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10.09.1999 09:36

Humboldt-Forschungspreis an Prof. Dr. Thomas Hawkes Nash III verliehen

Dr. Mirjana Kotowski Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Max-Planck-Institut für Chemie

    Die Alexander von Humboldt - Stiftung hat den Humboldt-Forschungspreis für Naturwissenschaftler aus den USA an Prof. Dr. Thomas Hawkes Nash III von der Arizona State University, Tempe, Arizona, verliehen. Dieser Preis wurde in Anerkennung seiner herausragenden Leistungen in Forschung und Lehre verliehen und berechtigt den Preisträger, zwölf Monate lang an deutschen Gastinstituten zu forschen. Seinen Forschungsthemen "Flechten und Flora in der Sonora Wüste" und "Austausch von Spurengasen zwischen Vegetation und Atmosphäre: Kontrolle und Wirkung" wird sich Professor Nash zunächst ein halbes Jahr in Kooperation mit Prof. Dr. J. Kesselmeier, Abteilung Biogeochemie des Max-Planck-Instituts für Chemie, Mainz, und danach in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. H. Hertel, Bayerische Staatssammlung, München, sowie Prof. Dr. Büdel, Institut für Allgemeine Botanik, Universität Kaiserslautern, widmen. Die sich aus dem geplanten Forschungsaufenthalt ergebende enge Verknüpfung der drei einladenden Institutionen wird zu einer wesentlichen Verbesserung der interdisziplinären Arbeiten im Bereich Atmosphäre/Biosphäre beitragen.

    Professor Nash ist ein international ausgewiesener und anerkannter Wissenschaftler auf dem Gebiet der Ökologie, Ökophysiologie sowie Systematik und gehört zu den weltweit bekanntesten Lichenologen. Er ist ein hervorragender Kenner der Flechtenflora der gesamten Sonora Wüste und hat zahlreiche Erkundungs- und Sammelreisen mit Wissenschaftlern aus vielen Ländern organisiert und geleitet. Sein Herbar an der Arizona State University umfaßt ca. 80000 Proben, die überwiegend aus der Sonora Wüste stammen. Im Ramen des Projektes "Greater Sonoran Desert Lichen Flora Project" brachte Prof. Nash an die sechzig Fachkollegen aus der Lichenologie mit dem Ziel zusammen, die Flechtenflora der Sonora Wüste in ihrer Gesamtheit zu erfassen und mittels eines Bestimmungswerks sowohl auf wissenschaftlicher als auch auf populärwissenschaftlicher Ebene zugänglich zu machen. Dieser Sonora-Flora wird weit über die Grenzen Nordamerikas hinaus hohe Bedeutung zukommen. Diese ergibt sich durch die - im Vergleich mit höheren Pflanzen - ungewöhnlich weiten geographischen Verbreitung der Mehrzahl aller Flechtenarten. So liegt, beispielsweise, die Anzahl der Flechtenarten, die Arizona und Deutschland gemeinsam sind, bei ca. 450 Arten. Kritische Diskussion und Koordination von laufenden systematisch -floristischen Einzelarbeiten und die Vorbereitung einer ökophysiologischen Feldkampagne auf Hawaii sind einige Forschungsaspekte, die Prof. Nash während seines Aufenthalts an den einladenden Institutionen verfolgt wird.

    Zusätzlich wird sich Prof. Nash mit neuen Analysemethoden atmosphärischer Spurengase vertraut machen. In diesem Rahmen sind völlig neue Arbeiten zur Untersuchung der Wirkung von organischen Säuren auf die Physiologie der Flechten geplant. Flechten sind recht empfindlich gegen Luftverschmutzung in den Großstädten, z.B. in Los Angeles, wo organische Säuren eine hohe Luftkonzentration aufweisen. Organische Säuren sind auch in anthropogen nicht beeinflußten Gebieten der Erde wesentliche Verursacher von saurem Regen. Hier spielt dann das Schwefeldioxid keine Rolle, während die natürlich und biogen produzierten Säuren, wie Ameisensäure und Essigsäure, wohl erheblich zur Azidität beitragen. Die Zusammenarbeit von Prof. Nash mit dem Max-Planck-Institut für Chemie soll einen entscheidenden Beitrag zur Beantwortung der Frage leisten, ob die Ablagerung dieser Säuren einen ähnlichen Einfluß auf die Physiologie der Flechten hat wie z.B. das Schwefeldioxid.

    Weitere Informationen finden Sie unter:
    http://mgd.nasce.org/Arizona


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Informationstechnik, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

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