Neue medizinische Lösungen steigern die Effizienz des Gesundheitswesens.
Berlin. Aufgrund der Kostenentwicklung im Gesundheitswesen wird in den kommenden Jahren mindestens jedes zehnte öffentliche Krankenhaus vom Markt verdrängt. Manche Schätzungen liegen sogar bei 30 Prozent. Vor allem die so genannten Fallpauschalen und die Privatisierungspläne der Kommunen erzeugen einen immensen Kostendruck. Außerdem wird es für Patienten immer leichter, Leistungen einzelner Krankenhäuser miteinander zu vergleichen. All dies führt dazu, dass die Qualität der Versorgung eine immer größere Rolle spielt:
"Mittelfristig werden Kliniken nur dann überleben, wenn sie sich ihren
Marktanteil durch Spezialisierung und den Einsatz fortschrittlicher
Verfahren sichern", prognostiziert Dr. Holger Dieterich, Präsident des
Ärztekongresses "Forum Operative Gynäkologie" (FOG), der vom 17 bis 19 November in Berlin neue medizinische Lösungen diskutiert.
Auch die Deutsche Krankenhausgesellschaft warnt davor, aufgrund der öffentlichen Sparpolitik den Patienten Innovationen im Krankenhaus vorzuenthalten, und beziffert den Investitionsstau in deutschen Kliniken auf
mittlerweile 50 Milliarden Euro.
Deutlich werden die Einsparpotenziale beispielsweise bei der so genannten
"Schlüsselloch-OP" - Ärzte sprechen von "endoskopischen" oder "minimal-invasiven" Verfahren. Immer mehr operative Eingriffe lassen sich mit den neuen Techniken ambulant behandeln, wodurch die Patienten sehr viel früher wieder nach Hause entlassen werden können. Neben vielen weiteren Vorteilen für die Patienten, wie etwa einer kürzeren Narkose mit geringerem Risiko, einer kleineren Narbe und schnellerer Heilung, lassen sich durch endoskopische Verfahren vor allem signifikant Kosten im Gesundheitssystem einsparen.
Wenn es beispielsweise gilt, bei der Krebsbehandlung das Risiko von
Metastasen zu verringern, wird bislang meist noch großflächig operiert, obwohl sich Lymphknoten längst endoskopisch entfernen lassen.
Anhand von Live-Operationen, übertragen aus der Universitäts-Frauenklinik
Tübingen, wird am ersten Kongresstag demonstriert, wie Operationswunden inzwischen nicht mehr mit vielen Fäden aufwändig vernäht werden müssen, sondern sozusagen "verschweißt" werden können, was für die Patientin später deutlich weniger Schmerzen bedeutet.
Ein ähnliches Beispiel ist der Gebärmutterkrebs: Mit neuesten
medizinischen Verfahren lassen sich nicht nur große Narben vermeiden, sondern eigentlich müssten sich für viele Frauen sogar Krebsoperation und Kinderwunsch nicht mehr zwangsläufig ausschließen.
Oder nehmen wir die Inkontinenz, die trotz etwa sechs Millionen Betroffenen in Deutschland noch immer als Tabuthema gilt. Wie ziellos das Problem oft angegangen wird, wird allein schon daran deutlich, dass sich nirgends in Europa so viele Betroffene mit Vorlagen behelfen müssen wie hierzulande. Dabei könnten deutlich weniger dieser teuren Vorlagen verbraucht werden, wenn beispielsweise mehr Schlüsselloch-OPs zum Einsatz kämen, die vor allem bei der Belastungsinkontinenz effektive Behandlungen ermöglicht haben.
Da es für die verschiedenen Formen der Inkontinenz die unterschiedlichsten
Ursachen gibt, ist eine fundierte Diagnostik hier absolut entscheidend für
eine gezielte, erfolgreiche Behandlung. [3191 Anschläge]
Arbeitsgemeinschaft Wiederherstellende Operationsverfahren in der Gynäkologie
Arbeitsgemeinschaft Urogynäkologie und Plastische Beckenbodenrekonstruktionen
Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Endoskopie
Pressekontakt: Alexander Gerber, (0174) 9 44 96 05, presse@forum-operative-gynaekologie.de
http://www.forum-operativegynaekologie.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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