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15.11.2005 14:43

Neue Konzepte für die sozialwissenschaftliche Ostdeutschlandforschung - Paradigmenwechsel notwendig

Ramona Ehret Stabsstelle Kommunikation, Events und Alumni
Technische Universität Berlin

    Neue Forschungs- und Koordinationsstelle Ostdeutschlandforschung am Zentrum Technik und Gesellschaft der TU Berlin nimmt Arbeit auf

    Wie können Stagnation und eine passive wirtschaftliche Sanierung beispielsweise durch Bevölkerungsrückgang und die Ausdünnung von Regionen in Ostdeutschland durchbrochen werden? Welche alternativen Strategien und Konzepte sind notwendig, um den Aufbau Ostdeutschlands nicht nur wissenschaftlich zu begleiten, sondern ebenso praktisch zu aktivieren? Diese Fragen markieren die dringend notwendige konzeptionelle Neuorientierung der sozial- und wirtschaftswissenschaftlichen Ostdeutschlandforschung. Antworten will die Forschungs- und Koordinationsstelle Ostdeutschlandforschung geben. Sie nimmt am 15. November 2005 ihre Arbeit am "Zentrum Technik und Gesellschaft" (ZTG) der TU Berlin auf und bündelt damit die Ressourcen des im Frühjahr dieses Jahres gegründeten "Netzwerks Ostdeutschlandforschung" und des fakultätsübergreifenden Forschungszentrums der TU Berlin. Die Gründung der Forschungs- und Koordinationsstelle wird vom Berliner Senator für Wissenschaft, Forschung und Kultur, Dr. Thomas Flierl, mit Mitteln aus dem Hochschulwissenschaftsprogramm unterstützt.
    Ausgangspunkt einer neueren Ostdeutschlandforschung ist die Beobachtung, dass die tief greifenden sozialökonomischen Umbrüche in Ostdeutschland nicht mehr vorrangig auf die Übernahme des westdeutschen Wirtschafts- und Sozialmodells und die entsprechenden Transformationsprobleme zurückgeführt werden können. Sie sind heute vielmehr als Teil eines weit reichenden gesamtdeutschen und europäischen Umbruchs zu sehen. Darauf muss Forschung reagieren. Ein Paradigmenwechsel ist dringend notwendig.

    Ziele und Instrumente
    Ostdeutschlandforschung ist ein zugleich theoretischer wie empirisch-deskriptiver Versuch einer schlüssigen Analyse der Lage in Ostdeutschland; gleichzeitig aber auch ein kreativer, gesellschaftspolitischer Suchprozess nach angemessenen Entwicklungsstrategien für Ostdeutschland.
    Die Forschungs- und Koordinationsstelle will die organisatorisch verstreuten Kapazitäten der Ostdeutschlandforschung zusammen führen: Angestrebt wird ein empirisch und theoretisch fundierter Diskurs in und für Ostdeutschland. Die Neukonzeption der Ostdeutschlandforschung ist dabei nicht nur Ziel, sondern gleichsam auch Instrument. Das wird sich in Forschungsvorhaben, Publikationen, einer Workshopreihe sowie der regelmäßigen Berichterstattung zum Forschungsstand widerspiegeln. Die Koordinationsstelle wird in den kommenden Monaten einen Forschungsbericht zum Stand der Ostdeutschlandforschung erarbeiten und vorlegen. Auf dessen Grundlage sollen eine kritische Bilanz der Ostdeutschlandforschung gezogen und zentrale Forschungsstrategien für die Zukunft aufgezeigt werden. Neben innerwissenschaftlicher Relevanz geht es auch darum, der öffentlichen Debatte wissenschaftliche Impulse gegenüber zu stellen.

    Das Netzwerk Ostdeutschlandforschung
    Das "Netzwerk Ostdeutschlandforschung" wurde im Frühjahr 2005 von 6 Instituten ge-gründet: Berliner Debatte (GSFPmbH), Brandenburg-Berliner Institut für Sozialwissenschaftliche Studien e.V. (BISS), Institut für Wirtschafts- und Sozialforschung Chemnitz (WISOC), Sozialwissenschaftliches Forschungszentrum Berlin (SFZ), Thünen-Institut Bollewick/Müritz und das Zentrum für Sozialforschung Halle (ZSH).

    An den ersten Workshops des Netzwerks haben bislang über 100 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus außeruniversitären Instituten sowie aus Hoch- und Fachhochschulen mitgearbeitet. Im Mittelpunkt stand dabei die Forderung nach einer Ausweitung und Neujustierung der Ostdeutschlandforschung: Das reicht von einer Neubestimmung der wirtschaftlichen Entwicklung und der Regionalentwicklung bis hin zur Analyse von Bewältigungsstrategien der Bevölkerung in Regionen mit hoher Arbeitslosigkeit und sozialen Gefährdungskonstellationen einschließlich dem Aufzeigen damit verbundener Folgen. Gegenstand der Diskussionen waren aber auch die Veränderung der demographischen Situation, die Bevölkerungswanderung, Probleme der kulturellen Identität und die Lage der Jugend.

    Wissenschaft und Politik
    Einer der zentralen Punkte bei den Workshops des "Netzwerks Ostdeutschlandforschung" war auch das Verhältnis von Wissenschaft und Politik in Ostdeutschland. Es wurde festgestellt, dass ein Erfolg versprechender Fluss von Informationen, Ideen und Konzepten nicht in Gang kommt. Daher ist es ein vorrangiges Ziel des Netzwerks und der Koordinationsstelle, die verbreitete Skepsis und Distanz zwischen Wissenschaft und Politik durch qualitativ bessere Forschungsergebnisse, praktikable Strategien und bessere Kommunikation zu überwinden.
    Hans-Liudger Dienel und Rainer Land

    Für weitere Informationen stehen Ihnen gern zur Verfügung:

    Dr. sc. Rainer Land
    Forschungs- und Koordinationsstelle Ostdeutschlandforschung
    Telefon: 030/314-26187
    E-Mail: land@ztg.tu-berlin.de
    Internet: >www.ostdeutschlandforschung.de>

    Dr. Hans-Liudger Dienel
    Zentrum Technik und Gesellschaft
    Technische Universität Berlin
    Wissenschaftlicher Geschäftsführer
    Telefon: 030/314-21406
    E-Mail: dienel@ztg.tu-berlin.de
    Internet: >www.ztg.tu-berlin.de>

    Forschungs- und Koordinationsstelle Ostdeutschlandforschung am Zentrum Technik und Gesellschaft der TU Berlin

    Kontakte und Ansprechpartner:

    Dr. sc. oec. Rainer Land
    Forschungs- und Koordinationsstelle Ostdeutschlandforschung
    Leiter der Forschungs- und Koordinationsstelle
    Zentrum Technik und Gesellschaft, Zimmer 322
    Technische Universität Berlin, Hardenbergstraße 36 A, 10623 Berlin

    Telefon: (030) 314-26187
    E-Mail: land@ztg.tu-berlin.de
    Internet: >www.ostdeutschlandforschung.de>

    Dr. oec. habil. Ulrich Busch
    Forschungs- und Koordinationsstelle Ostdeutschlandforschung
    Zentrum Technik und Gesellschaft, Zimmer 322
    Technische Universität Berlin, Hardenbergstraße 36 A, 10623 Berlin
    Telefon: (030) 314-26187
    E-Mail: busch@ztg.tu-berlin.de
    Internet: >www.ostdeutschlandforschung.de>

    Dr. phil. Babette Scurrell
    Forschungs- und Koordinationsstelle Ostdeutschlandforschung
    Zentrum Technik und Gesellschaft, Zimmer 323
    Technische Universität Berlin, Hardenbergstraße 36 A, 10623 Berlin
    Telefon: (030) 314-26187
    E-Mail: scurrell@ztg.tu-berlin.de
    Internet: >www.ostdeutschlandforschung.de>

    Dr. phil. Birgit Böhm
    Forschungs- und Koordinationsstelle Ostdeutschlandforschung
    Zentrum Technik und Gesellschaft, Zimmer 323
    Technische Universität Berlin, Hardenbergstraße 36 A, 10623 Berlin
    Telefon: (030) 314-26187
    E-Mail: boehm@ztg.tu-berlin.de
    Internet: >www.ostdeutschlandforschung.de>


    Weitere Informationen:

    http://www.tu-berlin.de/presse/pi/2005/pi269.htm
    http://www.ostdeutschlandforschung.de
    http://www.ztg.tu-berlin.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Forschungsprojekte, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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