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08.09.1999 12:58

Bibliotheken unter Druck

Christa Möller Stabsstelle Kommunikation
Medizinische Hochschule Hannover

    Jahrestagung der medizinischen Bibliotheken an der MHH

    Die Versorgung mit Literatur wächst sich zusehends zu einem der größten Probleme an den deutschen Hochschulen aus. Denn die Etats der Bibliotheken, die in Zeiten knapper Kassen bestenfalls stagnieren, werden derzeit insbesondere von den steigenden Abonnementpreisen der Zeitschriften gesprengt. Und die Medizin ist davon zuallererst betroffen. Hier kletterten seit 1996 die Kosten für die Anschaffung wissenschaftlicher Zeitschriften jedes Jahr um rund 20 Prozent. Am Beispiel der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) wird das Dilemma deutlich. Der Etat der Hochschulbibliothek von jährlich rund 1,2 Millionen Mark wird in diesem Jahr allein durch den regelmäßigen Bezug von rund 1000 Fachzeitschriften nahezu geschluckt. Für den Kauf von Büchern bleibt da nicht mehr viel übrig. Als problematisch erweist sich zudem, dass gerade in der Medizin die meisten Fachpublikationen ihren Ursprung im englischsprachigen Raum haben. Neben der Inflationsrate kommen so vor allem Wechselkursschwankungen zum Tragen - das Kalkulieren des Etats wird zum Vabanquespiel. Wird der Dollar nur um etwa zehn Pfennig teurer, explodieren die Bezugskosten. Unter dem Strich bleibt ein realer Kaufkraftverlust.

    Mit diesen Problemen, aber auch den Anforderungen der Zukunft beschäftigen sich die Teilnehmer der Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft für medizinisches Bibliothekswesen vom 20. bis 22. September 1999 an der MHH. Diskutiert wird des weiteren über das Zeitschriftenmanagement der Zukunft, die Herausforderungen bei der Verwaltung elektronischer Zeitschriften in medizinischen Hochschulbibliotheken, über neue Arbeitstechniken und den Einsatz moderner Medien. Einen möglichen Ausweg aus den aktuellen Schwierigkeiten sehen viele Bibliothekare im Marketing oder Sponsoring - ein weiteres Schwerpunktthema des Kongresses. Phantasie ist gefragt. Und hoffnungsvolle Ansätze gibt es bereits. So verschenken Professoren Bücher oder appellieren an Kolleginnen und Kollegen, privat abonnierte Blätter nach Gebrauch ihrem Institut zu überlassen. Darüber hinaus sollen künftig bei der Literaturanschaffung die Qualität der Objekte und die prognostizierte Nachfrage noch stärker berücksichtigt werden: Kosten-Nutzen-Analysen getrennt nach einzelnen Objekten werden somit unerlässlich.

    Fragen zur Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft für medizinisches Bibliothekswesen beantwortet gern die Leiterin der MHH-Bibliothek, Dr. Annamarie Felsch-Klotz, unter Telefon (0511) 5 32 - 66 05. Interessierten Journalisten stellen wir gern eine Veranstaltungsübersicht zur Verfügung.


    Weitere Informationen:

    http://www.mh-hannover.de/biblio/agmb.htm


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Medizin, Sprache / Literatur
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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