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29.11.2005 15:10

Dorit Bosse: "Qualität des Abiturs trotz G 8 retten"

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Die bundesweit erste Professur für Gymnasialpädagogik ist mit Dorit Bosse besetzt. Mit der Einrichtung einer Professur, die sich speziell mit der Schulform des Gymnasiums befasst, hat die Universität Würzburg in der deutschen Hochschullandschaft eine Vorreiterrolle übernommen.

    Die Gymnasialpädagogik als Teildisziplin der Pädagogik beschäftigt sich mit der Geschichte des gymnasialen Bildungsbegriffs, mit der Weiterentwicklung von Arbeitsformen für anspruchsvolles Lernen und mit der gymnasialen Schulentwicklung insgesamt. Sie befasst sich auch mit den Entwicklungsstufen bei Heranwachsenden, um die psychosoziale Situation von Gymnasiasten, die in der Regel 11 bis 19 Jahre alt sind, besser verstehen zu können. Außerdem setzt sich die Gymnasialpädagogik mit der historischen Entwicklung des Lehrerberufs und der Ausbildung von Gymnasiallehrern auseinander.

    Wie müssen Lernarrangements im Unterricht insbesondere an Gymnasien gestaltet sein, um ein niveauvolles und selbstständiges Lernen herauszufordern? Darüber wird seit TIMSS und PISA besonders lebhaft diskutiert. Diese beiden internationalen Leistungsvergleichsstudien waren stark auf problemlösendes Denken ausgerichtet, so dass die teilnehmenden Schüler über ihr reines Schulwissen hinaus auch praktisches Alltagswissen einbringen mussten. Grundlegend dafür ist laut Dorit Bosse das aus dem angelsächsischen Raum stammende Literacy-Konzept, das wichtige Impulse zur Erweiterung des gymnasialen Bildungsverständnisses gebe, vor allem hinsichtlich eines zeitgemäßen Lebensweltbezugs.

    "Wir müssen die Aufmerksamkeit auf effektive Lernformen richten, um die Qualität des Abiturs, insbesondere des bayerischen, trotz der Einführung von G 8 zu erhalten", meint die neue Professorin. Entsprechend konzentriert sie sich in der Forschung auf spezielle Lernarrangements. In einem derzeit laufenden Projekt, das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert wird, geht es etwa um ein computergestütztes, selbstreguliertes Lernen in der gymnasialen Oberstufe, das sich am Literacy-Konzept von PISA orientiert.

    Weitere Schwerpunkte der Professorin in Forschung und Lehre liegen auf den Traditionslinien des gymnasialen Bildungsverständnisses, auf dem Zusammenhang zwischen Bildung und Ästhetik, der Entwicklung der Schulform Gymnasium sowie einer praxisorientiert ausgerichteten universitären Gymnasiallehrerbildung.

    Dorit Bosse, 1957 in Goslar im Harz geboren, absolvierte ihr Gymnasial-Lehramtsstudium an den Universitäten Münster, Braunschweig und Kassel. Sie unterrichtete sechs Jahre an Gymnasien in Kassel und Clausthal-Zellerfeld, bevor sie 1990 an die Uni Kassel wechselte. Dort war sie zunächst als Pädagogische Mitarbeiterin mit dem Schwerpunkt gymnasiale Oberstufe tätig, seit 1995 dann als Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Geschäftsführerin des Referats für Schulpraktische Studien. Zum Wintersemester 2005/06 folgte sie dem Ruf auf die Würzburger Professur für Gymnasialpädagogik.

    Kontakt: Prof. Dr. Dorit Bosse, T (0931) 888-4815, Fax (0931) 888-6805, E-Mail:
    dorit.bosse@mail.uni-wuerzburg.de


    Bilder

    Dorit Bosse
    Dorit Bosse
    Foto: Institut für Pädagogik
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Pädagogik / Bildung
    überregional
    Personalia, Studium und Lehre
    Deutsch


     

    Dorit Bosse


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