Wie das Gehirn einzelne visuelle Reize zu einer Bewegung zusammenführt (zum Beispiel beim Zusammenfügen einzelner Bilder zu einem Film), haben Wissenschaftler des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) untersucht. Die Arbeit von Dr. Michael Rose und Prof. Dr. Christian Büchel, Institut für Systemische Neurowissenschaften, wurde in der November-Ausgabe der international renommierten Fachzeitschrift "Journal of Neuroscience" veröffentlicht.
Für den Versuch wurden vier Lichtpunkte im Quadrat angeordnet, die abwechselnd immer paarweise aufleuchteten: der linke obere zusammen mit dem rechten unteren Lichtpunkt und der rechte obere zusammen mit dem linken unteren Lichtpunkt. Das Gehirn kann aus dieser Versuchsanordnung zwei mögliche Bewegungen "lesen": Zwei übereinander angeordnete Punkte wandern jeweils von links nach rechts oder zwei nebeneinander angeordnete Punkte wandern jeweils von oben nach unten.
Die Versuchsteilnehmer mussten nun angeben, in welche Richtung sich die Punkte ihrer Ansicht nach "bewegten", während mit Hilfe der Elektroenzephalographie (EEG) ihre Hirnstromwellen gemessen wurden. Es zeigte sich, dass die Probanden immer dann eine Bewegung von links nach rechts sahen, wenn die elektrische Aktivität im linken und im rechten für die visuelle Wahrnehmung zuständigen Hirnareal synchronisiert ablief. Ohne diese synchrone Hirnaktivität bei 40 Hertz interpretierte das Gehirn die gleichen Reize als eine Auf- und Ab-Bewegung.
Damit konnte erstmals gezeigt werden, dass die variable funktionale Verschaltung beider Hirnhälften entscheidend ist für die Bewegungswahrnehmung.
Weitere Informationen: Dr. Michael Rose, Tel.: 040/42803-4730
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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