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25.11.2005 08:09

Hans-Olaf Henkel: "Die große Koalition ist eine große Chance für die Forschung"

Dr. Frank Stäudner Kommunikation
Leibniz-Gemeinschaft

    Der scheidende Präsident der Leibniz-Gemeinschaft wünscht sich Bundesforschungsministerin Annette Schavan als "Stimme der wissenschaftlichen Vernunft" im Kabinett - Henkel fordert in seiner Abschiedsrede eine Reform der "Allianz" der großen Wissenschaftsorganisationen und eine Beseitigung der "skandalösen Zustände" in der Ressortforschung

    Bonn, 25.11.2005. Die Leibniz-Gemeinschaft hat am Abend des 24.11.2005 ihren seit 2001 amtierenden Präsidenten Hans-Olaf Henkel mit einem Festakt verabschiedet. Henkel forderte in seiner forschungspolitischen Grundsatzrede die große Koalition aus Union und SPD auf, das Lissabon-Ziel nicht aus den Augen zu verlieren.

    Die Regierung müsse jetzt handeln, wenn das Ziel, das Äquivalent von drei Prozent des Bruttoinlandsproduktes für Forschung und Entwicklung auszugeben, erreicht werden solle. "Der Koalitionsvertrag von Union und SPD macht Mut", so Henkel weiter, "eigentlich wollen wir gar nichts Besonderes von der Politik, sondern nur das, was alle Parteien im Wahlkampf versprochen haben." Henkel ermutigte Bundesforschungsministerin Annette Schavan, "eine Art ressortübergreifende Verantwortung für die wissenschaftliche Begründung aller Entscheidungen im Kabinett" zu beanspruchen.

    Henkel sprach sich für eine einheitliche Vertretung der wissenschaftspolitischen Interessen aus. "Die deutschen Wissenschaftsorganisationen müssen sich organisieren und mit einer Stimme sprechen", forderte Henkel. Eitelkeit und Partikularinteressen hätten bisher eine schlagkräftige gemeinsame Interessenvertretung verhindert. Henkel schlug vor, die Allianz zu stärken, bisher ein informeller Club der Präsidenten und Generalsekretäre der großen Wissenschaftsorganisationen. Henkel: "Die Allianz müsste einen Vertreter der Akademien der Wissenschaften, einschließlich des Technik-Konvents Acatech, aufnehmen und sich dann aus ihrer Mitte einen Sprecher, Vorsitzenden oder Präsidenten wählen." Dieser Sprecher habe dann das klare Mandat, für die deutsche Wissenschaft zu Öffentlichkeit, Medien und Politik zu sprechen und könne die deutsche Wissenschaft gegenüber dem Ausland repräsentieren.

    Henkel betonte die Wichtigkeit einer externen Begutachtung der kompletten Ressortforschung des Bundes durch den Wissenschaftsrat. "Die 1,3 Milliarden Euro für die Ressortforschung zählen zwar auch zu den offiziellen Forschungsausgaben, aber in vielen Bereichen herrschen skandalöse Zustände", so Henkel. Ideologie und Vetternwirtschaft seien über das trojanische Pferd der Ressortforschung in weite Bereiche der deutschen Forschungslandschaft eingaloppiert. Henkel machte insbesondere bei den Ressortforschungsinstituten des Umwelt- und des Verbraucherschutzministeriums große Mängel aus.

    Weitere Informationen und die komplette Rede bei:
    Frank Stäudner
    Tel. 0174/ 318 90 36
    E-Mail staudner@wgl.de

    Zur Leibniz-Gemeinschaft gehören 84 außeruniversitäre Forschungsinstitute und Serviceeinrichtungen für die Forschung. Die Ausrichtung der Leibniz-Institute reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Sozial- und Raumwissenschaften bis hin zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute arbeiten interdisziplinär und verbinden Grundlagenforschung mit Anwendungsnähe. Sie pflegen intensive Kooperationen mit Hochschulen, Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Das externe Begutachtungsverfahren der Leibniz-Gemeinschaft setzt Maßstäbe. Jedes Leibniz-Institut hat eine Aufgabe von gesamtstaatlicher Bedeutung. Bund und Länder fördern die Institute der Leibniz-Gemeinschaft daher gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 13.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und haben einen Gesamtetat von über 1 Milliarde Euro.


    Weitere Informationen:

    http://www.leibniz-gemeinschaft.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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