Sie heißen Zorana Keseljevic, Milos Golubovic, Ivana Ivanovska, Marjela Qemali, Eni Saqe und kommen aus Serbien, Mazedonien und Albanien. Was sich im wirklichen Leben als äußerst schwierig erweist, ist an der Universität Rostock längst kein Problem mehr. Die Vertreter unterschiedlicher Balkannationen leben und arbeiten für eine bestimmte Zeit eng unter einem Dach zusammen und es kommt sogar etwas dabei heraus. Das Institut für Elektrische Energietechnik unter Leitung von Prof. Dr. Harald Weber hat sich nunmehr bereits im sechsten Jahr zur Anlaufstelle für Studenten aus Südosteuropa entwickelt. Der Studentenaustausch ist Teil des Projekts "Modellierung und Simulation von Kraftwerken und Netzen der Balkanregion". Im Rahmen des "Stabilitätspakts für Südosteuropa" unterstützt das Aus-wärtige Amt bzw. der Deutsche Akademische Austauschdienst dieses Projekt seit dem Jahr 2000 mit jährlich ca. 50 Tausend Euro. Bisher wurden bereits 13 Studenten aus Mazedonien, neun Studenten aus Serbien und zwei Studenten aus Albanien für jeweils drei Monate in Rostock ausgebildet. Die Studenten bearbeiten hier ihre Diplomarbeiten, in denen es um die Modellierung und Simulation von Wasserkraftwerken geht. Damit hierbei keine Fantasieprodukte entstehen, haben Mitarbeiter des Instituts für Elektrische Energietechnik bereits sieben ausgewählte Wasser-kraftwerke in den verschiedenen Balkanländern elektrotechnisch vermessen. Diese Messergebnisse garantieren die angestrebte Praxisnähe der Diplomarbeiten und deren späteren Nutzen im Heimatland. Nach der erfolgreichen Diplomverteidigung an den Universitäten in Skopje, Belgrad und Tirana erwarten die frisch gebackenen Ingenieure dann gute Aussichten auf dem heimischen Arbeitsmarkt. Ihre in Rostock erworbenen Kenntnisse sind besonders für die Firmen der Energieversorgung von großem Nutzen. Bisher kehrten drei der Gaststudenten nach Rostock zurück und belegten den zweijährigen Masterstudiengang "Computational Engineering". Diese Absolventen sind anschließend auch für den deutschen Arbeitsmarkt interessant, auf dem nach wie vor ein Mangel an Ingenieuren der Elektrischen Energietechnik herrscht. Prof. Dr. Harald Weber und seine Mitarbeiter blicken auf sechs sehr arbeitsintensive Jahre zurück. Neben dem Studentenaustausch zählen einwöchige Schulungen und Intensivkurse in Skopje, Belgrad, Tirana und Rostock zu den Hauptinhalten des Projekts. Teilnehmer sind Studenten, Universitätsmitarbeiter sowie Personal aus den Kraftwerken und Unternehmen der Energieversorgung. Die dabei neu entstandenen engen Kontakte zwischen Universitäten und Wirtschaft sowohl der Balkanländer untereinander als auch zu Deutschland sollen einen Beitrag zur Stabilisierung in der Region leisten.
Kontakt:
Dr.-Ing. Fred Prillwitz
Universität Rostock
Fakultät für Informatik und Elektrotechnik
Institut für Elektrische Energietechnik
e-mail: fred.prillwitz@uni-rostock.de
Arbeitsgruppe am Institut für Elektrische Energietechnik
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Elektrotechnik, Energie
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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