Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) unterstützt die Europäische Charta für Forscher und den Kodex für die Einstellung von Forschern der Europäischen Kommission. Das HRK-Plenum als Vertretung der deutschen Hochschulen nahm am 23. November in Bremen die EU-Empfehlung als eine ethische Orientierung auf freiwilliger Basis in ganz Europa an und formulierte Hindernisse und Aufgaben für die Umsetzung in Deutschland.
Die Europäische Kommission verfolgt mit den Empfehlungen das Ziel, Europa für Forscher attraktiver zu machen und damit die Leistungsfähigkeit Europas in Forschung und technologischer Entwicklung zu verbessern. Hintergrund sind die Zielsetzungen der so genannten "Lissabon-Strategie". Sie will ein "Europa des Wissens" schaffen, das sich zum größten forschungsbasierten Wirtschaftsraum der Welt entwickelt. Die Forschungsausgaben sollen sich bis 2010 europaweit auf drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts steigern. Charta und Verhaltenskodex sollen dazu beitragen, einen offenen, von Wettbewerb geprägten europäischen Arbeitsmarkt zu schaffen, der Forschern diversifizierte und attraktive Karriereaussichten bietet.
Die Mehrzahl der Ziele der Charta ist nach Auffassung der HRK in Deutschland bereits umgesetzt oder sogar Teil der deutschen Wissenschaftstradition. Das der Annahmeerklärung beigefügte Umsetzungsprotokoll zeigt, auf welchen Gebieten die deutschen Hochschulen Hindernisse und künftige Aufgaben bei der Umsetzung der Charta in Deutschland sehe.
Die deutschen Hochschulen betonen die Freiheit der Forschung als Quelle der Kreativität der Forscher angesichts der von der Charta geforderten gesellschaftlichen Relevanz und dem notwendigen Nutzen der Forschung. Sie warnen vor der Gefahr einer Überbürokratisierung, die aus wohlgemeinten europäischen Detailregelungen entstehen kann. Sie benennen Aufgaben, die die deutschen Hochschulen in der kommenden Zeit auf dem Gebiet der Laufbahnentwicklung und -beratung, der Nachwuchsbetreuung und der Weiterbildung noch lösen wollen. Schließlich weisen die Hochschulen im Einklang mit der Charta auf die großen Hindernisse hin, die die mangelnde Möglichkeit der Mitnahme von Ruhegehaltsansprüchen für die Mobilität von Forschern zwischen öffentlichem und privatem Sektor und für die geographische Mobilität bedeuten. Hier seien die europäischen Regierungen dringend aufgefordert, innovative Lösungen zu schaffen.
Die deutschen Hochschulen signalisieren mit ihrer Unterstützung der Charta, dass sie auch ungeachtet der aktuellen Krise der Europäischen Union die EU-Kommission bei dem Aufbau des Europäischen Forschungsraumes und dem Europa des Wissens unterstützen.
(Text der Erklärung des Plenums in der Anlage)
http://www.hrk.de/de/beschluesse/109_2923.php?datum=205.+Plenum+am+23.+November+...
Merkmale dieser Pressemitteilung:
fachunabhängig
überregional
Wissenschaftspolitik
Deutsch
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