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08.12.2005 09:29

Neue Studie zur Behandlung von Ohrgeräuschen

Saar - Uni - Presseteam Pressestelle der Universität des Saarlandes
Universität des Saarlandes

    Tinnitus-Kurztherapie für Patienten mit akutem Ohrgeräusch innerhalb der ersten drei Monate

    Es werden noch Studienteilnehmer angenommen. Betroffene, die erst seit kurzem an Ohrgeräuschen leiden, können sich im Rahmen der Studie behandeln lassen. Infos bei der Tinnitus-Ambulanz des Universitätsklinikums des Saarlandes, Telefon (06841) 16-24210.

    Tinnitus - das bedeutet ständige Geräusche oder Töne wie Klingeln, Brummen, Rauschen, Pfeifen, Sausen, Zischen im Ohr. Ohne dass eine äußere Schallquelle vorhanden ist. Mit dem permanenten Störfaktor "Mann im Ohr" haben in Deutschland etwa drei Millionen Menschen zu kämpfen, Tendenz steigend: Jährlich kommen ca. 270.000 Patienten hinzu. Bei einem Teil der Patienten mit chronischem Tinnitus ist die seelische Belastung ist so stark, dass es nicht gelingt, den Tinnitus auch nur zeitweise auszublenden. Der Fachausdruck hierfür ist "dekompensierter Tinnitus". Angst, Verzweiflung, Wut und Ohnmacht sind groß. Die Patienten fühlen sich ihrem Tinnitus hilflos ausgeliefert, was zu innerer Unruhe, Schlaflosigkeit, Konzentrationsstörungen, Depressivität und zu großen Schwierigkeiten im alltäglichen Leben führt.

    Bislang stand der chronische Tinnitus, bei dem die Ohrgeräusche länger als sechs Monate anhalten, im Mittelpunkt des wissenschaftlichen Interesses. Für diese Patienten gibt es bereits erfolgreiche Therapien nach den Richtlinien der Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie (ADANO). Eine Homburger Pilot-Studie hat nun erstmals gezeigt, dass schon Patienten mit akutem Tinnitus innerhalb der ersten drei Monate ganz erheblich psychisch durch ihr Ohrgeräusch belastet sein können.

    Für diese Patientengruppe mit akutem, neu aufgetretenem Tinnitus, wurde nun am Universitätsklinikum des Saarlandes eine "Tinnitus-spezifische Kurztherapie" entwickelt, mit der die seelische Belastung der Patienten deutlich gesenkt werden kann. Erste Homburger Studienteilnehmer bestätigen, mit Hilfe dieser speziellen Kurztherapie deutlich weniger durch ihr Ohrgeräusch belästigt zu werden und geben eine größere Lebensqualität und Lebenszufriedenheit an.

    Für die Tinnitus-Kurztherapie bei Patienten mit akutem Ohrgeräusch (innerhalb der ersten drei Monate) werden noch Studienteilnehmer angenommen. Betroffene, die sich im Rahmen der Studie behandeln lassen möchten, können sich direkt an die Tinnitus-Ambulanz des Universitätsklinikums des Saarlandes wenden: Telefon (06841) 16-24210. Es handelt sich um eine spezialisierte Einrichtung, in der sich die Be-troffenen von einem Team von Ärzten, Psychologen und Hörgeräteakustikern ambulant beraten und betreuen lassen können. Geleitet wird die Tinnitus-Ambulanz von Priv.-Doz. Dr. Wolfgang Delb, Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde des UKS, und Dipl. Psych. D'Amelio, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des UKS. Für die Pilot-Studie zur "Wirksamkeit eines kombinierten medizinischen-psychologischen Behandlungspro-gramms bei Patienten mit akutem Tinnitus" erhielten sie kürzlich den Förderpreis 2005 der Deutschen Tinnitus Liga e.V.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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