Tagung zur Theorie und Geschichte eines elementaren Menschenrechts vom 1. bis 2. Dezember 2005 am Max-Weber-Kolleg der Universität Erfurt
Körperliche Unversehrtheit, das Recht des Einzelnen auf Schutz vor Eingriffen, die die physische und psychische Gesundheit beeinträchtigen, ist ein zentrales Schutzgut moderner Rechtsstaatlichkeit, das in Strafrechtsnormen, Grundrechtsartikeln und Menschenrechtserklärungen formuliert ist. Eine Tagung am Max-Weber-Kolleg der Universität Erfurt beschäftigt sich vom 1.bis 2. Dezember 2005 unter dem Titel "Die Unversehrtheit des Körpers" mit der Theorie und Geschichte eines elementaren Menschenrechts.
"Ziel ist es, die empirischen Bedingungen und normativen Denkfiguren herauszuarbeiten, die für die Entstehung des Werts körperlicher Unversehrtheit in westlichen Demokratien verantwortlich gemacht werden können", so Prof. Dr. Sibylle Kalupner. Die Juniorprofessorin für Historische Soziologie der Menschenrechte hat gemeinsam mit dem Philosophen und ehemaligen Fellow des Kollegs Prof. Dr. Christoph Menke die Tagung organisiert, zu der 20 Wissenschaftler unterschiedlicher Fachdisziplinen aus Deutschland und der Schweiz erwartet werden.
Im historischen Rückblick kann behauptet werden, dass "der Herausbildung zum modernen Verfassungsstaat ... eine wachsende Anerkennung der körperlichen Integrität des Menschen parallel (läuft), wie sie in der Abschaffung von Folter und Leibesstrafen, im Schutz der körperlichen Integrität in Strafverfahren oder in der Zurückdrängung der Todesstrafe zum Ausdruck kommt" so hat der Verfassungsjurist Horst Dreier einmal optimistisch formuliert. Nicht zuletzt die jüngeren Vorfälle in den USA - Stichwort Abu Graib und Guantanamo Bay - haben jedoch deutlich gemacht, dass selbst ein kulturell so selbstverständlich scheinendes Rechtsgut wie das der körperlichen Unversehrtheit auf sozialen Voraussetzungen beruht, die über die schlichte Gegebenheit eines demokratischen Rechtssystems hinausweisen. Ziel der Tagung ist es, die gesellschaftlichen Grundlagen des Rechts auf körperliche Unversehrtheit näher zu beschreiben. Dazu werden moralphilosophische, rechtshistorische, und kulturhistorische ebenso wie gesellschaftstheoretische Ansätze herangezogen. Die Tagung wird von der Fritz Thyssen Stiftung unterstützt.
http://www.uni-erfurt.de/maxwe/aktuelles/ws05_06/tagung_koerper.htm
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Politik, Recht, Religion
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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