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09.12.2005 15:05

Religion im russischen Film

Jens Panse Pressestelle
Universität Erfurt

    Prof. Holt Meyer spricht am 13.12. zur Ringvorlesung

    Über die Frage der Religion im russischen Film spricht am Dienstag, dem 13. Dezember 2005 Prof. Dr. Holt Meyer von der Universität Erfurt. Der Professor für slawistische Literaturwissenschaft sieht dabei zwei besondere Bedingungen: zum Ersten die antireligiöse Linie der offiziellen sowjetischen Kulturpolitik, die ja auch fast die gesamte Filmgeschichte in Russland (von 1917 bis 1991 und darüber hinaus) geprägt hat und zum Zweiten die mediale Tradition der russischen Ikone. Diese beiden Umstände bilden die Leitlinien für seine beabsichtigte Skizze der Geschichte der Religion im russischen - genauer sowjetischen und postsowjetischen - Film.

    Als Beispiel wird ihm das, in der frühen Breschnew-Zeit entstandene, Meisterwerk Andrej Tarkowskis über den Ikonenmaler des 15. Jahrhunderts "Andrej Rubljow" dienen. Es zeige, dass "?Religion im Film weit über die Verwendung religiöser Thematik und religionspolitischer Intentionen von Filmemachern und Behörden hinaus geht und die mediale Vergleichbarkeit religiöser Praktiken mit filmischen Mitteln berührt". Letzteres könne auch im vordergründig antireligiösen Film (wie z. B. in Eisensteins späten Filmen) gegeben sein. "Die Ikonentradition in Russland verleiht diesen Verhältnissen ein besonderes Gepräge, denn die Rolle der Bildlichkeit und die Relativierung der Zentralperspektive in der russischen Ikone prägen die Avantgarde und alle weiteren für die Filmgeschichte maßgeblichen Stilepochen", so Meyer.

    Holt Meyer wurde 1961 in New York geboren. Nach dem B.A. in Germanistik, Slawistik und Soziologie am Swarthmore College 1983, studierte er Slawistik in Tübingen und München, wo er 1989 den Magister Artium ablegte. Es folgte eine Tätigkeit für den Piper Verlag im Bereich der slawischen Literaturen und die Teilnahme am Graduiertenkolleg "Theorie der Literatur und Medien". 1994 promovierte er an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Von 1993 bis 1998 war er Mitarbeiter am Lehrstuhl für Westslawische Literaturen und Kulturen der Universität Potsdam, dann Postdoc und Koordinator des Graduiertenkollegs "Pragmatisierung/ Entpragmatisierung" an der Universität Tübingen. Seit Oktober 2000 hat er die Professur für slawistische Literaturwissenschaft an der Universität Erfurt inne.

    Die mit Unterstützung der Sparkassenfinanzgruppe und der Universitätsgesellschaft Erfurt e.V. vom Interdisziplinären Forum Religion der Universität veranstaltete und von der Thüringer Allgemeine präsentierte populäre Reihe bietet jeweils dienstags (Beginn 18.15 Uhr in der Brunnenkirche (Fischersand) in insgesamt 14 Veranstaltungen Vorträge ausgewiesener Experten der Universität wie auch prominenter Fachleute von außerhalb.

    Achtung nächster Termine der Reihe:
    Dienstag, 20.12.2005, 18.15 Uhr , Christliche Liturgie in den neuen Medien Stefan Böntert, Erfurt / Professor Dr. Benedikt Kranemann, Universität Erfurt


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-erfurt.de/presse/veranstaltungen/ringvorlesung/religion_medien.ht...


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Philosophie / Ethik, Religion, Sprache / Literatur
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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