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08.12.2005 15:48

5. Göttinger Freilandtage: Diversität und Schutz bedrohter Primaten, 13.-16. Dezember

Dr. Dr. Michael Schwibbe Stabsstelle Kommunikation
Deutsches Primatenzentrum

    Bei den 5. Göttinger Freilandtagen werden 15 eingeladene Redner aus aller Welt über den Status der großen Primatenradiationen in Afrika, Asien, Südamerika und Madagaskar referieren. Andere Beiträge beschäftigen sich mit den neuen Möglichkeiten und Grenzen der "Conservation Genetics", Grundsatzfragen taxonomischer Klassifikation sowie mit den Erkenntnissen der neuen Teildisziplin der "Extinction Biology". Außerdem referieren zahlreiche Naturschützer, darunter auch der Präsident von "Conservation International", über aktuelle Maßnahmen zum Schutz bedrohter Primaten.

    Wie viele Primatenarten gibt es eigentlich genau? Welche Arten sind davon am stärksten vom akuten Aussterben bedroht? Was sind die Ursachen ihrer Bedrohung und was können Biologen konkret zu einem erfolgreichen Artenschutz beitragen? Diese und andere Fragen zur Biodiversität der Primaten diskutieren vom 13.-16. Dezember Wissenschaftler und Naturschützer während der 5. Göttinger Freilandtage.
    Primaten sind die nächsten biologischen Verwandten des Menschen. Die genaue Zahl der Primatenarten ist noch nicht endgültig ermittelt. Zum einen werden immer wieder neue Arten entdeckt: Allein im Jahr 2005 wurden fünf neue Arten beschrieben. Zum anderen erlauben neue Daten, die vorhandenen Klassifikationen zu aktualisieren. Untersuchungen freilebender Primaten in abgelegenen Gebieten dieser Erde, aber auch Daten aus Museumssammlungen, liefern zusätzliche Informationen über genetische Variabilität, Verbreitung oder Verhalten, die bessere Klassifizierungen ermöglichen.
    Die Informationen darüber, wo es wie viele Arten gibt, dienen keinem wissenschaftlichen Selbstzweck. Daten über die Biodiversität geben wichtige Hinweise auf Muster und Prozesse der Primatenevolution sowie auf die ökologischen Mechanismen tropischer Lebensgemeinschaften. Daten zum Status und zur Verbreitung der Arten bilden eine essentielle Grundlage für sinnvolle und effektive Aktivitäten im Bereich des Natur- und Artenschutzes.
    Bei der Tagung in Göttingen werden die weltweit führenden Primatenforscher und -schützer Gelegenheit haben, diese Berührungspunkte zu diskutieren. So kann die Forschung Hinweise auf Aspekte der Biologie der Primaten ermitteln, die deren Aussterberisiko beeinflussen. Dazu gehören zum Beispiel Aspekte des Sozialverhaltens, welche die Zucht in Menschenhand und erfolgreiche Wiederaussiedlungen erschweren.
    Das Thema dieser Konferenz birgt auch Zündstoff für kontroverse Diskussionen. Welche Konzepte und Kriterien zur Beschreibung und zur Definition von Arten herangezogen werden sollten, ist unter den Biologen umstritten. Dieses hat unmittelbare Konsequenzen für den Bedrohungs- und Schutzstatus, den Naturschützer einer Population zuschreiben. Ist es also beispielsweise gerechtfertigt, Populationen, die bislang als Unterarten betrachtet wurden, allein aus politischen Gründen zu Arten zu erklären, damit sie besser geschützt werden können?
    Bei den Göttinger Freilandtagen handelt es sich um einen Kongress, bei dem alle zwei Jahre eine aktuelle Frage aus dem Bereich der Evolution und des Verhaltens von Primaten thematischer Schwerpunkt einer mehrtägigen Veranstaltung ist. Die weltweit führenden Experten beleuchten dabei das jeweilige zentrale Thema aus den verschiedensten Blickwinkeln. Die Freilandtage werden von Prof. Dr. Peter Kappeler und den Mitarbeitern seiner Abteilung Verhaltensökologie & Soziobiologie am Deutschen Primatenzentrum organisiert.

    Die interessierte Presse hat am Donnerstag, den 15. Dezember um 15:00h Gelegenheit, sich gezielt mit einzelnen Referenten zu unterhalten.

    Veranstaltung: 5. Göttinger Freilandtage
    Ort: Hörsaal des MPI für biophysikalische Chemie, Am Fassberg, Göttingen
    Zeit: 13.-16.12.2005
    Kontaktperson: Prof. Dr. Peter Kappeler, pkappel@gwdg.de oder 0551-3851-284


    Weitere Informationen:

    http://www.dpz.gwdg.de/sociobiology/GFT2005/index.htm - Nähere Informationen
    http://www.dpz.gwdg.de/sociobiology/GFT2005/programm_05.pdf - Programm


    Bilder

    Die Gattung der Wieselmakis (Lepilemur) gehört zu den taxonomisch noch wenig bearbeiteten Primaten. Allein in 2005 wurden drei neue Arten dieser nachtaktiven madagassischen Lemuren beschrieben.
    Die Gattung der Wieselmakis (Lepilemur) gehört zu den taxonomisch noch wenig bearbeiteten Primaten. ...
    Photo: Claudia Fichtel
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    Am Dienstag, dem 13.12.05 um 18:00 hält Russell A. Mittermeier, der Präsident von "Conservation International", einen öffentlichen Abendvortrag zum  Thema: "Primate conservation in the 21st century - a global overview". Zentrales Hörsaalgebäude/Blauer Turm, Raum 101, Platz der Göttinger Sieben 5, Göttingen.
    Am Dienstag, dem 13.12.05 um 18:00 hält Russell A. Mittermeier, der Präsident von "Conservation Inte ...

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Informationstechnik, Meer / Klima, Psychologie, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Die Gattung der Wieselmakis (Lepilemur) gehört zu den taxonomisch noch wenig bearbeiteten Primaten. Allein in 2005 wurden drei neue Arten dieser nachtaktiven madagassischen Lemuren beschrieben.


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    Am Dienstag, dem 13.12.05 um 18:00 hält Russell A. Mittermeier, der Präsident von "Conservation International", einen öffentlichen Abendvortrag zum Thema: "Primate conservation in the 21st century - a global overview". Zentrales Hörsaalgebäude/Blauer Turm, Raum 101, Platz der Göttinger Sieben 5, Göttingen.


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