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13.12.2005 09:36

Rolf Postina vom Institut für Biochemie erhält Förderung der Alzheimer Forschung Initiative e.V.

Petra Giegerich Kommunikation und Presse
Johannes Gutenberg-Universität Mainz

    Unterstützung von 60.300 € für vielversprechende Arbeiten zur Erforschung der für die Alzheimer-Erkrankung typischen Plaques

    (Mainz, 13. Dezember 2005, lei) Für ein richtungsweisendes Projekt in der Alzheimerforschung erhält PD Dr. Rolf Postina vom Institut für Biochemie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz eine Förderung von 60.300 € durch die Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI). Der AFI lagen in diesem Jahr 42 Forschungsprojekte zur Begutachtung vor. Den Zuschlag erhielten neben Postina sieben weitere Vorhaben, für die der Verein insgesamt 430.000 € bereitstellt. Die Projekte dienen, so teilte die AFI dazu mit, der Aufklärung der für Alzheimer typischen Veränderungen im Gehirn, erleichtern die Diagnosestellung und ermöglichen eine Weichenstellung für mögliche therapeutische Interventionen.

    Postina erhält die Förderung für seine Arbeiten zur Erforschung der Plaques, Eiweißablagerungen im Gehirn von Alzheimer-Patienten, die für die Erkrankung typisch sind. Diese Eiweißablagerungen bestehen hauptsächlich aus zellschädigenden Proteinbruchstücken, die als Amyloid beta-Peptide bezeichnet und als Ursache der Erkrankung angesehen werden. Diese beta-Peptide werden nicht nur im Gehirn, sondern im gesamten Körper gebildet und kommen auch im Blut vor. Neuere Untersuchungen zeigten, dass Amyloid beta-Peptide sehr effektiv über ein spezielles Transportprotein vom Blut in das Gehirn befördert werden, wo sie möglicherweise die Entwicklung der Alzheimer-Demenz beschleunigen.

    Der beta-Peptid-Transporter befindet sich auf der Oberfläche von Blutgefäßzellen und Neuronen. Bei Alzheimer-Patienten ist seine Menge in Blutgefäßen erhöht, was nahe legt, dass bei der Alzheimer-Demenz Amyloid beta-Peptide verstärkt in das Gehirn transportiert werden. Nach Entfernung des Transporters sollte der Übertritt von Amyloid beta-Peptiden ins Gehirn und somit auch deren zellschädigende Wirkung unterbunden sein.

    In diesem Zusammenhang haben PD Dr. Rolf Postina und seine Mitarbeiter herausgefunden, dass der Transporter tatsächlich durch bestimmte Enzyme von der Zelloberfläche abgeschnitten wird. Da angenommen wird, dass dieser Schneidevorgang bei der Alzheimer-Demenz seltener erfolgt, soll zunächst überprüft werden, ob im Blutserum von Alzheimer-Patienten der freigesetzte Teil des Transporters vermindert ist. Parallel dazu sollen Analyseverfahren entwickelt werden, die womöglich hilfreich für die Diagnose der Alzheimer-Demenz sind. Weiterhin sollen die den Transporter schneidenden Enzyme ermittelt werden. Das Hauptziel des Forschungsprojekts ist es, neue Strategien für die Diagnose und Behandlung der Alzheimer-Demenz aufzudecken und zu entwickeln.

    Die Alzheimer Forschung Initiative e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der sich ausschließlich aus Spendengeldern von Privatpersonen finanziert. Seit 1996 unterstützt die AFI zukunftsträchtige Forschungsvorhaben und stellt Fördermittel für die Alzheimer-Forschung zur Verfügung. Die AFI hat insgesamt für 54 Forschungsprojekte rund 2,8 Millionen € an Spendengeldern bereitgestellt und ist damit der größte private Förderer von Alzheimer-Forschung in Deutschland.

    Kontakt und Informationen:
    Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. Falk Fahrenholz
    Institut für Biochemie
    Johannes Gutenberg-Universität Mainz
    Tel. 06131 39-25833
    Fax 06131 39-25348
    E-Mail: bio.chemie@uni-mainz.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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