Der Wissenschaftsrat hat das Robert Koch-Institut (RKI), die zentrale Einrichtung der Bundesregierung auf dem Gebiet der Krankheitsüberwachung und -prävention, positiv evaluiert. Seit der letzten Evaluierung 1997 durch den Wissenschaftsrat wurden die damaligen Empfehlungen zum großen Teil umgesetzt. Das Institut hat die Qualität seiner wissenschaftlichen Arbeit - unter anderem mit Hilfe seiner erfolgreichen Nachwuchsgruppen - deutlich gesteigert und sich zu einer national und international anerkannten Institution auf dem Gebiet der Vorbeugung und Kontrolle von Infektionskrankheiten entwickelt. Mittlerweile zählt es zu den führenden Einrichtungen in diesem Bereich. Zuletzt ist das Robert Koch-Institut vor allem im Zusammenhang mit dem Auftauchen der Vogelgrippe in Europa in der Öffentlichkeit aufgetreten.
In seiner Doppelfunktion als Behörde und Wissenschaftseinrichtung ist das RKI gleichermaßen zuständig für die wissenschaftliche Untersuchung, die epidemiologische und medizinische Analyse und Bewertung von Krankheiten mit hoher Gefährlichkeit, hohem Verbreitungsgrad oder hoher öffentlicher oder gesundheitspolitischer Bedeutung. Um eine weitere, seit einiger Zeit erkennbare Zunahme der Amtsaufgaben zu Lasten der Forschungsaufgaben zu vermeiden, hat der Wissenschaftsrat dem für das RKI zuständigen Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung (BMGS) empfohlen, künftig nur dann Aufgaben zusätzlich zuzuteilen, wenn die Kapazität eine sachgerechte Bearbeitung erlaubt. Ein Forschungsanteil von wenigstens 20 Prozent ist zudem institutionell zu sichern. Nicht zuletzt, um auch eine Perspektive für die Leiter von Nachwuchsgruppen anbieten zu können, sollte das RKI darüber hinaus freigewordene grundfinanzierte Stellen wieder neu besetzen können. Zur Sicherung der Qualität der wissenschaftlichen Leistung muss der Wissenschaftliche Beirat stärker eingebunden werden, dem künftig auch internationale Mitglieder angehören sollten.
Hinweis: Die "Stellungnahme zum Robert Koch-Institut (RKI), Berlin" (Drs. 6870/05) wird im Netz http://www.wissenschaftsrat.de als Volltext veröffentlicht, sie kann aber auch bei der Geschäftsstelle des Wissenschaftsrates per E-Mail post@wissenschaftsrat.de angefordert werden.
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
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überregional
Wissenschaftspolitik
Deutsch
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