Die Aufarbeitung der Rolle der Technischen Hochschule Berlin-Charlottenburg während der Nazi-Zeit sowie die Rehabilitierung vertriebener jüdischer Wissenschaftler gehört mit zu den wichtigen Anliegen der TU Berlin. Einer der Wissenschaftler, der aufgrund seiner jüdischen Herkunft aus dem Hochschuldienst entlassen wurde, ist der Gründer des Lehrstuhls für Werkzeugmaschinen, Fabrikanlagen und Fabrikbetriebe, Georg Schlesinger. Anläßlich seines 50. Todestages veranstaltet die TU Berlin das Georg-Schlesinger-Gedenkkolloquium, zu dem wir Sie hiermit herzlich einladen möchten:
Zeit: am Mittwoch, dem 6. Oktober 1999, von 9.00 bis 17.00 Uhr
Ort: Produktionstechnisches Zentrum, Versuchshalle, Pascalstraße 8-9, 10587 Berlin
Bereits am Vortag des Kolloquiums veranstaltet die TU Berlin eine Pressekonferenz zum Leben und Werk Georg Schlesingers. Darüber hinaus wird der Präsident der TU Berlin, Hans-Jürgen Ewers, am Gebäude des ehemaligen Versuchsfeldes für Werkzeugmaschinen der TU Berlin eine Gedenktafel zu Ehren von Georg Schlesinger enthüllen. Auch hierzu möchten wir Sie herzlich einladen:
Zeit: am Dienstag, dem 5. Oktober 1999,
um 10.00 Uhr (Pressekonferenz)
um 16.00 Uhr (Begrüßung der Gäste und Enthüllung der Gedenktafel)
Ort: TU Berlin, Hauptgebäude, Raum H 1035, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin
Das Leben und Wirken von Georg Schlesinger ist eng mit der Geschichte der TU Berlin verknüpft. Dies gilt besonders für das Produktionstechnische Zentrum (PTZ), das gemeinsam vom Institut für Werkzeugmaschinen und Fabrikbetrieb der TU Berlin und dem Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik (IPK) gebildet wird. Die Wurzeln dieser Einrichtung gehen auf den von Georg Schlesinger 1904 gegründeten Lehrstuhl für Werkzeugmaschinen, Fabrikanlagen und Fabrikbetriebe zurück. Durch seine grundlegenden Arbeiten erwarb sich Georg Schlesinger den Ruf eines Vorkämpfers der Rationalisierung und deutschen Pioniers der Produktionstechnik. Er gilt außerdem als Begründer der deutschen Betriebswissenschaft. 1933 begann die Verfolgung Schlesingers durch das NS-Regime: Weil er Jude war, wurde er aus dem Hochschuldienst entlassen. Im selben Jahr mußte er für neun Monate in Untersuchungshaft, da ihn engste Mitarbeiter seines Lehrstuhls denunziert hatten. 1934 verließ Schlesinger mit seiner Familie Deutschland. Zunächst emigrierten sie nach Zürich, später nach Brüssel und schließlich nach England. 1949 starb Schlesinger in Wembley, London.
Weitere Informationen zum Gedenkkolloquium erteilt Ihnen gerne Yetvart Ficiciyan vom Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik, Tel: 030/39006-140, Fax: 030/391 56 78 oder E-Mail: yet-vart.ficiciyan@ipk.fhg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Maschinenbau, Wirtschaft
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Personalia
Deutsch
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