Schon lange vor dem Fall des Eisernen Vorhangs haben sich Stuttgarter Wissenschaftler grenzüberschreitend für deutsch-polnische Kooperationen eingesetzt. So besteht beispielsweise bereits seit 1981 ein Kooperationsvertrag zwischen der Universität Stuttgart und der Politechnika Wroclaw (TU Breslau), den vor allem Wissenschaftler aus den Bereichen Maschinenbau mit Leben füllen. Und 1985 entstand am Historischen Institut der Uni Stuttgart der Projektbereich Schlesische Geschichte, der sich inzwischen zu einer international anerkannten Forschungsstelle entwickelt hat. Seither zählen Forschungsthemen aus der schlesischen und altostdeutschen Geschichte zum ständigen Aufgabenfeld des Lehrstuhls für Geschichte der Frühen Neuzeit. Die historischen Territorien Schlesiens, soweit sie im Zeitraum zwischen 1500 und 1945 zu Schlesien gehörten, liegen heute in Polen, Tschechien und Deutschland. Die grenzüberschreitende Geschichtsforschung muss modernen methodischen Ansprüchen genügen und das Quellenstudium erfordert die Kenntnis der jeweiligen Sprache und der Fachliteratur. Und von Anfang an verfolgen die Stuttgarter Schlesienforscher einen wissenschaftlichen Ansatz, der rein nationalgeschichtliche Fragestellungen überwindet und die Geschichte und Kultur in einen gesamteuropäischen Zusammenhang stellt. Diesem Ziel dienen zahlreiche Kontakte und Kooperationen mit weiteren Forschungseinrichtungen in Deutschland, Polen und Tschechien. Neben einer Reihe von deutsch-tschechischen und deutsch-polnischen Forschungsprojekten, unter anderem mit den Universitäten Breslau und Kattowitz, untersuchen Wissenschaftler der Universitäten Breslau, Stuttgart und Passau in einem deutsch-polnisches Graduiertenkolleg das Thema "Adel in Schlesien". Nicht nur Nachwuchswissenschaftler, auch Studierende werden so an die Wissenschaftsstrukturen der beteiligten Länder herangeführt, was zu einem produktiven Austausch führt. Auch auf diesem Weg trägt der Projektbereich Schlesische Geschichte zur Vernetzung und internationalen Verständigung im Zuge der europäischen Einigung bei.
Am Dienstag, den 13. Dezember feiert der Projektbereich Schlesische Geschichte sein 20-jähriges Bestehen. Nach Grußworten der Professoren Wolfram Pyta, dem Dekan der Philosophisch-Historischen Fakultät der Uni Stuttgart, Ryszard Kaczmarek von der Universität Kattowitz (Polen) und Jaroslaw Pánek von der Karluniversität Prag (Tschechien) wird der Stuttgarter Historiker Prof. Joachim Bahlcke die Schlesienforschung in Stuttgart vorstellen. Bei dieser Gelegenheit werden auch zwei aktuelle Neuerscheinungen zum Frühparlamentarismus in Europa und zur Schlesienforschung präsentiert. Medienvertreter/innen sind dazu herzlich eingeladen.
Zeit: 13.12., 17.00 bis 19.00 Uhr
Ort: Stadtmitte, Keplerstraße 7, Senatssaal, 1. Stock
Weitere Informationen unter Tel. 0711/121-2341 e-mail: alexandra.schellenberg@po.hi.uni-stuttgart.de
http://www.uni-stuttgart.de/hi/fnz/psg.html
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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