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05.12.2005 16:38

Drei Forschungspreise der Bayerischen Akademie gehen an die LMU

Luise Dirscherl Stabsstelle Kommunikation und Presse
Ludwig-Maximilians-Universität München

    München, 5. Dezember 2005 - Die Bayerische Akademie der Wissenschaften hat drei Wissenschaftler der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München mit Preisen geehrt. Den Arnold-Sommerfeld-Preis erhielt Dr. Johannes Herrmann, Privatdozent für Biochemie am Adolf-Butenandt-Institut für Physiologische Chemie. Die Linguistin Dr. Hadumod Bußmann wurde mit dem Preis der Peregrinus-Stiftung ausgezeichnet. Den Max-Weber-Preis erhielt Dr. Eugen Hill, wissenschaftlicher Assistent für Indogermanische Sprachwissenschaft.
    Johannes Herrmann wird für seine Beiträge zu zwei Themenbereichen der molekularen Zellbiologie mit dem Arnold-Sommerfeld-Preis ausgezeichnet. Er konnte zeigen, dass in den Mitochondrien, den Kraftwerken der Zelle, die Oxidation zur Proteinfaltung genutzt wird. Dabei nutzen die Mitochondrien den Mechanismus der Oxidativen Proteinfaltung, der auch schon von Bakterien bekannt ist. Von diesen stammen die Mitochondrien entwicklungsgeschichtlich ab. Proteine sind die Funktionsträger in den Zellen höherer Organismen. Ihre Funktionsfähigkeit hängt davon ab, dass die eigentlich kettenförmigen Proteinmoleküle ihre spezifischen dreidimensionalen Strukturen einnehmen. Kommt es zu Störungen bei dieser Faltung, können Proteine ihre Aufgaben oft nur mehr eingeschränkt oder gar nicht wahrnehmen. Die aktive Proteinfaltung erlaubt den Mitochondrien, ihre Proteine von ihrer Umgebung, dem Zytosol der Zelle, aufzunehmen und dort zu behalten. Johannes Herrmann identifizierte den OXA-Komplex als molekulare Insertionsmaschine für Proteine, die an den Ribosomen der Mitochondrien synthetisiert werden und für solche, die nach dem konservativen Sortierungsmechanismus zuerst in die Mitochondrien importiert und dann zurück in die Membran inseriert werden. Zum anderen entdeckte er ein Disulfid-Relay-System im Intermembranraum der Mitochondrien, das die oxidative Faltung von Proteinen vermittelt. Damit hat er einen wesentlichen Beitrag zum Verständnis der Evolution der Mitochondrien und ihrer Biogenese geleistet, so die Akademie in ihrer Begründung.

    Hadumod Bußmann erhielt den mit 5.100 Euro dotierten Preis der Peregrinus-Stiftung für ihr "Lexikon der Sprachwissenschaft", das 1983 erschien und mittlerweile den Rang eines Standardwerks einnimmt. Sie war von 1971 bis 1997 Dozentin für Germanistische Sprachwissenschaft in der Laufbahn einer Akademischen Rätin am Institut für Deutsche Philologie der LMU. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen sprachwissenschaftlicher Terminologie sowie Syntax und Stilistik. Darüber hinaus hat die promovierte Mediävistin, die von 1990 bis 1997 Frauenbeauftragte der LMU war, wichtige Beiträge im Bereich der Gender-Forschung geleistet. Hadumod Bußmann ist Ehrenbürgerin der LMU und Vorsitzende des Kuratoriums der "Therese von Bayern-Stiftung an der Ludwig-Maximilians-Universität, Programm zur Förderung von Frauen in der Wissenschaft". Diese von ihr 1997 ins Leben gerufene Stiftung unterstützt Nachwuchswissenschaftlerinnen mit Stipendien und vergibt einen nach Therese von Bayern benannten Preis.

    Mit dem Max-Weber-Preis wird Eugen Hill für seine Habilitationsschrift "Die Aorist-Präsentien des Indoiranischen, Untersuchungen zur Morphologie und Semantik einer Präsensklasse" geehrt. Darin kommt er zu zahlreichen Modifikationen von Bedeutungsangaben bereits vorhandener Wörterbücher und es gelingt ihm eine neue Sichtweise der betreffenden Präsensformen. Darüber hinaus erarbeitet und begründet er fruchtbare Hypothesen zu der von ihm behandelten Verbalklasse. Seine Arbeit stellt nach Überzeugung der Jury einen wesentlichen Beitrag zur sprachlichen Erschließung des Altindischen dar. Der Max-Weber-Preis ist mit 4.000 Euro dotiert.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Sprache / Literatur
    regional
    Personalia
    Deutsch


     

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