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06.12.2005 14:25

Uni vollendet ihr Konzept für technische Studiengänge

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Prothesen, die Schäden an ihrer Oberfläche selbst reparieren. Medizinische Implantate, die wohldosiert Medikamente absondern. Eine Flüssigkeit, die je nach Belastung ihre Zähigkeit ändert und so Stoßdämpfer verbessern kann. All das sind Beispiele für Funktionswerkstoffe - Materialien also, bei denen nicht die mechanischen Eigenschaften im Vordergrund stehen, sondern spezielle Funktionen. Mit der Technologie solcher Werkstoffe befasst sich an der Uni Würzburg ein neuer Studiengang, der voraussichtlich zum Wintersemester 2006/07 starten soll.

    Fast zehn Jahre lang hat die Universität mit vielen Mitstreitern aus Politik und Wirtschaft um diesen technischen Studiengang gekämpft. Am 19. November gab Bayerns Wissenschaftsminister Thomas Goppel in Würzburg nun die "grundsätzliche Billigung" des neuen Studienangebots "Technologie der Funktionswerkstoffe" bekannt. Details seien in einer Zielvereinbarung zwischen Ministerium und Universität noch abzusichern.

    "Dieser Studiengang hat höchste Zukunftsrelevanz", so Universitätspräsident Axel Haase. Es handelt sich dabei um den dritten und letzten Baustein eines Gesamtkonzepts der Universität zur Einführung ingenieurwissenschaftlicher Studiengänge. Bereits realisiert sind die Nanostrukturtechnik und die Technische Informatik.

    Der Präsident informierte bei einer Pressekonferenz über den neuen Studiengang, und zwar gemeinsam mit Unikanzler Bruno Forster, Regierungspräsident Paul Beinhofer und dem Präsidenten der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt, Heribert Weber. Mit dabei waren zudem der Prodekan der Fakultät für Chemie und Pharmazie, Ingfried Zimmermann, sowie Gerd Müller, Leiter des Würzburger Fraunhofer-Instituts für Silicatforschung.

    Die Forschung auf dem Gebiet der Funktionswerkstoffe sei in Würzburg bereits gut vernetzt, und so würden auch die künftigen Studenten bestens an das Thema herangeführt, sagte Haase. An der Uni laufen einschlägige Projekte in den Fakultäten für Chemie und Pharmazie, für Physik und Astronomie, für Biologie und für Medizin. Ergänzt wird diese Basis durch Kooperationen mit der Fachhochschule, dem Fraunhofer-Institut für Silicatforschung, dem Bayerischen Zentrum für Angewandte Energieforschung und dem Süddeutschen Kunststoff-Zentrum. Dem "Würzburger Forschungsverbund Funktionswerkstoffe" gehören außerdem einige Firmen an.

    So wurde auch das Konzept für den Studiengang "Technologie der Funktionswerkstoffe" in enger Zusammen-arbeit mit der Wirtschaft in Unterfranken entwickelt. Vorrangig sollen die Studenten in Sachen Produktionsverfahren und Eigenschaften von Funktionswerkstoffen ausgebildet werden. Das Maßschneidern der Werkstoff-Eigenschaften steht dabei im Mittelpunkt.

    Die Studierenden werden auch von der technologischen Kompetenz der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt profitieren. Dort besuchen sie im Grundstudium mehrere Lehrveranstaltungen, wie zwischen Uni und FH in einem Kooperationsabkommen vereinbart. Über das reine Fachwissen hinaus sollen ihnen auch Kenntnisse in grundlegenden industriellen Arbeits- und Führungstechniken vermittelt werden. Das Studienprogramm umfasst zudem Lehrveranstaltungen aus den Rechts- und Wirtschaftswissenschaften. So wird beispielsweise auch das Thema Technikfolgen-Abschätzung behandelt.

    Der auf zehn Semester angelegte neue Studiengang sieht die Abschlüsse Bachelor und Master vor. Studienbeginn soll immer im Wintersemester sein, dabei stehen voraussichtlich jeweils 30 bis 50 Studienplätze zur Verfügung. Wie das Auswahlverfahren ablaufen soll, wolle die Fakultät für Chemie und Pharmazie erst noch festlegen, sagte deren Prodekan Zimmermann.

    Bedarf für Funktionswerkstoffe besteht in der Informations- und Kommunikationstechnologie, im Maschinen- und Anlagenbau sowie in der Verkehrs- und Medizintechnik. In all diesen Branchen sei Unterfranken besonders stark, betonte der Regierungspräsident. Das habe eine Studie ergeben, welche die Prognos AG im Auftrag der Marketing-Initiative "Chancenregion Mainfranken" durchgeführt hat. Hinzu kommt, "dass der Bedarf an Ingenieuren auf lange Zeit gesehen sehr hoch sein wird", so Müller. Der neue Studiengang soll darum auch die Region mit den benötigten Fachleuten versorgen.


    Weitere Informationen:

    http://www.funktionswerkstoffe-wuerzburg.de/


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Elektrotechnik, Energie, Maschinenbau, Mathematik, Physik / Astronomie, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Studium und Lehre
    Deutsch


     

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