idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
24.11.2005 20:00

Psychotherapie-Preis für herausragende Forschungsarbeit vergeben

Dr. Thomas Nesseler Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN)

    DGPPN-Mitgliederversammlung: Auszeichnung für Freiburger Psychotherapieforscherin Elisabeth Schramm

    Der diesjährige Psychotherapie-Preis, der von der Stiftung für Seelische Gesundheit und der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN) vergeben wird, erhält in diesem Jahr die Diplom-Psychologin Dr. Elisabeth Schramm aus Freiburg. Die Preisträgerin arbeitet als Wisenschaftlerin und Psychotherapeutin in leitender Position an der Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Freiburg, die von Professor Dr. med. Mathias Berger als Ärztlichem Direktor geleitet wird. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert und wird für hervorragende Leistungen in grundlagenbezogener oder klinischer Psychotherapieforschung vergeben. Die Preisverleihung erfolgte durch den Präsidenten der DGPPN, Professor Dr. med. Fritz Hohagen, Lübeck, im Rahmen der Mitgliederversammlung der DGPPN am Donnerstag, den 24. November 2005, in Berlin. Mit dem Psychotherapiepreis würdigen die Stiftung für Seelische Gesundheit und die DGPPN die Forschungsarbeiten im Bereich der Depressions-, Schlaf- und Angststörungen von Elisabeth Schramm. Besonders engagiert hat sich die Preisträgerin für die Einführung der Interpersonellen Psychotherapie (IPT) in den europäischen Sprachraum sowie die Erforschung dieses Ansatzes.

    Die Interpersonelle Psychotherapie (IPT), die Ende der 60er Jahre von Klerman und Weissman in den USA begründet wurde, repräsentiert ein Modell, das sich als Prototyp für eine evidenzbasierte, störungsspezifische und schulenübergreifende Therapie beschreiben lässt. Demnach hat der psychosoziale und interpersonelle Kontext der Depression einen entschiedenen Einfluss auf das Krankheitsgeschehen. Die Betrachtung und Bearbeitung der Zusammenhänge von depressiver Symptomatik und zwischenmenschlichen Problemen stellen somit die Basis für die IPT dar. Mit ihren Arbeiten konnte die Preisträgerin zeigen, dass der ursprünglich ambulant orientierte Ansatz in Kombination mit Medikation auch im stationären Bereich bei schwer depressiven Patienten sowohl akut als auch langfristig wirksam ist. Darüber hinaus ist die IPT auch zur Therapie bei sozialen Phobien geeignet. Besonders hervorzuheben ist die Tatsache, dass Elisabeth Schramm in ihren Forschungsarbeiten nicht nur die Wirksamkeit, sondern auch die Wirkweise der IPT untersucht hat.

    Elisabeth Schramm hat nach dem Studium der Psychologie und Promotion (1991) an der Universität Freiburg im Rahmen eines DFG-Stipendiums eine Ausbildung in Interpersoneller Psychotherapie am Western Psychiatric Institute and Clinic in Pittsburg, USA erhalten. Daneben erlangte sie im Jahre 1993 ihre Anerkennung als psychotherapeutische Supervisorin. Berufliche Stationen waren für sie das Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München (1986/87), das Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim (1988-1990) sowie neben der Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Freiburg auch ein zweijähriger Forschungsaufenthalt an den amerikanischen Universitäten in Pittsburgh und Los Angeles. Derzeit arbeitet sie in Freiburg an ihrer Habilitationsschrift zum Thema "Wirksamkeit und Wirkfaktoren der Interpersonellen Psychotherapie bei schwer depressiven, stationär behandelten Patienten". Darüber hinaus widmet sie sich aktuell der Etablierung und Erforschung einer spezifischen Psychotherapiemethode zur Behandlung chronischer Depressionen. Der Fokus ihrer wissenschaftlichen Arbeit liegt dabei neben der Wirksamkeitsuntersuchung bei störungsspezifischen Psychotherapieverfahren auf der Ergründung von Veränderungsmechanismen und der Bedeutung der therapeutischen Beziehung.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Fritz Hohagen
    Präsident der DGPPN
    Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie,
    Psychotherapie und Nervenheilkunde
    c/o Hauptgeschäftsstelle Berlin
    Reinhardtstraße 14
    D-10117 Berlin-Mitte
    Tel. 030 - 2809 6601 /02
    Fax 030 - 2809 3816
    Mail: t.nesseler@dgppn.de
    Internet: www.dgppn.de

    Dr. Lisa Schramm
    Universitätsklinikum Freiburg
    Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie
    Hauptstraße 5
    79104 Freiburg
    Tel.: 0761.270-6967
    Fax: 0761.270 6619
    Mail Lisa_Schramm@psyallg.ukl.uni-freiburg.de


    Weitere Informationen:

    http://www.dgppn.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Medizin, Philosophie / Ethik, Psychologie, Religion
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).