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17.11.2005 11:49

Neue Leitung Anaesthesiologie I am Bereich Humanmedizin Göttingen

Stefan Weller Stabsstelle Unternehmenskommunikation
Bereich Humanmedizin der Universität Göttingen

    Prof. Dr. Bernhard Martin Graf ist neuer Direktor der Abteilung Anästhesiologie I des Zentrums für Anaesthesiologie, Rettungs- und Intensivmedizin (ZARI) am Bereich Humanmedizin

    (ukg) Professor Dr. med. Bernhard Martin Graf ist neuer Direktor der Abteilung Anästhesiologie I im Zentrum für Anaesthesiologie, Rettungs- und Intensivmedizin (ZARI) am Bereich Humanmedizin der Universität Göttingen. Anfang Juli 2005 hat Professor Graf den Lehrstuhl für Anaesthesiologie sowie die Leitung der Abteilung Anaesthesiologie I in der Nachfolge von Prof. Dr. Dr. h.c. Dietrich Kettler übernommen. Dieser hatte die Abteilung mit großem Engagement fast dreißig Jahre lang geleitet und seinen aktiven Dienst am 30. September 2004 beendet. Bis zum 31. Januar 2005 leitete Prof. Kettler die Abteilung kommissarisch weiter.
    Als Lehrstuhlinhaber für Anästhesiologie vertritt Graf neben der Anästhesie, die Schmerzmedizin, die Intensivmedizin und die Rettungsmedizin in Forschung und Lehre. Zum Aufgabenbereich des neuen Direktors der Abteilung Anästhesiologie I gehören zudem die Palliativmedizin und die Palliativstation - noch solange, bis die neue Stiftungsprofessur Palliativmedizin besetzt und das Palliativzentrum Göttingen etabliert ist.

    Der 45-jährige Prof. Dr. Bernhard Martin Graf hat in Regensburg als Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes Humanmedizin studiert. Nach Studienabschluss und Promotion in Würzburg war er zunächst am Marinekrankenhaus Bad Zwischenahn als wehrpflichtiger Stabsarzt in der Anaesthesie, Notfall- und Intensivmedizin tätig. 1988 setzte er seine Ausbildung am Universitätsklinikum in Heidelberg fort. Im Anschluss an die Facharztanerkennung für Anaesthesie, Intensivmedizin und Notfallmedizin forschte Graf ab 1992 für drei Jahre am Cardiovascular Research Center des Medical College of Wisconsin in Milwaukee, Wisconsin (USA) über die Wirkungen spezifischer Narkosemitteln (Anästhetika) auf das Herz-Kreislauf-System und war am Children`s Hospital of Wisconsin als Anästhesist tätig. Zurück in Heidelberg, baute Graf als Oberarzt in der Klinik für Anaesthesiologie das Heidelberger Anästhesie- und Notfall-Simulationszentrum (HANS) auf. Hierfür erhielt er 2002 den Lehrpreis der Universität Heidelberg. Im Jahr 1997 habilitierte sich Graf im Fach Anaesthesiologie, wurde stellvertretender Direktor der Klinik für Anaesthesiologie und schließlich 2004 zum außerplanmäßigen Professor der Universität Heidelberg berufen. Prof. Dr. Graf ist Mitglied zahlreicher Anästhesiologischer Gesellschaften in Europa und den USA sowie Gutachter verschiedener deutscher und internationaler Fachzeitschriften. In Kürze beendet der Mediziner ein Fernstudium mit einem Mastertitel in Health Care Management.

    Wie funktioniert Vollnarkose? Wie werden dabei Bewusstsein und die Schmerzwahrnehmung vorübergehend ausgeschaltet? Welche Verschaltungen im Gehirn laufen ab und wie werden sie blockiert? Diese Fragen zur Vollnarkose und die Vorgänge, die dabei auf molekularer Ebene ablaufen, sind ein Thema, das der Anästhesist in Göttingen vorrangig weiter beforschen möchte. In der Forschung in der Anaesthesie liegt einer der Arbeitsschwerpunkte des neuen Direktors. "Wir wollen herausfinden, wie Vollnarkose wirklich funktioniert", sagt Graf. Um die Vorgänge im Einzelnen zu verstehen, setzt er auf enge Kooperationen mit den Göttinger Forschungseinrichtungen. Ziel ist es, Vollnarkose und Teilnarkose gezielt kombinieren zu können - wo immer dies möglich sei. "Wir möchten möglichst wenig Narkosemittel benutzen und so unerwünschte Nebenwirkungen reduzieren können", erläutert Graf. Übelkeit und Erbrechen - sie gehören zu den Nebenwirkungen einer Vollnarkose - ließen sich in vielen Fällen vermeiden. Die Teilnarkose erlaube zudem, die Schmerzbehandlung nach der Operation für den Patienten deutlich angenehmer und effektiver zu gestalten. Einen weiteren Schwerpunkt seiner Arbeit sieht Prof. Graf in der kardio-anästhesiologischen Forschung. Dabei beschäftigt er sich insbesondere mit Effekten von Anästhetika auf das Herz-Kreislaufsystem.

    Die praxisnahe Ausbildung und das Training an so genannten "Simulatoren" wird weiterhin zum Schwerpunkt der Abteilung Anaesthesiologie I gehören. In Göttingen trainieren Anästhesisten schon seit einigen Jahren an Simulatoren kritische Situationen und Zwischenfälle bei Operationen, Rettungseinsätzen und Notfällen. Ziel der Übungen ist es, auch unter Zeitdruck die richtigen Entscheidungen zu treffen. Trainiert wird einzeln und im Team. Das Training am Patientensimulator im Team möchte der neue Direktor weiter ausbauen. "Für mein Konzept des Team-Managements bestehen in Göttingen beste Voraussetzungen", sagt Graf. Nach diesem Konzept trainieren Ärzte - Anästhesisten und Chirurgen - gemeinsam mit Schwestern und Krankenpflegern als Team die Routine im Notfall. Göttingen besitzt bereits programmierbare Puppen namens "Sim-Man". Noch in diesem Jahr wird ein "Sim-Baby" die "Göttinger Simulatoren-Familie" ergänzen. An der Neugeborenen-Puppe können Zwischenfälle bei Kleinkindern und Baby-Narkosen realitätsnah geübt werden. "Notfälle in dieser Altersgruppe stellen nach wie vor eine besondere Herausforderung dar", sagt Professor Graf.

    Weitere Informationen:
    Bereich Humanmedizin - Universität Göttingen
    Abt. Anästhesiologie I
    Prof. Dr. Bernhard Martin Graf
    Robert-Koch-Str. 40
    37075 Göttingen
    Tel. 0551/39 - 6050
    E-Mail: bgraf@zari.de


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    Prof. Dr. Bernhard Martin Graf
    Prof. Dr. Bernhard Martin Graf

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

    Prof. Dr. Bernhard Martin Graf


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