Sportwissenschaftler der Universität Jena an neuem Verbundprojekt beteiligt
Jena (12.12.05) Sie werden immer mehr in Deutschland: die Ganztagsschulen. Damit sie nicht zu Kinderaufbewahrungs-, sondern -förderstätten werden, wird bundesweit ebenso geforscht, wie die fachlichen Inhalte als auch optimale Struktur und Organisation aussehen sollten. Sport und Bewegung spielen dabei eine wichtige Rolle - sowohl aus gesundheitsfördernden wie auch sozialen und schulkulturellen Aspekten. Das Bundesbildungsministerium hat daher im Zusammenhang mit dem "Investitionsprogramm Zukunft, Bildung und Betreuung" (IZBB) ein Forschungsprojekt zur Entwicklung von Bewegung, Spiel und Sport in der Ganztagsschule bewilligt. Dabei handelt es sich um ein Verbundprojekt der Universitäten Marburg (Projektleitung), Braunschweig und Jena. Das Thüringer Kultusministerium hat dieses Projekt bestätigt und unterstützt bei der Gewinnung von entsprechenden Schulen. Beteiligt an der Friedrich-Schiller-Universität Jena ist der Sportwissenschaftler PD Dr. Jürgen Teubner, der in den kommenden drei Jahren mit über 126.000 Euro gefördert wird.
Dass Bewegung gesund ist, steht außer Zweifel. Wie und welche Bewegung aber am besten in den Unterricht und das Freizeitangebot von Ganztagsschulen integriert werden kann, wollen die Wissenschaftler untersuchen. Geplant ist, aus den erarbeiteten bewegungs- und sportpädagogischen Konzepten dann individualisierbare Modelle zu entwickeln und deren Umsetzung zu begleiten. Die Wissenschaftler sind sich sicher, dass am Ende nicht eine einzelne Idealform stehen wird. "Wir wollen viele Modellformen finden, die den verschiedenen Schulen und Schultypen gerecht werden", erläutert Sportpädagoge Teubner. Ziel ist die Etablierung einer Schulkultur, die auch Bewegung beinhaltet.
Untersucht werden selbstgestaltete Bewegungsangebote und Angebote außerschulischer Partner sowie organisierter Unterricht sowohl in Grund-, Haupt-, Real- bzw. Regel- und Gesamtschulen sowie Gymnasien in den Bundesländern Hessen, Niedersachsen und Thüringen. Begonnen wird 2006 von Teubners Gruppe mit einer Datenerhebung zur Bestandsaufnahme. Darin fließen auch die Sichtweisen von Lehrern wie Schülern zur Integration des Bewegungsangebots in den Unterricht ein. Aus dieser Datenbasis sollen Schulporträts entstehen, die als Grundlage dienen, um das Angebot weiterentwickeln zu können. Parallel wird es eine repräsentative schriftliche Befragung von Ganztagsschulen in den drei Bundesländern geben.
Die beteiligten Wissenschaftler sind sich bewusst, dass eine Änderung des bekannten schulischen Alltagsbetriebs nicht einfach ist und es sicher etlicher Bemühungen bedarf, "Nicht-Sportlehrer" vom Bewegungsangebot zu überzeugen. Sie sind aber optimistisch, dass "unser einmaliges Projekt", so Teubner, erfolgreich wird, denn er habe dafür "eine große Offenheit bei den Lehrern erlebt".
Kontakt:
PD Dr. Jürgen Teubner
Institut für Sportwissenschaften der Universität Jena
Seidelstr. 20, 07749 Jena
Tel.: 03641 / 945634 oder 945620, Fax: 03641 / 945622
E-Mail: juergen.teubner@uni-jena.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Pädagogik / Bildung, Sportwissenschaft
regional
Forschungsprojekte
Deutsch
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