Gut gelaunt eröffnete Prorektor Prof. Dr. Heinrich Steinhart das Barbara Kolloquium an der Hochschule Aalen und dankte seinem Kollegen Prof. Dr. Lothar Kallien, der zusammen mit dem Verein Deutscher Gießereifachleute (VDG) die wissenschaftliche Festveranstaltung organisierte. Zu dieser kamen über 200 Teilnehmer aus ganz Deutschland an die Aalener Hochschule, um sich in Vorträgen über aktuelle Trends der Technologien und Werkstoffe zu informieren und ihrer Schutzpatronin im Gießereilabor der Hochschule bei einem Bier zu huldigen.
Das zweitälteste Gewerbe der Welt, wie der Vorsitzende der VDG Landesgruppe Süd, Till Casper, das Metallgießen selbstironisch betitelte, ist hier zuhause: "In der Region als auch an der Hochschule", wie Prof. Dr. Steinhart betonte. Besonders die Integration von Eisen- und Leichtmetallguss mache die Aalener Fertigungstechnik über den Studiengang hinaus für Studierende interessant.
Als Werbung für die Gießereitechnologie als Beruf mit glänzenden Zukunftsaussichten ist eine neue Broschüre gedacht, die von Prof. Kallien herausgegeben wird. Die Broschüre steht unter dem Motto 'Guss ist Innovation - Guss ist Zukunft' und gibt Auskunft über die Branche und die Möglichkeiten an der Hochschule Aalen. Prof. Dr. Kallien stellte darüber hinaus fünf neue Forschungsvorhaben vor, zwei davon im Verbund mit Universitäten, Max-Planck-Instituten und Fraunhofer-Instituten, die ihm erst kürzlich genehmigt wurden. Darunter ist auch die Herstellung hohler Druckgussteile durch Gasinjektion, eine Art Steckenpferd von Prof. Dr. Kallien.
Für Thomas Uhr von der DaimlerChrysler AG ist der Motorsport ein geeignetes Erprobungsfeld für Entwicklungen im Gussbereich. Überlebenswichtig sei für Gießereien heute die Flexibilität. "Wir müssen heute flexibel zwischen Typ und Modellreihen wechseln können", sagte Uhr. Auf der Grundlage von hochentwickelten Fertigungstechnologien wie der Computertomographie und der Immersiven Projektion würden inzwischen fertige Einbauteile erwartet. Der gesamte Katalog an Ansprüchen im Gussbereich lasse sich eigentlich nur noch in Partnerschaften mit anderen Gießereien erfüllen.
Von den SHW Casting Technologies in Königsbronn stellte Lutz Krodel-Teuchert einen besonderen Werkstoff im Gießereibereich vor: ADI ausferritisches Gusseisen. Diese Legierung bietet eine technisch interessante Kombination aus hoher Festigkeit und Zähigkeit bei gleichzeitig guter Verschleißfestigkeit. Ebenso überzeugende Eigenschaften wies die Aluminium-Silizium-Legierung auf, die Prof. Dr. Babette Tonn von der Technischen Universität Clausthal gefunden hat. Schließlich zeigte Uwe Wunderlich von der Alcan Automotive die große Bandbreite von Strukturbauteilen im Automobil-Leichtbau auf, die im Aluminium-Druckgussverfahren gewonnen werden und Dr. Uwe Perlitz von der Deutschen Bank in Frankfurt legte dar, dass das zweitälteste Gewerbe auch im Mittelstand eine große Zukunft hat.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Maschinenbau
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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