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28.11.2005 12:46

Engpass im Herzkranzgefäß: Symposium mit Live-Demonstrationen im RUB-Klinikum Bergmannsheil

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Oft lassen die derzeit angewendeten Methoden in der Kardiologie die Frage nach der besten Therapieoption bei einer Engstelle in einem Herzkranzgefäß offen. So lässt sich z.B. bei einer Herzkatheteruntersuchung nicht immer mit bloßem Auge erkennen, ob eine Engstelle in einem Herzkranzgefäß mit einer Gefäßstütze (einem sog. Stent) behandelt werden sollte oder nicht. Erst die Messung der Druckverhältnisse in den Blutgefäßen kann diese Frage sicher beantworten. Über die Methode der intrakoronaren Druckmessung (FFRmyo), die in Deutschland noch wenig verbreitet ist, können sich Fachleute beim 3. Bochumer Symposium zur Physiologie im Herzkatheterlabor am 3. Dezember 2005 (9 bis 15 Uhr, BG-Kliniken Bergmannsheil) informieren. Live-Demonstrationen aus dem Herzkatheterlabor komplettieren die Vorträge.

    Bochum, 28.11.2005
    Nr. 377

    Engpass im Herzkranzgefäß - beste Therapieoption häufig unklar
    Ein Herz für den Draht: Druckmessung zahlt sich aus
    Symposium mit Live-Demonstrationen im RUB-Klinikum Bergmannsheil

    Oft lassen die derzeit angewendeten Methoden in der Kardiologie die Frage nach der besten Therapieoption bei einer Engstelle in einem Herzkranzgefäß offen. So lässt sich z.B. im Rahmen einer Herzkatheteruntersuchung nicht immer mit bloßem Auge erkennen, ob eine Engstelle in einem Herzkranzgefäß mit einer Gefäßstütze (einem sog. Stent) behandelt werden sollte oder nicht. Erst die Messung der Druckverhältnisse in den Blutgefäßen kann diese Frage sicher beantworten. Über die Methode der intrakoronaren Druckmessung (FFRmyo), die in Deutschland noch wenig verbreitet ist, können sich Fachleute beim 3. Bochumer Symposium zur Physiologie im Herzkatheterlabor am 3. Dezember 2005 (9 bis 15 Uhr, BG-Kliniken Bergmannsheil) informieren. Live-Demonstrationen aus dem Herzkatheterlabor komplettieren die Vorträge.

    Nicht jeder Engpass verursacht Symptome

    Nicht jede Engstelle im Herzkranzgefäß verursacht tatsächlich Beschwerden. Schätzungen zufolge wird etwa jeder fünfte Stent vergeblich eingesetzt, auch Bypass-Operationen werden manchmal unnötiger Weise durchgeführt. Das ist teuer: Eine moderne Gefäßstütze kostet ca. 1000 Euro. Mit Hilfe der intrakoronaren Druckmessung lässt sich im Vorfeld ermitteln, ob eine Verengung beseitigt werden muss oder nicht - unnötige Eingriffe können so vermieden werden, sinnvolle Eingriffe können besser gesteuert und optimiert werden. "Wir wollen die Kollegen für diese Problematik sensibilisieren und die intrakoronare Druckmessung populärer machen", erläutert Dr. Waldemar Bojara von der Klinik für Kardiologie des Bergmannsheil. Die Messung erfolgt über einen 0,3 Millimeter dünnen Draht, der über einen Katheter bis in die verengten Gefäße vorgeschoben wird und misst, wie viel Blut das Gefäß durchströmt. "Da es ab Januar 2006 eine eigene DRG für die FFRmyo-Messung geben wird und damit zumindestens der materielle Mehraufwand gedeckt werden wird, erwarten wir eine deutliche Zunahme dieser Untersuchungen", so Dr. Bojara. Bei Live-Übertragungen aus dem Herzkatheterlabor können sich die Teilnehmer des Symposiums mit der Technik vertraut machen.

    Stimulation erst auf Probe

    Ein weiterer Schwerpunkt der Veranstaltung ist die Behandlung von Patienten mit schwerer Herzschwäche. Bei vielen Betroffenen besteht neben der Pumpschwäche des Herzmuskels auch ein gestörter Ablauf der Kontraktion des Herzens, was die Pumpkraft weiter herabsetzt. Manche Patienten profitieren daher von einer Resynchronisation durch spezielle Schrittmachersysteme, die den Pumpvorgang des Herzmuskels wieder koordinieren und somit optimieren können. Allerdings versagt die Therapie zurzeit bei etwa einem Viertel der so behandelten Patienten. Der Einsatz einer speziellen Druckmessmethode ermöglicht es auch in diesem Fall im Vorhinein zu überprüfen, ob diese moderne Art der Schrittmachertherapie einem Patienten helfen wird oder nicht. "Zunächst simulieren wir die Herzschrittmachertherapie und messen die Druckverhältnisse in der linken Herzkammer. Wenn diese sich durch die Stimulation erheblich verbessern, lohnt sich der Einsatz eines sogenannten 3-Kammer- Schrittmachers", erklärt Dr. Bojara.

    Weitere Informationen

    Dr. Waldemar Bojara, Klinik für Kardiologie, Berufsgenossenschaftliche Kliniken Bergmannsheil Bochum, Klinikum der Ruhr-Universität, Bürkle-de-la-Camp-Platz 1, 44789 Bochum, Tel. 0234/302-0, E-Mail: waldemar.bojara@rub.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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