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24.09.1999 10:37

Diagnose von Brustkrebs stark verbessert

Brigitte Stahl-Busse Dezernat 8 - Hochschulkommunikation
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

    Bonner Radiologen verfeinern Magnetresonanz-Tomographie

    Trotz erheblicher medizinischer Fortschritte erkrankt in Deutschland auch heute noch etwa jede 9. Frau an Brustkrebs. Da bisher keine ausreichend wirksamen Therapiekonzepte bekannt sind, ist der Brustkrebs zur zweithäufigsten Todesursache bei Frauen geworden - mit steigender Tendenz. So starben im Jahr 1997 in Deutschland bereits 18.400 Frauen an Brustkrebs.

    Seit langem ist bekannt, daß frühzeitige Erkennung und Behandlung eines Tumors, und zwar vor der Absiedlung von Tumorzellen in benachbarte Lymphknoten und andere Organe, die Überlebenschancen verbessert. Man kann davon ausgehen, daß ein Tumor, der tastbar ist, bereits mehrere Jahre existiert. Deshalb ist es seit langem das Ziel, bildgebende Verfahren zu entwickeln, die einen Tumor bereits in einem relativ frühen Stadium erkennen lassen, also bevor er durch klinische Symptome auffällig wird.

    Ein etabliertes Verfahren dabei ist die Röntgen-Mammographie, die schon seit vielen Jahren regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen eingesetzt wird. Damit konnten bereits erhebliche Fortschritte in der Früherkennung von bösartigen Tumoren in der Brust erzielt werden.

    Als neueres Verfahren wird zunehmend die Magnetresonanz- (oder Kernspin-) Tomographie eingesetzt, die mit einer sehr hohen Erkennungsrate von Tumoren weiter zur Früherkennung von bösartigen Erkrankungen beiträgt. Mit dieser Diagnose-Methode sind die meisten Tumore besser zu lokalisieren und auch bereits früher erkennbar.

    Die Arbeitsgruppe um Dr. Christiane Kuhl an der Radiologischen Universitätsklinik in Bonn hat in den letzten Jahren intensiv an einer Verbesserung der Diagnostik bei Brustkrebs geforscht. Ihre neuesten, in Fachkreisen sehr beachteten Ergebnisse, sind im April diesen Jahres in der international renommierten Fachzeitschrift "Radiology" publiziert worden. Es wurde erforscht, wie sich bestimmte Signale aus Brusttumoren nach Gabe von Kontrastmitteln verändern.

    Von Tumorzellen weiß man, daß sie sich schnell, aber auch fehlerhaft bilden und deshalb löchrige Gefäßwände besitzen. Aufgrund dieser Eigenschaft flutet das Kontrastmittel sehr schnell an, wird aber auch sehr schnell wieder ausgewaschen.

    Es zeigte sich, daß die Änderung der Signale im zeitlichen Verlauf wichtig ist, um gutartige Veränderungen von bösartigen Brusttumoren zu unterscheiden. An einer großen Patientengruppe wurde belegt, daß mit den in Bonn erarbeiteten Kriterien eine Unterscheidung von gut- und bösartig sehr viel besser möglich ist als bislang vermutet wurde. So konnte - basierend auf diesen Ergebnissen - die Diagnose-Genauigkeit bei Brustkrebs nachweisbar von 40 Prozent auf knapp 90 Prozent gesteigert werden. Dadurch wird nicht nur die Früherkennung von Brustkrebs verbessert, sondern es können auch unnötige Gewebsentnahmen vermieden werden. Die Bonner Arbeitsgruppe ist damit einen großen Schritt weitergekommen bei der Brustkrebs-Früherkennung - auch wenn noch viel zu tun bleibt.

    Ansprechpartner: Dr. med. Christiane Kuhl, Tel.: 0228 - 287 - 5870 (Sekretariat)


    Weitere Informationen:

    http://www.meb.uni-bonn.de/radiologie/index.html


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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