Großes Interesse an den neuen BA-Studiengängen - Run auf Lehrämter ungebrochen
Tendenz steigend: 4.201 Erstsemester haben sich im laufenden Wintersemester 2005/06 an der Justus-Liebig-Universität Gießen eingeschrieben. Dies ist die zweithöchste Anzahl an Studienanfängern, die es jemals an der JLU gab. Nach dem bisherigen Rekord aus dem Jahr 2003 mit 4.404 Erstsemestern hatte es in den vergangenen beiden Jahren einen leichten Rückgang (auf zuletzt 4.140 Ersteinschreibungen im WS 2004/05) gegeben. Insgesamt sind im Wintersemester 2005/06 21.611 Studierende [Endgültiger Stand: 15.11.2005] an der JLU eingeschrieben. Damit pendelt sich die Gesamtzahl der Studierenden (ohne Beurlaubungen) auf hohem Niveau ein. Die Vergleichszahl lag im Vorjahr bei 20.903. Weiter erhöht hat sich der Anteil der Frauen auf 63,5 Prozent (WS 05/05: 62,6 Prozent): 13.726 Frauen und 7.885 Männer sind an der JLU derzeit eingeschrieben.
Diese endgültigen Zahlen wurden gestern dem Erweiterten Präsidium der JLU vorgelegt und werden nun nach Wiesbaden gemeldet. Die Justus-Liebig-Universität hat im Vergleich zu den anderen hessischen Hochschulen die längsten Rückmeldefristen, weil man den Studierenden hier entgegenkommen und Flexibilität ermöglichen möchte.
Positiv ist die Nachfrage nach den neuen BA-Studiengängen, zumal die gegenwärtige Umstellung auf modularisierte Studiengänge, die im Jubiläumsjahr 2007 abgeschlossen sein soll, einen hohen Organisationsaufwand für die Hochschulen mit sich bringt. Der Bachelor ist in Chemie an der JLU inzwischen zum Zugpferd geworden: Hier haben sich 42 Studierende (im Vorjahr Diplom: 24) eingeschrieben. Das völlig neue und recht kurzfristig akkreditierte Studienangebot Materialwissenschaften an der JLU zog 19 Erstsemester an.
Agrarwissenschaften, Öktrophologie und Umweltmangement, traditionell die mit am stärksten frequentierte Fächer an der JLU, erfuhren mit 432 Erstsemestern (WS 04/05: 428) einen nochmals leicht erhöhten Zuspruch. Innerhalb dieses Bereichs gibt es deutliche Verschiebungen: Die Ökotrophologie legte mit 360 Studienanfängern (WS 04/05: 325) nochmals zu; die Agrarwissenschaften zogen dagegen mit 72 (Vorjahr: 103) weniger Studienanfänger an.
Die Ersteinschreibungen bei den Wirtschaftswissenschaften bleiben weiter auf höchstem Niveau 418 (431). Auffällig ist hier das starke Interesse an der Betriebswirtschaftslehre (BWL) 310 (WS 04/05: 286). Dieses Fach, das früher ZVS-beschränkt war, ist seit diesem Wintersemester erstmals frei zugänglich. Die Zahl der Erstsemester bei der Volkswirtschaft (VWL) ging demgegenüber auf 55 (WS 04/05: 92) zurück. Die Zahl im Bereich Ökonomie stagniert mit 53 (WS 04/05: 53). Diese internen Verschiebungen machen rückwirkend deutlich, dass in der Vergangenheit durch die ZVS abgelehnte BWL-Bewerber auf Volkwirtschaft auswichen.
Weiterhin stark nachgefragt sind die Lehramtsstudiengänge. Um Engpässe zu vermeiden und bei überfüllten Veranstaltungen abhelfen zu können, hat das Präsidium zum Semesterstart kurzfristig entschieden, für mehrere Studiengänge Mittel für zusätzliche Lehraufträge in Höhe von über 50.000 Euro bereitzustellen, davon ein großer Teil für die Lehramtsstudiengänge. Das Interesse für das Lehramt an Haupt- und Realschulen (L2) und an Gymnasien (L3) ist ungebremst groß. 260 L2-Studierende (WS 04/05: 230) und 314 L3-Studierende (WS 04/05: 280) sind neu eingeschrieben. Damit steigt der Zustrom seit Jahren kontinuierlich an. Beim Lehramt für Grundschulen (L1) und für Sonderschulen (L5) dagegen hat die JLU die Zulassungsquoten aufgrund des extrem hohen Andrangs in der Vergangenheit in diesem Wintersemester gesenkt. 110 Erstsemester sind neu im L1-Studiengang (WS 04/05: 139) und 107 (163) im L5-Studiengang eingeschrieben.
Ein Rückgang bei den Erziehungswissenschaften (Abschluss Diplom) auf 149 (WS 04/05: 207) lässt sich durch eine erstmalige Zulassungsbeschränkung erklären. Zulassungsbeschränkungen im Bereich Erziehungswissenschaft sind umstrittene, aber notwendige Maßnahmen, weil in dem Fach verschiedene Interessen kollidieren: Einerseits der Wunsch von Studieninteressenten nach uneingeschränktem Zugang zum Diplom- und Magisterstudium, andererseits die Notwendigkeit der fundierten Ausbildung von Lehramtsstudierenden in der so genannten Grundwissenschaft. Bisher hatte das JLU- Präsidium in größerem Umfang mit Lehrauftragsmitteln die Sicherstellung der Lehre ermöglicht. Da dies jedoch keine Dauerlösung sein kann, wird jetzt der Zugang auf die maximale Kapazität begrenzt, damit die Studierenden ordnungsgemäß ausgebildet werden können.
Zum Schluss noch eine besonders auffällige wie positive Entwicklung: Die Nachfrage nach dem Anglistik-Diplom hat sich seit dem vergangenen Jahr verdoppelt: 156 Studienanfänger (WS 04/05: 77) nahmen ihr Anglistik-Studium auf. Die Bestrebungen, die Neueren Fremdsprachen durch den neuen Abschluss "Wirtschaftsanglist/in" (parallel dazu: Wirtschaftsromanist/in, -slavist/in, -hispanist/in) noch attraktiver zu machen und den Praxis-Bezug auch für potenzielle Arbeitgeber herauszustellen, haben sich ausgezahlt.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
fachunabhängig
regional
Organisatorisches, Studium und Lehre
Deutsch
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