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