Im Rahmen eines Seminars zu "Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik" am Institut für Sozialwissenschaften der Humboldt-Universität nehmen 13 Studierende sowie der Dozent für einen Monat an einem Selbstversuch zu Hartz IV teil.
Im Rahmen eines Seminars zu "Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik" am Institut für Sozialwissenschaften der Humboldt-Universität nehmen 13 Studierende sowie der Dozent für einen Monat an einem Selbstversuch zu Hartz IV teil.
Seit nun mehr fast zwei Wochen leben die Studierenden mit dem für westdeutsche Hartz IV-Empfänger üblichen Satz von 345 Euro (plus Warmmiete). Aufgabe der Teilnehmer des Versuches ist es, genau zu dokumentieren, für was sie dieses Geld ausgeben und an welchen Stellen sie dadurch in ihrer gesellschaftlichen Teilhabe eingeschränkt sind.
Bedingt durch die Pluralität der Lebenssituation der Studierenden sind die Erfahrungen bisher sehr unterschiedlich. Während einige der Studierenden auch sonst nur ähnliche Mittel pro Monat zur Verfügung haben und sich daher auch jetzt kaum mehr als sonst einschränken, ist für andere, die parallel zu ihrem Studium jobben oder von ihre Eltern mehr Geld erhalten, der Versuch mit starken Einschränkungen verbunden.
Außer Frage steht bei den Studierenden, dass HARTZ IV wenig Geld ist. Denn wie ein Studierender treffend bemerkt: "Wer das Minimum untersucht, braucht sich nicht zu wundern, wenn er heraus bekommt, dass es sehr wenig ist." In der internen Reflexion tauchen daher schon jetzt Fragen darüber auf, welche Teilhaberechte alle Mitglieder einer Gesellschaft unabhängig von ihrem Erwerbsstatus haben sollten, wie viel Teilhabe in Bereichen wie Mobilität, Kultur oder auch Freizeit durch den Staat garantiert werden muss und ob dies durch Hartz IV noch sichergestellt wird.
Einig sind sich die Studierenden darin, dass die eigenen Erfahrungen dieses kurzen Selbstversuches nur bedingt auf Hartz IV Empfänger übertragen werden können. Daher haben sich die Studierenden entschlossen, echte Hartz IV Empfänger in das Seminar einzuladen, um mit ihnen in einen Erfahrungsaustausch zu kommen.
Sowohl vor dem Hintergrund dieser Informationen als auch des im Seminar durch Lektüre erarbeiteten Wissens werden die Studierenden am Ende des Versuches ihre Erfahrungen auswerten. Bis dahin gilt es aber noch zwei Wochen und die verbleibende Zeit am Ende des Geldes zu überbrücken.
Informationen: Michael Maschke
Telefon: 030/2093-4193
email: micha.maschke@rz.hu-berlin.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Politik, Recht
überregional
Forschungsprojekte, Studium und Lehre
Deutsch
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