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07.12.2005 12:33

Gremien beschließen über neue Projekte: Gerda Henkel Stiftung unterstützt DAI Rom mit 400.000 Euro

Anna-Monika Lauter Geschäftsstelle
Gerda Henkel Stiftung

    Die Gremien der Gerda Henkel Stiftung, Düsseldorf, haben in ihrer Auswahlsitzung im Herbst 2005 rund zwei Millionen Euro für Forschung im Bereich der historischen Geisteswissenschaften zur Verfügung gestellt. 59 Projekte wurden neu in die Förderung aufgenommen, darunter 21 Dissertationsvorhaben von Nachwuchswissenschaftlern. Die Stiftung engagiert sich in den kommenden drei Jahren maßgeblich für das Deutsche Archäologische Institut Rom: Dort entsteht mit Fördermitteln in Höhe von 400.000 Euro ein neues Schwerpunktprogramm, das sich mit den Italischen Kulturen in Süditalien und Sizilien beschäftigen wird.

    Schwerpunktprogramm "Italische Kulturen" am DAI Rom
    Eine aus zwei Archäologen und zwei Doktoranden zusammengesetzte Arbeitsgruppe wird im neuen Schwerpunktprogramm am Deutschen Archäologischen Institut in Rom die Kultur der Völker Süditaliens und Siziliens vom 7. bis 13. Jahrhundert v. Chr. untersuchen. Diese standen im Vergleich zu den Hochkulturen der Griechen und der Römer bisher kaum im Zentrum archäologischer Forschungen. Ziel des Projekts unter der Leitung von Institutsdirektor Prof. Dr.-Ing. Dieter Mertens ist es, am Beispiel mehrerer Fallstudien ein Bild dieser erstaunlich hoch entwickelten Welt zu zeichnen. Dazu hat das DAI in Rom enge Kooperationen mit italienischen und internationalen Forschungseinrichtungen vereinbart. Die Gerda Henkel Stiftung setzt mit der Einrichtung des Schwerpunktprogramms ihre langjährige Förderung des Deutschen Archäologischen Instituts fort und hat für die nächsten drei Jahre Fördermittel in Höhe von 400.000 Euro zur Übernahme von Personal-, Reise- und Sachkosten zugesagt.

    21 neue Promotionsstipendiaten
    Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses durch die Vergabe von Promotionsstipendien ist für die Tätigkeit der Gerda Henkel Stiftung zentral. Im Herbst konnten erneut 21 Stipendiatinnen und Stipendiaten in die Förderung aufgenommen werden. Das thematische Spektrum ihrer Dissertationen ist breit: Katharina Röhl (Bonn, Kunstgeschichte) erforscht erstmals systematisch das Werk des im Jahr 2000 verstorbenen Fotografen Christian Borchert, dessen Bilder die Alltagsgeschichte der DDR erzählen. Isabel Kappesser (Mainz, Ur- und Frühgeschichte) beschäftigt sich mit Flussfunden aus der Römerzeit im Oberrhein und möchte herausfinden, warum bestimmte Gegenstände sich an speziellen Stellen im Fluss angesammelt haben. Nepomuk Gasteiger (München, Geschichte) konzentriert sich in seiner "Der Verbraucher" überschriebenen Arbeit auf die Entwicklung der Konsumgesellschaft in der Bundesrepublik Deutschland. Jasmin Khosravie (Bonn, Historische Islamwissenschaften) rekonstruiert Leben und literarisches Vermächtnis der iranischen Frauenrechtlerin Sedighe Doulatabadi, die die erste von einer Frau geführte Zeitschrift im Iran herausgab. Alle Doktoranden erhalten ein Stipendium und werden darüber hinaus nach Bedarf mit Reise- und Sachmitteln unterstützt.

    Sonderprogramme Osteuropa und Zentralasien gestärkt
    Seit 2001 engagiert sich die Gerda Henkel Stiftung für junge Historiker in Russland, der Ukraine, Moldawien und Weißrussland. Ziel des Sonderprogramms ist es, diese dabei zu unterstützten, Themen aus der Geschichte ihrer eigenen Länder zu bearbeiten und unbekanntes Archivmaterial zu erschließen. Seit dem Start des Programms konnten rund 70 Wissenschaftler gefördert werden. Ein großer Teil der Stipendiaten nutzt die Gelegenheit zu mehrmonatigen Aufenthalten in Deutschland, um Kontakte zu hiesigen Universitäten und Forschungsinstituten aufzubauen. Die Stiftungsgremien haben nun eine Verlängerung des erfolgreich laufenden Sonderprogramms um weitere fünf Jahre beschlossen.
    Für das noch junge Sonderprogramm Zentralasien (eingerichtet 2004) wurde beschlossen, sich künftig stärker auf Kooperationsprojekte zu konzentrieren, die Wissenschaftler westeuropäischer Universitäten und ihre Kollegen aus der Region Zentralasien zusammenführen. Weitere Säulen des Programms sind ein Stipendienprogramm für exzellente zentralasiatische Forscher sowie Hilfe für die wissenschaftliche Infrastruktur in der Region. So unterstützt die Stiftung etwa das 1997 in das Programm "Memory of the World" der UNESCO aufgenommene Al-Biruni-Institute for Oriental Studies in Taschkent/Usbekistan mit technischen Geräten zur Konservierung von wertvollen Handschriften. Das Sonderprogramm ist insbesondere in Usbekistan gut angelaufen und soll in den kommenden Jahren auf weitere Länder ausgeweitet werden.

    Rückfragen an:
    Anna-Monika Lauter
    Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Telefon: 0211 35 98 53
    E-Mail: lauter@gerda-henkel-stiftung.de


    Weitere Informationen:

    http://www.gerda-henkel-stiftung.de Fördertätigkeit der Gerda Henkel Stiftung
    http://www.gerda-henkel-stiftung.de/02_foerderung/de_sonderprog.htm Sonderprogramme
    http://www.dainst.org Deutsches Archäologisches Institut


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Bauwesen / Architektur, Geschichte / Archäologie, Kunst / Design, Musik / Theater, Philosophie / Ethik, Politik, Recht, Religion
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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